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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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erwachen. «
    Aha. Deine Fähigkeit kann uns noch sehr nützlich sein. »Um so nützlicher, da niemand festzustellen vermag, was eigentlich geschehen ist. «
    Du meinst, niemand außer Maksim ... und dem Blauen Danny?
    »Genau. Und vorerst weiß auch niemand, daß Yaril und ich sie haben. «
    Sonst noch etwas? Nicht? Gut. Wir werden die Burschen fesseln, damit sie nicht doch noch Unsinn anrichten, dann ein Morgenmahl einnehmen und uns früh wieder auf den Weg machen. Von nun an, glaube ich, müssen wir wirklich auf alles gefaßt sein. Brann entzog Jaril die Hand. »Yaro, würdest du wohl schnell zum Lager fliegen und uns einige Stricke besorgen, hmm?«
    Y aril schwebte herum, verwandelte sich kurz in ein Mädchen. »Sicherlich. Brauchst du 'n Messer?«
    »Ein Messer hab' ich.«
    Vor ihnen leerte sich die Ebene. Schiffer steuerten ihre flachen Kähne flußaufwärts und in den Zugang des Moors, vertäuten sie an Felsen und Bäumen und aneinander, schufen aus ihnen ein Hindernis, das sechs Kähne breit war, fast so breit wie der Fluß. In die Hügel zwischen der Ebene und Silagamatys zog eine riesige Menge von Landvolk, der größte Teil sammelte sich zwischen Fluß und Moor, stellte sich mit den eigenen Leibern zwischen den Bedrohten und seine Bedroher. Ein geringerer Teil blieb zurück. Sobald Brann und der Blaue Danny das Marschland erreichten, beschossen verborgene Bogenschützen sie. Die Zwillinge verwandelten die Pfeile in Asche, ehe sie jemanden treffen konnten. Der Blaue Danny schnippte mit den Fingern, wenn es Speere hagelte, und die Wurfgeschosse trudelten in die Segge; mit Schleudern verschossene Steine machten mitten im Flug kehrt und sausten zu den Besitzern der Schleudern zurück, die hastig im trüben, trüben Sumpfwasser untertauchten.
    Als man sah, daß Amortis keine Neigung zeigte, für die Bewohner der Ebene zu kämpfen, Waffen die Hexe, ihren Zauberer und die zwei Dämonen nicht aufhielten, verließ das Landvolk die Häuser, ließ die Ernte im Stich, wanderte und ritt in endlosen Zügen in die Hügel, eine trotzige, zornige, entschlossene Heerschar, die ihr Land und ihren Landesherrn zu verteidigen beabsichtigte. Das war etwas, was die Parastes nie verstanden hatten, diese lebendige, innige Verbundenheit zwischen den kleinen braunhäutigen Ländlern und der Scholle, die sie bearbeiteten, dem Land, in dessen Erde Schicht um Schicht um Schicht ihre Toten ruhten, dem Erdreich, das sie mit dem eigenen Schweiß und Blut getränkt hatten. Diesen Bauern, diesen Arbeitstieren mit dem starken Rücken, diesen Grabwerkzeugen, die sich selber vermehrten, ihnen gehörte das Land in einer Weise, wie es den vornehmen, gebildeten Schmarotzern von Parastes niemals gehören würde, ganz gleich, wie nachdrücklich und lautstark sie es für sich beanspruchten. Viel von dem, was Settsimaksimin getan hatte, nachdem er in Cheonea die Macht ergriff, machte ihn in den Vorstellungen der Landbewohner untrennbar vom Land selbst und dessen dunkler, urtümlicher Kraft. Als er ihnen sichtbare, greifbare Beweise ihres uralten Besitzrechts gab, ihnen Urkunden aushändigte
    — dickes weißliches Pergament, beschrieben mit pechschwarzer Tinte —, da hatte das eine Wirkung bis tief in ihre zwei Seelen. Ihr Begriff vom Land verwob sich unentwirrbar mit ihrem Begriff von Settsimaksimin, für sie wurde er eins mit dem fruchtbaren schwarzen Erdreich, selbst kraftvoll, schwarz und mächtig.
    Sogar das Land als solches widersetzte sich den Eindringlingen. Aus der Erde dampfte ein Miasma, umwallte sie, wenn sie schliefen, verursachte ihnen Alpträume, raunte ihnen Geht fort... kehrt um ... geht fort... kehrt um in die Ohren. Es umwehte sie auch, wenn sie weiterritten, brannte ihnen in den Augen, hüllte sie in Gestank, flüsterte Geht fort... kehrt um ... geht fort... kehrt um ... Das Drohen des Unwetters erwies sich als immer ärgere Bedrückung, erschwerte das Atmen, aus fast allem, was ihre Fingerspitzen berührten, sprühten kleine Garben von Funken. Die Maultiere scheuten, sie scheuten wiederholt, erbitterten Brann beträchtlich, weil sie sie jedesmal mit Nachdruck zum Gehorsam zwingen mußte. Fortwährend gerieten sie in neue Hinterhalte, die dauernden Überfälle glichen einem ständigen unsinnigen Gestichel und hatten keinerlei Erfolg, ausgenommen daß sie den Blauen Danny Kräfte kosteten, der seine Schutzzauber bereithalten, seine Wachsamkeit angespannt lassen mußte. Amortis hatte eine Stickigkeit über die Ebene gebreitet, die

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