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auf Israels Feinde und bringen Feuer und Verderben über die Horden des Pharaos, dass dieser in Klagen ausbricht und elend verzagt.
Das Ganze noch mal.
Um 7:14 Uhr starten 183 israelische Kampfjets, dringen unbemerkt in den ägyptischen Luftraum ein und zerstören binnen Stunden zwei Drittel der ägyptischen Luftwaffe, bevor ein einziger Pilot starten kann.
Der Anfang vom Ende.
Alle ägyptischen Flugfelder liegen in Trümmern, da rücken die Bodenstreitkräfte von Zahal schon gegen feindliche Stellungen im Sinai vor. Um kurz nach halb elf ist Ariks Kommandofahrzeug über die ägyptische Grenze gerollt, jetzt dirigiert er Infanterie und Panzerdivisionen nach Süden. Drei Tage nach Kriegsbeginn verwandelt er die Ebene um Nahal in ein loderndes Inferno. Von der 6. Ägyptischen Division bleibt ein glühender Haufen Stahl, Knochen und Asche. Hussein bestreicht Westjerusalem und das Umland Tel Avivs mit Artillerie, Zahal-Einheiten erobern die Jerusalemer Altstadt, hissen die Flagge auf dem Tempelberg, fallen in die Westbank ein und nehmen Kurs auf Amman. Während die Jordanier am fünften Tag verschreckt das Weite suchen, sind die syrischen Verbände, die auf den Golanhöhen stationiert waren, schon vorher in Panik geflohen, zermürbt von massiven Bombardements. Israelische Truppen besetzen die Bergrücken nördlich des Sees Genezareth, den Gazastreifen, das Westjordanland, den Sinai, bereit, in Amman, Kairo und Damaskus einzumarschieren, fehlt nur die Order, aber sie bleibt aus. Niemand hat ein ernsthaftes Interesse daran, Ägypten, Jordanien oder Syrien zu erobern.
Am sechsten Tag ist der Krieg zu Ende.
Und Arik ein Held.
Er hat eine der ausgefeiltesten Schlachten in der Geschichte Israels geschlagen, wenn nicht die Schlacht überhaupt. Sie feiern ihn, nennen ihn Genie, ach was, Genie ist noch zu wenig.
Und er?
GENIESST ES .
Ein Hubschrauber bringt ihn zurück nach Tel Aviv, verzückt lässt er den Blick über die weiß schimmernden Strände des nördlichen Sinai streichen, Palmen werfen Schatten im Abendlicht, selbst die Flüchtlingslager bei Gaza lassen sein Herz höher schlagen. Er gestikuliert, schreit gegen den Lärm der Rotoren an, neben sich Mosche Dayans Tochter, die ihm lachend bedeutet, keines seiner Worte zu verstehen, sodass er schließlich einen Stift und einen Fetzen Papier hervorkramt und darauf notiert:
Das alles gehört uns.
Das alles haben wir erobert.
Und versucht die Traurigkeit zu ignorieren, die ihn seit seinem Sieg über die 6. Division befallen hat. Das Entsetzen über den eigenen Erfolg angesichts des Grauens, das Napalm und Panzerbeschuss in der Ebene hinterlassen haben.
Immer noch kann er den Verwesungsgestank riechen.
Die verkohlten Leichen in den ausgebrannten Fahrzeugwracks sehen.
Hunderte. Tausende.
Sein Werk.
Jerusalem
SEIN WERK !
» Seine Botschaft an uns!«
Benjamin hält inne. Lässt den Blick über die andächtig lauschenden Schüler und Lehrer wandern, die sich zwischen Wandschränken voller Bücher drängen. Der große Saal in der Jerusalemer Jeschiwat Merkaz HaRaw Kook ist besetzt bis auf den letzten Platz. Hier, in einer der bedeutsamsten Religionsschulen Israels, hat er studiert, nun lehrt er selbst Talmud, Poskim und traditionelles jüdisches Recht.
»Gott hat uns diesen berauschenden Sieg geschenkt, um ein Zeichen zu setzen. In den Geschichtsbüchern wird von den beispiellosen Leistungen unserer Armee zu lesen sein, und ja, sie haben Beispielloses geleistet, aber warum? Weil Er sie geführt hat. Im Moment, da ich die israelische Flagge über dem Tempelberg wehen sah, wusste ich, wessen Gnade und Wirken wir unseren Triumph zu verdanken haben.«
Zustimmendes Murmeln. Viele bewegen den Oberkörper rhythmisch vor und zurück. Benjamin sieht ältere Männer mit kräftigen, grau durchsetzten Bärten, vor allem aber junge, sichtlich ergriffen, die meisten noch mit Flaum auf den Wangen.
Unsere Zukunft, denkt er voller Stolz.
»Die heilige Erneuerung des israelischen Volkes, jetzt erst beginnt sie richtig, da wir in biblischen Grenzen leben. Eretz Israel ist keine Vision mehr, die Wiederbesiedelung nicht aufzuhalten.«
»Gott sei gepriesen!«
Moshe Levinger, gleich in der ersten Reihe.
Reckt die Faust.
Benjamin betrachtet ihn. Levinger ist einige Jahre jünger, sieht aberälter aus. Ein unscheinbarer Brillenträger, den man allzu leicht unterschätzt, bis er einem die Gesichtsknochen zurechtrückt. Kennt keine diplomatischen Zwischentöne, ganz anders als
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