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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Garnett Entschuldigungen für den Polizisten suchte, der seine Kollegen viel zu spät zu Joana Cipriano geschickt hatte – vor allem, da klar war, dass man sie vielleicht noch hätte retten können.
    Diane zog sich neue Schuhüberzieher an, setzte sich wieder eine Schutzkappe auf und betrat die Wohnung. David untersuchte immer noch das Wohnzimmer. Sie selbst stellte sich in den Durchgang zum Schlafzimmer und ließ erst einmal den Blick durch den ganzen Raum wandern. Die Wände waren in gedämpften Rosétönen gestrichen. Der Bettüberzug war weiß mit aufgedruckten Rosen, die zur Farbe der Wände passten. Am Fußende des Bettes stand eine Bank, auf der ein rosafarbener Überwurf lag. Die Möbel und der Teppichboden waren weiß. Es war ein reizender femininer Raum, der tadellos aufgeräumt war, wenn man von den Büchern absah, die auf dem Boden verstreut lagen.
Wonach hat er gesucht?
    Sie begann ihre Untersuchung an der Tür und nahm sich zuerst den Teppichboden vor, indem sie sich einmal um den ganzen Raum herumarbeitete. Außer den Büchern fand sie überhaupt nichts. Am Ende würde sie dann noch einmal mit dem Staubsauger darüber gehen, um festzustellen, ob sie doch noch eine Kleinigkeit übersehen hatte.
    Danach suchte sie alle Oberflächen und Bücher nach Fingerabdrücken ab. Sie fand eine Menge. Die meisten gehörten wahrscheinlich Joana, aber vielleicht hatte sie Glück und man fand einen, der einer registrierten Person zuzuordnen war. Die Bücher waren sicherlich der Schlüssel, aber sie hatte keine Ahnung, was an ihnen so besonders sein sollte. Die meisten im Schlafzimmer waren Bestseller, die von einem Buchklub stammten und keinerlei Geheimnisse zu bergen schienen.
    »Was für Bücher sind das eigentlich im Wohnzimmer?«, rief Diane David zu.
    »Musikgeschichte, Biographien, Gedichtbände …«, rief der zurück.
    Dies schien eine normale Auswahl für eine Dozentin der Musikgeschichte zu sein. Es würde ihnen helfen, wenn sie wüssten, ob irgendwelche Bücher fehlten.
    Ein plötzlicher Lärm an der Eingangstür riss sie aus ihren Gedanken.

[home]
    22
    W as geht hier vor? Wo ist meine Frau? Was ist passiert?«
    Das muss Gil Cipriano sein,
dachte Diane. Sie ging ins Wohnzimmer hinüber und stellte sich neben David, der gerade einen CD -Player nach Fingerabdrücken absuchte. Ein junger Mann versuchte, in die Wohnung zu gelangen, wurde aber von Garnett und zwei Polizisten daran gehindert.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Garnett.
    »Mich beruhigen. Wenn Sie heimkommen und so etwas vorfinden, bleiben Sie dann etwa ruhig?«, protestierte der Mann.
    »Soviel ich weiß, sind Sie und Mrs. Cipriano geschieden«, sagte Garnett.
    »Ja, wir wurden … wir sind geschieden, aber wir sind gerade dabei, wieder zusammenzukommen.«
    Diane musterte ihn. Gil Cipriano war eher der dunkle Typ und sah ausnehmend gut aus – pechschwarze Haare, schwarze Augen, olivfarbene Haut. Er war offensichtlich italienischer Abstammung und Ende zwanzig. Er schien wirklich überrascht zu sein, aber das konnte auch täuschen.
    »Wo ist Joana?«, fragte er. »Ist ihr etwas passiert?« In diesem Augenblick fiel sein Blick auf den großen Blutfleck an der Stelle, wo Joanas Kopf gelegen hatte. »Oh Gott, stammt das von ihr? Verdammt, wo ist sie?« Er versuchte, Garnett wegzudrücken, aber die beiden Polizisten hielten ihn auf.
    »Beruhigen Sie sich bitte, Mr. Cipriano«, wiederholte Garnett.
    »Sie sagen immer nur: ›Beruhigen Sie sich‹, aber Sie wollen mir nichts erzählen, und dann finde ich das in meinem Wohnzimmer vor. Erzählen Sie mir endlich, was mit Joana passiert ist, verdammt.«
    »Wo sind Sie den ganzen Tag gewesen?«, fragte Garnett.
    »An der Uni. Ich arbeite an meiner Dissertation.« Er machte eine kleine Pause. »Ich war den ganzen Tag in der Bibliothek. Die Leute dort kennen mich. Und jetzt möchte ich wissen, was hier passiert ist. Geht es Joana gut? Ist sie im Krankenhaus?«
    »Nein, sie ist nicht im Krankenhaus«, sagte Garnett. »Sie wurde ermordet.«
    Cipriano starrte ihn ungläubig an.
    »Mein Beileid«, fügte Garnett etwas unbeholfen hinzu.
    »Ihr Beileid? Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass Joana tot ist? Sie kann nicht tot sein. Wir sind doch gerade dabei, wieder zusammenzukommen. Sie gibt in zwei Tagen ein Konzert. Wir haben Pläne.« Er schaute jetzt Diane und David an, als ob er sie gerade erst bemerkt hätte. »Wer sind Sie denn? Was ist mit Joanas Büchern passiert? Sie mag es nicht, wenn Leute ihre

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