Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
daß sie ja offiziell eine verheiratete Frau war. Wenn sie Caleb anvertraute, daß sie noch niemals vor einem nackten Mann gestanden hatte, würde er sich wahrscheinlich fragen, was für eine Art von Ehe sie führte. »Das heißt, es ist schon lange her, seit ich...«
    Caleb beendete den Satz für sie. »Seit du einen Mann rasiert hast? Keine Sorge, Honey. Ich werde auch ganz still sitzen.«
    Willow zögerte und kaute unsicher auf ihrer Unterlippe. Caleb wartete. Er konnte die Widersprüchlichkeit ihrer Gefühle an ihrer Körperhaltung erkennen. Sie war drauf und dran, kehrtzumachen, dennoch blickte sie ihn mit einem Ausdruck an, der fast Sehnsucht gleichkam.
    Mißtrauische kleine Forelle. Sie spürt, wie ich immer näher und näher komme, und weiß, sie sollte schnell fortschwimmen. Aber sie genießt das Gefühl meiner Hände auf ihrem Körper zu sehr.
    Großer Gott, ich auch!
    Was hat dieser elende Bastard Reno ihr angetan, daß sie so nervös in der Nähe eines Mannes ist ?
    »Hör auf, deine Unterlippe zu malträtieren, Liebes«, sagte Caleb schließlich. »Ich wollte dich nicht in die Enge treiben. Laß das Rasiermesser einfach da. Ich werde mich selbst rasieren. Es wäre nicht das erste Mal.«
    »Aber du hast keinen Spiegel.«
    »Ich werde eine Stelle finden, wo das Wasser ruhig ist.«
    »Meine... meine Hände zittern«, sagte Willow, um zu erklären, warum sie ihn nicht rasieren würde.
    »Das sehe ich. Geh zurück ins Lager. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Willow holte tief Luft, konnte sich jedoch nicht dazu überwinden zu gehen. Sie wollte zu gerne bleiben. Sie raffte den Saum der Decke und schaute ausschließlich auf ihre Füße, während sie durch den lauwarmen Bach watete, der vom Teich in die Wiese floß. Unter Calebs aufmerksamen Blicken ging sie um den Teich herum, bis sie das Klappmesser innerhalb seiner Reichweite am Rand ablegen konnte. Sie befahl sich selbst, nicht hinzuschauen, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen, einen einzigen schnellen Blick auf Caleb zu riskieren. Was er gesagt hatte, stimmte. Das Wasser bedeckte mehr von ihm, als die Decke es vermocht hätte.
    Meistens jedenfalls.
    Aber manchmal, nur für einen kurzen Moment, trieb der Schaum fort und gab einen verlockenden Blick auf den Mann unter der sprudelnden, silbrigen Wasseroberfläche frei. Bevor Willow erkennen konnte, was genau sie gesehen hatte, wirbelten die Strudel wieder um ihn herum und verhüllten alles bis auf Calebs breite Schultern, die aus dem Teich aufstiegen.
    Langsam ließ Willow sich am Rand nieder und zog die Decke zurecht, damit sie bequem sitzen konnte, ohne mehr als ihre nackten Füße zu zeigen. Nach einem Augenblick angespannten Schweigens griff Caleb nach der Seife, die er mitgebracht hatte, und begann, sich den nassen Bart einzuschäumen. Als er fertig war, streckte er die Hand nach der Rasierklinge aus. Willow legte eine Hälfte des zusammengeklappten Messers in seine offene Handfläche, hielt die andere Hälfte jedoch fest.
    »Wenn du mir vertraust, daß ich dich nicht schneide, würde ich dich gern rasieren.«
    Caleb schloß die Augen, weil er befürchtete, Willow würde
    den Ausdruck nackten Hungers in ihnen sehen. »Das wäre
    schön.«
    »Ich glaube nicht, daß ich von hier aus an dich herankomme. Kannst du näher an den Rand kommen?«
    »Nicht, ohne daß du rot wirst.« Er zögerte, bevor er nüchtern hinzufügte: »Hier auf dem Vorsprung ist Platz genug für dich, um vor mir zu stehen, wenn es dir nichts ausmacht, wieder naß zu werden. Dein Haar wird alles bedecken, was das Wasser nicht verhüllt.«
    Willow musterte Caleb mißtrauisch. Er hatte die Augen geschlossen, und sein Körper wirkte entspannt auf dem breiten Sims, als hätte das warme Wasser die beständige Wachsamkeit fortgewaschen, die so sehr Teil von ihm selbst war. Beruhigt durch Calebs nüchterne Gelassenheit zog Willow ihr langes Haar nach vorn, bis es ihre Brüste bedeckte, ließ die Decke fallen und legte sie auf die Felsen, außerhalb der Reichweite des tanzenden Wassers. Sie hatte auf der anderen Seite gebadet, wo der Boden sich allmählich absenkte. Hier fiel er relativ abrupt ab.
    Ihr Fuß rutschte aus, und sie schnappte überrascht nach Luft. Augenblicklich schlossen sich Calebs Hände um ihre Taille.
    »Halte dich fest«, befahl er. Er hob Willow hoch und setzte sie seitlich auf seine Knie, dann verlagerte er ihr Gewicht und hielt sie ein Stück von sich ab. »Irgendwo in der Nähe meiner Füße ist noch ein

Weitere Kostenlose Bücher