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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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heißere Fleisch darunter.
    Willow versteifte sich augenblicklich, wand sich in Calebs Umarmung, preßte die Beine zusammen und packte seine Hand in dem Versuch, ihn von sich zu stoßen. Es war, als hätte sie versucht, einen Berg fortzuschieben.
    »Nein, Caleb, bitte, tu das nicht!«
    »Ist ja schon gut«, sagte er gedämpft. »Ich werde dir nicht weh tun. Du bist so weich, so heiß, so perfekt für mich.«
    Seine Hand streckte sich, und seine Fingerspitzen glitten mit schockierender Intimität über sie.
    »Nein, du hast gesagt, nur Küsse. O Gott, Caleb, bitte, bitte, nein! «
    Einen Moment lang starrte Caleb hinunter in Willows erschrockenes, aufgewühltes Gesicht, während sie beide die Nutzlosigkeit ihres Kampfes gegen seine wesentlich größere Kraft abschätzten. An der Stelle, wo er Willow berührte, war sie weich und üppig, nachgiebig, weinte leidenschaftlich nach ihm. Die Versuchung, Willow trotz ihres Sträubens einfach zu nehmen, war so groß, daß er fühlen konnte, wie ihn sein Verlangen zu überwältigen drohte.
    Willow spürte die enorme Kraft seiner stahlharten Muskeln, blickte in seine wild lodernden, goldenen Augen und betete stumm, daß er ein Mann war, der sein Wort hielt.
    »Caleb«, flüsterte sie. »Du hast es versprochen. Bitte. Hör auf.«
    Abrupt gab Caleb sie frei und sprang auf die Füße, wütend auf Willow, weil sie ihm verweigerte, was ihr Körper so offensichtlich wollte, wütend auf sich selbst, weil er sie so sehr begehrte, daß er in seiner Leidenschaft den Kopf verloren hatte. Einen langen, knisternden Moment schaute er sie an.
    »Feine Lady«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Es kommt der Tag, da wirst du wieder auf den Knien vor mir liegen - aber dann wirst du mich nicht anflehen aufzuhören .«
    Caleb machte auf dem Absatz kehrt und ging davon, und sein brüskes, kaltes Versprechen hallte in der Stille wider.

9. Kapitel
    Gegen Abend ging wieder Regen über den Bergen nieder, wie Caleb es vorausgesagt hatte. Das Geräusch war Willow nur willkommen, denn die Stille war regelrecht bedrückend geworden.
    Caleb war nicht im Camp gewesen, als sie schließlich ihre trockenen Kleider eingesammelt und allen Mut zusammengerafft hatte und zum Feuer zurückgekehrt war. Alle sieben Pferde grasten noch auf der Wiese, was Willow die Gewißheit gab, daß Caleb - wo auch immer er hingegangen sein mochte -zurückkehren würde. Wann das war, stand jedoch in den Sternen. Willow machte sich daran, eßbare Pflanzen auf der Wiese zu sammeln, und versuchte zu vergessen, was für ein Gefühl es gewesen war, von Caleb Black geküßt zu werden, bis die Welt von einer Feuersbrunst verzehrt wurde und er der Mittelpunkt des Flammenmeeres war.
    Vergessen war unmöglich. Bruchstücke von Erinnerungen und Gefühlen stiegen in den seltsamsten Momenten in Willow auf und ließen sie vor Lust und Sehnsucht erschauern.
    Regen setzte ein, während im Westen die letzten Streifen des Abendrots am Himmel verblaßten. Willow zog sich in den Schutz des Eibenzelts zurück und schlüpfte wieder in ihre Flanellunterwäsche und den wildledernen Anzug. Dann hockte sie sich in die Türöffnung und hielt Ausschau nach einer großen Gestalt, die durch das Zwielicht über die Lichtung schreiten würde. Es kam niemand. Nach einer Weile rollte sie sich vor dem Eingang des Unterschlupfs zusammen und schlief ein.
    Als Willow erwachte, lag sie zwischen Decken, und Caleb schärfte sein Messer, während Fleischstücke über dem Feuer brieten. Der Himmel schimmerte im rosigen Licht der Morgenröte, die Luft war frisch und klar nach dem Regen. Obwohl Willow weder ein Geräusch noch eine Bewegung machte, um Caleb mitzuteilen, daß sie wach war, wußte er es irgendwie. Er wandte sich um und blickte zu dem Unterschlupf hinüber.
    »Kaffee ist fertig«, sagte er mürrisch und schaute dann wieder auf den Schleifstein in seinen Händen. Die große Klinge seines Jagdmessers blitzte, als er sie an dem Stein wetzte. »Du hast fünfzehn Minuten, bis wir aufbrechen. Hast du gehört?«
    Willow sank das Herz bei dem kalten, distanzierten Klang seiner Stimme. »Ja, ich habe gehört.«
    Als sie aus dem Wald zurückkehrte, reichte ihr Caleb einen Stock, auf den ein Stück gebratenes Fleisch aufgespießt war. Dann machte er sich erneut schweigend daran, sein Messer zu schärfen. Mechanisch biß Willow in das Fleisch.
    »Frisches Rehfleisch«, meinte sie überrascht.
    Caleb knurrte etwas Unverständliches vor sich hin.
    »Aber ich

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