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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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amüsiertes Schnauben war Calebs einzige Antwort.
    »Jessi hat darauf bestanden«, fuhr Wolfe fort, ohne auf die Reaktion seines Freundes einzugehen. »Nach der ersten Nacht unterwegs habe ich aufgehört, mich über die Schlafsäcke zu mokieren. Egal, wie unruhig du dich im Schlaf herumwirfst, es dringt keine kalte Luft herein.«
    Caleb warf Wolfe einen Blick von der Seite zu. »Wirst auf deine alten Tage wohl noch neumodisch, was?«
    Wolfe lächelte, denn sie waren auf den Tag genau gleichaltrig. Beide Männer waren Ende April dreißig geworden. »Ich hab’s nun mal gern behaglich. Ich bin nicht so einer wie du, der geradewegs aus dem Alten Testament entsprungen zu sein scheint.«
    Einen kurzen Augenblick lang dachte Caleb wieder an Willows Worte. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ist das Ihr Kodex hier im Westen ?
    »Ich denke, ich nehme doch lieber die altmodischen Wolldecken.« Caleb fischte ein Goldstück aus seiner Tasche. »Falls dies deine Unkosten nicht deckt, brauchst du’s nur...«, begann er.
    »Steck es weg, bevor du mich in Wut bringst, du halsstarriger Hundesohn«, fiel Wolfe ihm ins Wort.
    Caleb warf dem anderen Mann einen scharfen Blick von der Seite zu, schob die Münze jedoch wieder in seine Tasche zurück.
    Schweigend gingen sie zur Tür des Blockhauses. Im Inneren war es dunkel und kalt. Die Möblierung war im Western-Stil gehalten. Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, da drehte Wolfe sich zu Caleb um und kam ohne Umschweife auf die eine Sache zu sprechen, die er und Caleb mit keinem Wort mehr erwähnt hatten seit damals, als das Thema aufgekommen war - den Mann namens Reno.
    »Ich bin froh, daß du eine Zeitlang zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt sein wirst, um Reno zu jagen«, erklärte Wolfe ruhig. »Du hast nie gesagt, warum du hinter ihm her bist, und ich habe auch nie danach gefragt. Aber laß mich dir eins sagen, Cal. Wenn du Reno jemals findest, solltest du einen guten Grund haben, auf ihn anzulegen, denn eine Sekunde nachdem du es getan hast, seid ihr beide höchstwahrscheinlich tot.«
    Caleb erwiderte nichts. Seine Augen unter der dunklen Hutkrempe waren ausdruckslos.
    Wolfe betrachtete Calebs hartes, undurchdringliches Gesicht. »Hast du mich verstanden, amigo ? Ihr seid einfach zu ebenbürtige Gegner, du und Reno.«
    »Ich habe dich verstanden.«
    »Und?«
    »Dann soll es eben so sein.«
    Ishmaels durchdringendes Wiehern ließ Willow mit heftigem Herzklopfen erwachen. Gleißend helles Sonnenlicht fiel in die Schlucht, aber Willow nahm kaum Notiz von seiner Schönheit. Mit einer Hand schnappte sie sich das Gewehr, mit der anderen die Decke, dann rannte sie in das schützende Dickicht, wobei sie so wenig Geräusche wie möglich machte. Als sie nicht noch tiefer in das dichte Gebüsch eindringen konnte, drehte sie sich herum und kauerte sich bewegungslos auf die Erde, während sie angestrengt nach dem Ausschau hielt, was ihren Hengst aufgeschreckt hatte.
    Ein geisterhafter Laut schnitt durch die Stille, ein Laut, der wie das wilde Heulen eines Wolfes klang.
    Eine Minute später ritt Caleb in Sicht, Trey an einem Führungsseil hinter sich.
    Willow brauchte einen Moment, um zu erkennen, was plötzlich so anders an dem Packpferd war - Trey trug jetzt einen Reitsattel statt des vertrauten Packsattels. Zwei prallgefüllte Getreidesäcke waren mit einem Lasso auf dem Sattel festgeschnürt, dahinter eine umfangreiche Bettrolle. Zuoberst lag eine dicke Schaffelljacke.
    »Hat Sie irgendwas beunruhigt?« fragte Caleb, als er Willow aus dem Dickicht herauskommen sah.
    »Nicht bis vor einer Minute, als Ishmael Sie gewittert hat.«
    »Aus diesem Grund bin ich mit dem Wind in die Schlucht hineingeritten. Um Sie zu warnen.« Caleb saß ab, streckte seine steifen Glieder und machte sich dann mit flinken, fast ärgerlichen Handbewegungen daran, Ausrüstungsgegenstände von Deuces Rücken abzuladen. »Es ist niemand in der Nähe. Wäh-rend ich Deuce trockenreibe, können Sie schon mal Kaffee kochen über dem kleinsten Feuer, das zu errichten Sie imstande sind.«
    Willow begann, auf Trey zuzugehen, um Caleb zu helfen, der müde aussah. Auf einen brüsken Wink von ihm wich sie wieder zurück.
    »Kümmern Sie sich um das Feuer, feine Lady. Flammen erschrecken nicht vor flatternden Röcken oder Decken. Aber meine Pferde.«
    Nachdem Caleb mit Deuce fertig war, machte er sich daran, Trey zu versorgen. Der Wind trug den Geruch von Gerste und Kleie bis hinunter zu den vier Stuten, als Caleb die

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