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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Gerichtsmediziner.«
    »Das klingt logisch«, sagte der Polizeichef. Es klang so, als ob er Diane eine Frage stellen wollte.
    Sie hätte ihm jetzt auch gerne gesagt, dass es nur dann logisch wäre, wenn jemand anderer als McNair diese Spuren untersuchen würde.
    »Ich übernehme diese Beweisspuren jetzt gleich«, sagte McNair.
    »Wenn ich mich nicht irre, haben Sie die meisten doch schon längst abgeholt«, entgegnete Diane.
    »Dann hole ich mir jetzt eben den Rest.« McNair nickte den beiden Fremden zu, und alle drei gingen zum Lieferwagen hinüber.
    David stellte sich vor dessen Tür, um ihnen den Zugang zu verwehren.
    »Commissioner«, sagte Diane zum Polizeichef, »vielleicht sollte man Mr. McNair daran erinnern, dass wir alle gesetzlich verpflichtet sind, bei der Übergabe von wichtigen Beweismitteln ganz bestimmte Vorschriften einzuhalten. Jede einzelne Probe muss aus unserer Inventarliste ausgetragen und der ganze Vorgang durch eine Unterschrift bestätigt werden, bevor wir sie aus der Obhut unserer Forensischen Tatorteinheit entlassen können.«
    »Jetzt sehen Sie selbst, wie sie ständig Sand ins Getriebe wirft und den Geschäftsgang aufhält, Commissioner«, blaffte McNair. »Uns eine Vorlesung zu halten!«
    »Weigern Sie sich, mit uns zu kooperieren, Diane?«, fragte jetzt der Polizeichef. »Wenn ja …«
    »Nein, natürlich nicht. Ich weise nur ausdrücklich darauf hin, dass diese Proben nicht mehr als Indizien in einem Gerichtsverfahren verwendet werden können, wenn Mr. McNairs Leute jetzt diesen Lieferwagen betreten und Beweismittel daraus entfernen, ohne die entsprechenden Vorschriften zu beachten.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, antwortete der Polizeichef, um sie nach kurzem Nachdenken doch noch einmal zu fragen: »Was genau wollen Sie uns eigentlich damit sagen?«
    »Nur dass die Vorschriften verlangen, dass mein Team jeden Beutel, der nichtmenschliches Material enthält, aus seinem jeweiligen Lagerkasten herausnimmt, diesen Vorgang in unser Beweismittelbuch einträgt und den Beutel dann in Mr. McNairs Obhut übergibt, was dann ebenfalls von Mr. McNair oder einem verantwortlichen Mitglied seiner Einheit durch eine Unterschrift bestätigt werden muss«, sagte Diane. »Was danach mit ihm passiert, unterliegt ganz allein Mr. McNairs Verantwortung.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte der Polizeichef.
    McNairs Männer schauten ihren Chef an, und dieser gab ihnen durch ein Nicken zu verstehen, dass sie erst einmal einen Schritt zurücktreten sollten.
Das ist lächerlich,
musste Diane denken.
Sie benehmen sich wie die Mitglieder einer Verbrecherbande.
    »Ich muss allerdings auch einen Blick in alle anderen Beutel werfen, um sicherzugehen, dass ich alles bekommen habe, was ich für meine Untersuchungen brauche«, sagte McNair.
    »Einverstanden«, sagte Diane. »Der Polizeichef und Chief Garnett sind ja hier und können mit ihrer Unterschrift bezeugen, dass die Siegel hier vor Ort aufgebrochen wurden, wenn die Beweisspuren vor Gericht angefochten werden sollten.« Diane holte einen Kugelschreiber aus der Tasche und reichte ihn dem Polizeichef.
    »Unterschreiben?«, fragte dieser. »Wenn sie vor Gericht angefochten werden, sagen Sie?«
    »Ja. Sie erinnern sich doch an den Prozess gegen O.J. Simpson und was dort passierte, als die Beweismittel nicht vorschriftsmäßig behandelt wurden. Wir werden offizielle Zeugen brauchen, die bestätigen, wer was zu welcher Zeit getan hat und wer das alles autorisiert hat, vor allem wenn wir hier ohne forensischen Grund an einem Ort Siegel aufbrechen, an dem diese Spuren verunreinigt werden könnten.«
    Verdammt,
dachte sie.
Wenn der Polizeichef dies alles hier zulässt, dann soll er zumindest die Verantwortung für die Folgen übernehmen.
Ihre Äußerung hatte die gewünschte Wirkung. Der Polizeichef wollte seinen Namen auf keinem entsprechenden Schriftstück sehen, das später vielleicht sogar bei einer Gerichtsverhandlung eine Rolle spielen konnte.
    »Ich glaube, wir können uns darauf verlassen, dass Dianes Team den Unterschied zwischen Knochen und anderen Materialien kennt«, sagte er schließlich zu McNair. »Das ist ja ihr tägliches Brot.«
    McNair runzelte die Stirn. Es ging hier zwar nur um eine Kleinigkeit, aber offensichtlich wollte er auch die kleinen Schlachten gewinnen.
    Diane forderte David und Neva auf, alle Beweismittelbeutel aus dem Lieferwagen zu holen, die nichtmenschliches Material enthielten.
    »Ich möchte die Etiketten all derjenigen Beutel

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