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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zerstreuten sie sich, als Jaril sich geruhsam zu Daniels Füßen niederlegte. Er schob seinen Teller fort, leerte seine Weinschale und wollte neuen Wein bestellen, da aber streifte sich Daniel den Weinschlauch von der Schulter und bot ihm vom Inhalt an. Laux kniff sich in die Nase und schaute von dem Weinschlauch in Daniels Gesicht. »Bist du beleidigt, wenn ich sage: Trink du zuerst?«
    »Ich bin selbst 'n vorsichtiger Mensch, wird's dich beleidigen, wenn ich 'ne andere Schale haben möchte?«
    Eleias Laux lachte, schnippte mit den Fingern nach dem Schankmädchen. Als die Bedienstete eine Schale gebracht hatte, füllte Daniel sie halb und trank von dem strohgelben Wein, lächelte angetan, ließ sich Zeit, um den Geschmack zu genießen. Sobald er die Schale geleert hatte, setzte er sie ab und hob die Brauen.
    Laux nickte und beobachtete Daniel wachsam, der ihm das Trinkgefäß füllte. Er trank, seine Augen weiteten sich, trank noch einen Mundvoll, ließ sich den Wein die Kehle hinabrinnen.
    »Na, das ist ja 'n Tropfen.« Er grinste. »Dein Plan ist nicht allzu gut, Freund. Du hast gerade dafür gesorgt, daß der Fahrpreis höher ausfällt.«
    Daniel zuckte die Achseln. »Man soll sein Glück mit anderen teilen. Vor ein paar Abenden hockte ich am Hafen herum — an dem Abend war's so nebelig, entsinnst du dich? —, da sah ich auf einmal vor der Bucht Godalau schwimmen, und gleichzeitig kreuzte so ein kleiner, glatzköpfiger Zwitter auf, bot mir zu trinken an und ließ mir dann den ganzen Weinschlauch.«
    »Er ist also ein Geschenk Tungjiis?«
    »Genau kann ich's nicht sagen, jedenfalls trinke ich seither aus dem Schlauch und habe ihn auch schon ein paarmal rumgereicht, und er ist noch so voll, wie ich ihn bekommen hab'. Na ja, ich denke, Tungjii hat die Hand im Spiel, und weshalb soll man's nicht ausnutzen, solang's vorteilhaft ist? Könnte es sein, daß du dich dazu überreden läßt, heute abend unauffällig auszulaufen und Kurs nach Haven zu nehmen?«
    »Wie unauffällig?«
    »Wie der Schatten eines Gespenstes.«
    »Möglich. Aber euch ist niemand auf den Fersen, wie?«
    »Soviel ich weiß, nicht. Der Hund sagt nein, und er versteht sich darauf, Schnüffler aufzuspüren. Mehr brauchst du nicht zu wissen.«
    »Stimmt. Stimmt. Fünf Goldmünzen für jeden.«
    »Oho, oho, trink noch n Schluck Wein und überleg dir 'nen anderen Preis. Ich schlage vor, zwei Silberstücke für jeden Erwachsenen und einen Silbernen je Kind.«
    »Wein trinke ich noch, aber täusche dich nicht, ob nüchtern oder betrunken, ich habe nicht vor, zu irgend jemandes Gunsten zu verarmen. Für die Kinder gewähre ich keinen Nachlaß, Bälger auf dem Schiff sind schlimmer als Trockenschwamm. Aber da ich sehe, du bist'n freundlich gesonnener Bursche, will ich durchaus eine gewisse Verbilligung in Betracht ziehen. Drei Goldmünzen je Kopf. Kommt der Hund mit, eine mehr.«
    »Kein Hund. Wie wär's mit diesem Vorschlag: Fünf Silberne für jeden, ferner einen Zuschlag von einer Goldmünze, sobald wir in der Havener Bucht an Land gehen.«
    »Mmmmm.« Laux trank und lächelte und in seinen samtig-braunen Augen entstand ein Schimmern der Umgänglichkeit. Falls er sich gegen die Verführungskraft von Tungjiis Wein gewappnet hatte, so ließ sein Widerstand bereits nach. »Aaach, mein Freund, ich fühle mich dir dermaßen von Herzen verbunden! Hör zu: Fünf Silberlinge je Fahrgast, ein Goldstück als Zuschlag, sobald ihr den feinen schwarzen Sand der Havener Bucht betretet, und fünf Goldmünzen als Entschädigungvorauszahlung für den Fall, daß es Ärger gibt, bleiben Schwierigkeiten aus, werden sie nach Beendigung der Überfahrt zurückgezahlt.«
    »Mmmm.« Daniel schenkte die ihm zugeschobene Schale erneut voll Wein, ebenso die eigene Schale. »Fünf Silberne pro Person, ein Goldstück als Zuschlag, wenn wir an Land gehen, und fünf Goldene als Entschädigung für etwaige Probleme, zahlbar in dem Moment, wenn irgendwelcher Ärger entsteht.«
    »Also nun ... nun ... Wie soll ich dich nennen? Sag mir was.«
    »Daniel.«
    »Also, Daniel, red nicht so närrisch daher. Wenn's zu Scherereien kommt, hat doch niemand dafür Zeit, Münzen abzuzählen.«
    »Na gut, das sehe ich ein. Fünf Silberlinge pro Person, ein Goldstück als Zuschlag, zwei Goldmünzen als Erschwerniszulage, die zurückzuzahlen ist, wenn's keine Umstände gibt. Im übrigen sichert meine Gönnerin die Übernahme aller etwa anfallenden Reparaturkosten zu.«
    »Ach, das ist 'n gutes Angebot,

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