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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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voll von bitterem Haß, sie berühren sich und stieben auseinander, fliehen, weichen zurück, weichen immerzu zurück ... Weiter, weiter, ohne Rücksicht auf sich bot Brann all ihre Kraft auf, vergeudete nicht einen Gedanken an den Gott und die Hinterlisten, die er möglicherweise noch im Schilde führte; fortwährend und unentwegt wirkte sie mit aller Kunstfertigkeit und Hingabe, über die sie verfügte, an der Erschaffung eines Menschen. Ton in ihren Händen, blaue Tonerde, die widerstrebte, störrisch auf ihrer Unvollkommenheit beharrte, sich verschloß, als hielte sie die Luft an, die tückischen Luftblasen im Innern beließ, lauter Luftblasen, die beim Brennen Brüche hervorrufen müßten, verstockt und widerspenstig, aber so vollkommen, o so vollkommen würde das Ergebnis sein, wenn sie die Mängel ausmerzte. Brann plagte sich ununterbrochen ab, bis sich kein Makel mehr erkennen ließ, nicht länger blaue Gedankenbilder zu ihr Überflossen, bis der Schaffensdrang verebbte, der sie angetrieben hatte.
    Brann nahm die Hände vom Blauen Danny, kauerte sich auf die Hacken und musterte ihn aus ermüdeten Augen. Er schlief, schnarchte leise. Sie wälzte ihn auf die Seite, änderte ihre Haltung, bis sie neben ihm im Gras saß. Jaril kam aus ihr zum Vorschein, verwandelte sich von einer Lichtkugel in einen Halbwüchsigen, streckte sich nahebei aus, ein nackter Jüngling, der aus Milchglas zu bestehen schien. Sie konnte durch seine Beine eine unregelmäßige Reihe dunkelgrüner Gräser sehen. Yaril schwebte aus dem Blauen Danny hervor, kroch zu ihrem Bruder und legte sich neben ihn, ein nacktes Milchglas-Mädchen, wie sie es an jenem Tag gewesen war, als alles seinen Anfang nahm, nur inzwischen älter, mit jugendlich-festen Brüsten und breiteren Hüften. Wie fahle Gespenster lagen sie still da, warteten untätig darauf, daß Brann sie fütterte oder auf irgendeine andere Weise mit frischen Kräften ausstattete.
    Brann rieb sich den Rücken, fühlte sich zu gar nichts geneigt, niedergeschlagen. Er hatte sie ein gewaltiges Maß an Kraft gekostet, der Plan, in dessen Verwirklichung das Gottding sie zwangsweise einbezog. Da sie sich bei der Umgestaltung der beiden Männer zu einem Mann so sehr ins Zeug gelegt hatte, waren ihre Muskeln gehörig geschrumpft; zwischen den Bäumen und im Unterholz rings um die Lichtung tummelten sich ein paar kleine Leben, doch waren sie die Mühe, ihnen nachzustellen, nicht wert. Soll die Gottheit ihren Teil des Preises zahlen, dachte Brann, mag er für mich von der Glut seines Gottlebens opfern. Sie schloß die Augen, ihr Mund verzog sich zu einem flüchtigen, leicht spöttischen Lächeln. Nein, des Gottes Geist schwebte nicht über ihr, er machte keinerlei Anstalten, ihr aus freien Stücken Hilfe zu leisten. Pah! Zwar hielt sich auch Amortis im Hintergrund, aber Brann fühlte sich nicht so recht dazu imstande, darin einen Vorteil zu erblicken. Was einen Nutzen für die eine Gottheit hatte, war auch für den anderen Gott von Nutzen. Auf Händen und Knien kroch sie zu den Kindern, schob sich zwischen sie, um je eine ihrer Hände ergreifen zu können.
    Jaril, Yaril! Hört ihr mich?
    *Wir hören dich.* Eine sonderbare Zweifachstimme sprach in ihrem Kopf, erfüllte ihn mit zauberhaften Wohlklängen, die sie nochmals zum Lächeln brachten, zu einem Lächeln, das diesmal breiter und sanfter ausfiel.
    Erinnert ihr euch an Amortis und die von euch geschlagene Brücke aus Licht? Glaubt ihr, daß ihr noch einmal eine solche Brücke zu errichten vermögt? Ich hoffe es, denn andernfalls wüßte ich nicht, wie es gelingen sollte zu erneuern, was wir an Kräften verbraucht haben.
    * Kannst du uns nicht sofort etwas zuführen? Nur ein bißchen?*
    Brann betrachtete die Haut, die ihr schlaff von den Unterarmen hing, und schaute danach über die Schulter den Blauen Danny an. Mag sein, es ist vertretbar, ihm ein klein wenig zu entziehen. Laßt mich prüfen, wie es um ihn steht. Sie ließ die Hände los, kehrte zurück zum Blauen Danny, der nach wie vor schlummerte, und faßte ihn am Arm. Ein Großteil dessen, was sie an Kräften in ihn hatte überströmen lassen, war für die Durchführung der nötigen Änderungen gebraucht worden, doch wie sich zeigte, bestand die Möglichkeit, eine geringe Menge wieder abzuziehen, ohne daß er dadurch Schaden erleiden müßte.
    Nachdem sie die Kinder in entsprechendem Umfang gefüttert hatte, musterte sie sie mit unzufriedener Miene. Man sah ihren Leibern eine schwache

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