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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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hauen wir ab«, flüstert Alina.
    »Gut«, sage ich. Wir hatten keine Zeit, uns vorzubereiten, aber wenn Alina es für richtig hält, dann vertraue ich ihr.
    Sie zieht mich neben das Haupthaus außer Sichtweite. »Wir müssen vor der Flucht noch Maude, Bruce und ein paar andere einsammeln. Treffpunkt um Mitternacht im dritten Stock des Ostflügels, am Treppenabsatz. Sei pünktlich und sag auch Dorian und Song Bescheid. Ich weiß nicht, ob ich’s selbst hinkriege. Maks hält mich an der kurzen Leine.« Ohne weitere Diskussion stiefelt sie davon.
    Ich sprinte hinterher. »Und die Kuppel?«
    »Entspann dich! Wir werden an der Seite von Bea und meiner Tante und meinem Onkel kämpfen, aber das bleibt zwischen dir, mir und Silas. Darüber soll sich sonst niemand den Kopf zerbrechen.«
    »Ich denke, wir sollten auf schnellstem Weg zur Kuppel. Keine Umwege.«
    Da taucht plötzlich Clarice hinter uns auf. »Im Ernst? Geht ihr mit der Miliz mit?«, fragt sie.
    Alina starrt mich an, als sei Clarice’ übermenschliches Hörvermögen meine Schuld. Und ich will mir gerade irgendeine Ausrede aus den Fingern saugen, als mir unsere Unterhaltung von heute Morgen einfällt. Clarice hat gemeint, sie sei froh, aus der Kuppel raus zu sein – wegen der Aufstände, wie ich geglaubt habe. Hab ich da was missverstanden? »Kaum jemand weiß, dass wir zurückgehen«, sage ich vorsichtig.
    »Oh.« Clarice blickt sich rasch über die Schulter. »Hat Maks dir gesagt, wann’s losgeht?«
    Alina schaut mich wieder an, aber diesmal, weil Clarice uns Wissen voraushat und ich sie zum Reden bringen soll.
    »Schon heute Nacht.« Ich schiebe Clarice die Haare aus dem Gesicht und grinse. So habe ich immer mit Mädchen geflirtet. Allerdings scheint das bei Clarice nicht so zu ziehen. Sie weicht mir aus.
    »Aber sonst geht doch keiner von den Akademikern«, sagt sie. Ich zucke die Schultern und Clarice kickt einen Stein gegen die Mauer. »Warum soll ausgerechnet ich meinen Partner verlieren? Das ist doch unfair. Maks hat gemeint, nur die Miliz geht, und deshalb haben sie auch so knallhart trainiert. Liegt’s daran, dass du dich in der Kuppel auskennst? Hast du irgendwelche Insiderinformationen oder so?« Sie bremst sich und wartet ab, weil hinter uns jemand vorbeigeht.
    »Mein Dad ist der Oberbefehlshaber der Armee«, gebe ich widerstrebend zu.
    »Und da gefallen dir Maks’ Pläne?«, fragt sie. »Ich wünsch mir ja auch neuen Lebensraum, das tun wir alle. Aber einfach die Rohrleitungen der Luftaufbereitungsanlage kappen? Gibt’s denn keine andere Methode, das Ministerium loszuwerden?«
    Alina und ich erstarren. Kann das wahr sein? Würden Maks und Vanya wirklich so viele unschuldige Menschenleben opfern? Panik macht sich in mir breit und ich muss den Sauerstoffregler hochdrehen. Ich denke an Bea, meine Brüder, meine Mutter. An meinen Vater, der mich letztlich doch noch gerettet hat. Und ich denke sogar an Riley und Ferris, die größten Nervbolzen aller Zeiten, aber in einem früheren Leben mal meine Freunde. Selbst die haben es nicht verdient zu ersticken.
    »Wie hast du von der Mission erfahren?«, frage ich Clarice.
    »Jo«, sagt sie verblüfft. »Maks hat’s ihr erzählt, glaub ich.«
    »Scheiße«, sagt Alina. »Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße! Wenn ich Abel erwische…« Sie ballt die Hände zu Fäusten.
    »Abel weiß davon?«
    »Na klar weiß der davon. Er ist nur sehr wählerisch, was die Weitergabe seiner Infos angeht.«
    Eine Gruppe Milizionäre stapft an uns vorüber. »Alina, kommst du?«, fragt einer von ihnen.
    »Klar«, ruft sie und geht rückwärts auf sie zu, während ihr Mund noch ein Wort für mich formt: Mitternacht.

ALINA
    Maks will und will nicht einschlafen. Er liegt im Bett, ich auf dem Boden. Jedes Mal, wenn ich die Augen aufmache, erwische ich ihn beim Spannen. Und wenn er merkt, dass ich nicht schlafe, lächelt er. Manchmal zwinkert er auch, aber ansonsten ist es nur das kühle Lächeln, als wisse er genau, was ich vorhabe. »Komm doch einfach rein«, sagt er irgendwann und lüpft die Decke, um seinen breiten, tätowierten Oberkörper und einen schwachen Moschusduft freizulegen.
    »Nein danke.« Ich schließe die Augen.
    Es ist fast Mitternacht, die anderen warten sicher schon. Trotzdem verordne ich mir Entspannung, bis sein Atmen sich endlich verlangsamt, auch wenn es sich wie Stunden anfühlt. Er schnarcht lautstark. Ich setze mich hin und krieche zum Bett, um ihn genauer zu betrachten. Seine Augen

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