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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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–«
    »Morgen? Zu dumm.«
    »Kann ich was ausrichten?«
    »Ach, sie kennt mich vom Studium. Dr. Hagen. Thomas Hagen. Ich war als Austauschstudent in Tel Aviv. Schade. Morgen fliege ich wieder ab –«
    »Ich bestelle gern Grüße.«
    »Das wäre nett, wobei – vielleicht hab ich ja noch eine Chance. Sie wissen nicht zufällig, wann genau sie zurückkehrt?«
    »Da müsste ich – einen Moment bitte.«
    Schickt ihn in die Warteschleife. Er surft ein paar Runden auf dahinplätschernden Keyboardklängen, dann:
    »Hören Sie? Vielleicht schaut sie heute Nachmittag rein, zwischen 16 und 17 Uhr. Ihr Flieger landet irgendwann um die späte Mittagszeit.«
    »Flieger?« Hagen überlegt. »Dann kann ich sie abholen. Yael würde sich freuen. Wo kommt sie her?«
    »Aus London.«
    »Ben Gurion Airport?«
    »Ja, aber fragen Sie mich nicht nach der Flugnummer.« Sie lacht. »Die müssen Sie schon selbst rausfinden.«
    Hagen bedankt sich, seine Finger schnellen über die Tastatur.
    Ben Gurion International Airport, Arrival, Flüge aus London –
    Austrian Airlines, 14:55.
    British Airways, 15:00.
    Lufthansa, 15:15.

    EasyJet, 16:00.
    Swiss International, El Al, beide 16:10.
    Iberia, 16:40.
    Wenn sie nachmittags im Krankenhaus sein will, kommen nur die ersten drei in Betracht. British Airways fliegt 4h 50min, Lufthansa 7h mit Zwischenstopp in Paris, da hätte sie sehr früh aufstehen müssen, gleiches gilt für Austrian Airlines, 6h 55min, mit Halt in Wien.
    Natürlich wird niemand ihm verraten, in welchem Flieger sie sitzt.
    Datenschutzbestimmungen.
    Bleibt Trial and error.
Ben Gurion International Airport
    Um 14:45 ist er im Terminal 3, Bereich Ankunft.
    Die Greeters Hall.
    Alleine, es bis hierher geschafft zu haben, stärkt seine Zuversicht. Oft werden Fahrzeuge schon an den Einfahrtswegen zum Flughafen kontrolliert, möglich, dass sein Konterfei im Umlauf ist, und eine Baseballkappe Tarnung zu nennen, nun ja.
    Doch niemand hat ihn kontrolliert.
    Jetzt steht der Suzuki in einem der beiden Kurzzeitparkhäuser, und die Waffe steckt in seinem Hosenbund unter der Jacke. Der Rucksack drückt von hinten dagegen. Hagen hat nichts im Hotel gelassen, auch wenn er kaum annimmt, dass sie ihn dort so schnell aufspüren. Mit im Rucksack sind drei Prepaid-Handys, die er in einem Elektronik-Fachmarkt in Aschdod erstanden hat, da er das iPhone nicht länger benutzen kann.
    Prepaids zu orten ist praktisch unmöglich.
    Er schlendert durch die Säulenhalle. Bloß nicht unauffällig wirken wollen. Jede Menge Sicherheitskräfte sind hier unterwegs. Und die haben dich im Blick. Stell ein Gepäckstück ab, geh davon, schon stürzt sich einer, der aussieht, als wolle er Oma abholen, auf das herrenlose Teil, während andere dich in die Mangel nehmen.
    (Könntet ihr durch meine Jacke gucken, drei von euch würden längst auf mir sitzen.)
    Er schaut hoch zur Anzeigetafel. Als Resident dürfte Dr. Kahn den schnellen Check-out nutzen. Alles Weitere hängt von der Gepäckausgabe ab, dumm nur, dass British Airways und Austrian Airlines fast gleichzeitig landen und die Passagiere aus unterschiedlichen Gates kommen. Er wird hin- und herpendeln müssen, und genau dabei könnte sie ihm durch die Lappen gehen.
    Besser, sich zu entscheiden.
    Austrian Airlines, British Airways.
    Jahrelang haben Wissenschaftler die Existenz des Riesenkalmars mit der Wahrscheinlichkeit gleichgesetzt, dass der Storch die Kinder bringt, und dann gab es ihn doch, den vielarmigen Schleimbeutel. Und wahrscheinlich gibt es tausend Gründe, warum es Yael Kahn an Bord der Austrian Airlines verschlagen haben könnte, trotz sieben Stunden Flugzeit und Zwischenstopp. Aber nur ein Grund fällt ihm ein, warum sie nicht in der British-Airways-Maschine sitzen sollte.
    Weil die voll war.
    15:00 Uhr.
    Vertrauen wir darauf, dass sie eine Reservierung hatte, denkt er. Dann müsste sie jetzt, in diesen Minuten –
    British Airways 2350 – gelandet , sagt die Anzeigentafel.
    Er postiert sich vor den Ausgängen, doch eine Viertelstunde verstreicht, ohne dass Kahn erscheint.
    Lufthansa 577 – gelandet.
    Lufthansa?
    Ach, richtig! Die 15:15-Maschine. Wieder ein anderer Ausgang. Allmählich wird es eng. Zehn Minuten kann er hier noch investieren, danach steigt das Risiko, sie zu verpassen, wenn sie Lufthansa geflogen ist. Er entfaltet den Ausdruck mit ihrem Bild, studiert es zum x-ten Male –
    Diese Frau wird er erkennen.
    15:24.
    Der Strom der Passagiere versiegt. Kaum jemand kommt jetzt noch heraus,

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