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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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ist sie nicht verkohlt«, sagte er dann.
    »Todesursache?«, fragte Garnett.
    »Sie ist verblutet. Sie erhielt einen Schlag ins Gesicht, fiel hin und prallte dabei mit dem Hinterkopf auf die Ecke dieses Glastischs.« Rankin deutete auf die blutige Tischkante.
    Diane ließ den Blick durch das ganze Zimmer schweifen. Alle Bücher waren aus den Regalen geholt und auf den Boden geworfen worden, wo sie jetzt wild durcheinanderlagen. Diane konnte von ihrem Standpunkt aus ins Schlafzimmer sehen. Auch dort lagen Bücher auf Bett und Boden. Eigenartig.
    »Irgendein Verrückter, der es mit Büchern hat«, sagte Rankin.
    »Was hat sie gearbeitet?«, fragte Garnett. »Weiß das jemand?«
    Rankin schüttelte den Kopf. »Eine Dame in einem der anderen Apartments – ich glaube, ihr Name war Bowden – kennt das Opfer vielleicht. Sie hat auch die Polizei gerufen.«
    »Bowden«, sagte Diane. »Wo habe ich diesen Namen schon einmal gehört?«
    »Irgendwie kommt er auch mir bekannt vor.« Rankin dachte eine Weile nach. »Das Kaffeezelt! Da gab es eine Frau von dieser Kirchenorganisation, die Jere Bowden hieß.«
    »Jetzt erinnere ich mich«, sagte Diane. »Eine sehr nette Dame. Sie ist mit meinen Nachbarn in der Wohnung über mir verwandt.«
    »Wollen Sie mich nicht zu dieser Zeugin begleiten?«, fragte Garnett. »Vielleicht ist es dieselbe Frau.«
    Diane nickte und schaute David an.
    »Ich verstehe schon«, sagte er. »Es ist nur ein kleines Apartment, einer allein kann das hier schaffen.«
    »Ich bin bald zurück«, tröstete sie ihn.
    Diane verließ die Wohnung und streifte die Überschuhe und die Schutzkappe ab. Garnett hatte bereits den Polizeibeamten vor Ort nach der Wohnung der Zeugin gefragt.
    »Einhundertzweiunddreißg«, teilte er jetzt Diane mit. »Es ist ganz hier in der Nähe.«
    Sie klopften an die Tür. Einige Augenblicke später öffnete eine Frau. Es war tatsächlich die Dame aus dem Kaffeezelt, Jere Bowden.
    »Oh«, sagte sie überrascht. »Dr. Fallon. Wir sollten uns auch einmal unter angenehmeren Umständen treffen.«
    »Das finde ich auch«, sagte Diane. »Sie kennen Chief Garnett bereits, nicht wahr? Sie sind ihm bestimmt im Kaffeezelt begegnet.«
    Jere streckte ihm die Hand hin. »Ja, ich erinnere mich. Bitte kommen Sie herein, und setzen Sie sich. Kann ich Ihnen einen Kaffee bringen?« Sie lächelte. »Oder Tee oder ganz etwas anderes?«
    »Nein, vielen Dank. Wir möchten Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    Jere nickte. »Bitte nehmen Sie Platz.« Sie deutete in Richtung ihres Wohnzimmers, in das man aus dem Flur über ein paar Stufen gelangte. »Mein Mann ist zum Eisfischen nach Michigan gefahren. Ich habe ihm am Telefon gesagt, dass er genauso gut hätte daheimbleiben können, da wir hier jetzt ebenfalls das entsprechende Wetter hätten.«
    Diane machte es sich auf einem cremefarbenen Zweiersofa bequem, während Garnett sich in einen dunkelblauen Polstersessel setzte. Jere ließ sich ihnen gegenüber auf einer Couch nieder, die farblich zum Zweiersofa passte.
    »Wie heißt das Opfer … die Dame eigentlich mit vollem Namen?«, fragte Garnett.
    »Joana Cipriano. Joana mit nur einem n. Sie lehrt Musik an der Universität. Eine sehr nette junge Frau.«
    Sie hörte zu sprechen auf, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Diane und Garnett warteten geduldig.
    »Es tut mir leid«, sagte sie nach einiger Zeit. »Ich habe mir fest vorgenommen, das nicht zu tun. Sie brauchen Informationen, damit Sie den Mann fassen, der … das getan hat.«
    »Mann?«, fragte Garnett nach.
    »Da war ein Mann an ihrer Tür. Ich habe ihn allerdings nicht bei der Tat beobachtet, und ich habe auch nur seinen Rücken gesehen. Ich kann seine Größe und seine Kleidung beschreiben, mehr nicht.«
    »Erzählen Sie uns einfach, was Sie wissen«, sagte Diane.
    »Ich war heute den ganzen Tag alleine in meiner Wohnung. Ich wollte mich einmal ausruhen, Sie können sich ja denken, wovon. Also … Diese Apartments sind ziemlich schalldicht, aber manchmal hört man doch, wenn ein Nachbar an der Wohnungstür mit jemandem spricht. Wie Sie gesehen haben, wohnt Joana mir gegenüber auf der anderen Seite des Zugangswegs. Ich war gerade am Lesen.« Sie deutete auf einen Stuhl neben dem Vorderfenster. »Meine Vorhänge waren zugezogen. Ich ziehe sie immer zu, wenn ich mich an dieses Fenster setze. Dann hörte ich, wie jemand an Joanas Tür klopfte. Sie öffnete, und diese Männerstimme sagte etwas … Ich versuche seitdem, mich an den genauen

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