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Breakfast on Pluto

Breakfast on Pluto

Titel: Breakfast on Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick McCabe
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Kinder!«)

Achtundzwanzigstes Kapitel
    »Dancing on a Saturday Night«
     
     
     
    Und dann denkst du: »Was ist doch diese Welt, durch die wir wandern, für ein wunderbarer Ort!«, und greifst ganz lässig nach der Zeitung, und – sieh mal einer an! – es ist wieder mal eine milde Nacht in der kleinen Stadt Belfast. Weswegen die Soldaten unterwegs sind und sich mal wieder so richtig vollaufen lassen wollen. Rosig und rotbackig verlassen sie die Kaserne, bummeln durch die Straßen und scheren sich einen feuchten Dreck um »diesen Scheißkrieg«, wie es einer von ihnen nennt, während er sich eine Kippe ansteckt. »Immer sind’s die Politiker, die alles versaubeuteln! Die sollen sich gefälligst ins Knie ficken!« Genau das haben sie an diesem Freitagabend vor, als sie, mit bis zur Taille offener Hemdbrust, in die Disko hereinmarschiert kommen. Drei Pints Harp, und die Stroboskopkugel wirft ihr ultraviolettes Licht auf die aufgemotzten flotten Bienen, besonders die beiden da drüben in der Ecke, die den Soldaten schöne Augen machen – und brauchen die etwa lange, bis sie’s merken? No, Sir! Im Handumdrehen sind sie bei ihnen, rücken Stühle heran, reiben sich die Hände und erkundigen sich, wie es den Mädchen so geht.
    »Och, so ganz gut! Und euch?«
    »Jetzt sind wir ziemlich gut drauf, ehrlich gesagt! Stimmt’s, Kumpel?«
    Die Antwort ist ein klares »Ja«.
    Die Mädchen sehen wirklich phantastisch aus – todschick in ihren Rollkragenpullovern und Hochglanzminis, das Make-up wie mit ‘ner Spachtel aufgetragen. Und das Parfüm! Puh! Und seht bloß, wie sie sich auf der Tanzfläche bewegen, trotz der Plateausohlen aus Kork!
    »So – welche Musik findet ihr denn gut, Mädels?«
    »Wir mögen Barry Blue!« rufen sie und hotten ab, daß es eine Freude ist.
    Und Barry brüllt über die Stadt hinweg:
     
    Pretty little girl with your dancing shoes
    A gold satin jacket and a silvery blouse
    And it’ll be all right
    Dancing on a Saturday night!
     
    Well the jukebox is play in’ like a one-man band
    It’s the only kinda music, girl, we both understand
    And it’ll be all right
    Dancin’ on a Saturday night!
     
    Es herrschte ausgesprochene Bombenstimmung! Wie viele Wodkas jeder von ihnen getrunken hat? Das wußte keiner mehr! Sie wußten nur noch, daß die Mädchen die Nase krauszogen und sagten: »He, Jungs! Ihr seid ja ganz schön draufgängerisch, seid ihr! Aber ihr tut uns trotzdem gefallen! Habt’s ihr vielleicht Lust auf ‘n Bierchen woanders?«
    »Klingt gut, Kumpel – oder? Aber wo kriegen wir um die Zeit in Belfast noch was zu trinken?«
    »Ach, wir wissen zufällig, daß da jemand ‘ne Party schmeißt. Stimmt’s, Deirdre?«
    »‘ne richtig hübsche kleine Fete!«
    »Na, worauf warten wir noch! Gehen wir!«
     
     
    Das Wohnzimmer, das sie betreten, ist sehr gepflegt, keine Frage. Auf Hochglanz polierte Anrichten und in der Ecke ein fabelhaftes Klavier aus Mahagoni.
    »Genau die richtige Bude für ‘ne Party!« sagen die Jungs, die Sixpacks auf den Schultern.
    »Sieh mal einer an! Da gibt’s noch mehr zu saufen!« rufen sie, reißen einen Schrank auf und nehmen eine Flasche Wodka heraus, die sie mit den Mädchen verputzen wollen, nur daß da, als sie sich umdrehen, keine Mädchen mehr sind. Statt dessen sind da vier Männer, die wissen, das Ding, das sie drehen wollen, ist so todsicher, daß sie nicht einmal Masken aufgesetzt haben. Es ist eine Sache von Sekunden, danach ist das Wohnzimmer so ziemlich der letzte Ort auf Erden, wo ihr ‘ne Party geben würdet. Im Kopf eines der Soldaten hallt ein schwaches Echo von Barry Blue wider.
    »Verdammte Dreckskerle«, sagen die Männer, als sie den Ford Cortina anhalten und sie auf der Müllhalde abladen. Dann fahren sie zu einem Klub, einen heben.

Sie denken viel zuviel!
     
     
     
    Das hat Terence gesagt. Daß ich viel zuviel über alles nachdenke, und natürlich weiß ich, daß er recht hat, aber was sollte ich sagen? Ich konnte schwerlich sagen: »Man darf das Leben nicht vertrödeln, Terence! Das Leben ist kostbar! Wem es geschenkt ist, der muß es hegen und pflegen! Darfs nicht vergeuden und vertun!« Dann hätte er nämlich gedacht, ich täte mir ja nur wieder leid und würde alles auf jenen Morgen vor Schnurres’ Tür zurückführen. Aber ich tat mir gar nicht leid – ich war bloß der festen Überzeugung, wenn du jemanden zur Welt bringst, dann ist es deine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dich um ihn zu kümmern und für ihn zu

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