Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
nicht sicher, ob er sich ihrer Anwesenheit überhaupt bewusst war, doch als sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, griff er fester zu und schloss seine Finger um ihre.
Vielleicht hatte er sie ja genauso vermisst wie sie ihn. Das war zwar ein blöder Gedanke, der sich nichtsdestotrotz fest in ihrem Gehirn verankert hatte.
Als sie sich ihrer Wohnung näherten, fiel ihr ein, dass sie noch gar nicht darüber gesprochen hatten, was sie nach dem Abendessen mit Jace tun sollte. Sie hatte keine Ahnung, was Gabe von ihr erwartete. Wollte er, dass sie hinterher in seine Wohnung kam? Oder sollte sie am nächsten Tag einfach allein zur Arbeit gehen?
Der Wagen hielt vor ihrem Haus an, und Mia wollte schon aussteigen, als Gabe sie zurückhielt.
»Genieß den Abend, Mia«, sagte er weich.
Sie lächelte. »Das werde ich.«
»Ich sehe dich dann morgen im Büro. Der Fahrer wird dich morgen früh um acht abholen.«
Nun, das beantwortete ihre Frage. Offensichtlich war sie damit für den heutigen Tag entlassen. Doch als sie ausstieg, wirkte Gabe gar nicht glücklich, dass sie den Abend woanders verbrachte.
»Wir sehen uns dann morgen«, sagte sie leise.
Sie schloss die Tür und sah dem Wagen hinterher. Was Gabe wohl dachte? Seufzend trat sie ins Haus und begab sich in ihre Wohnung nach oben. Sie hatte nur eine Stunde, um sich umzuziehen und fertig zu machen, ehe Jace sie abholen würde.
Als sie durch die Tür ins Wohnzimmer trat, steckte Caroline den Kopf aus ihrem Zimmer und sah sie mit großen Augen überrascht an.
»Du bist zu Hause! Ach, du heiliger Bimbam! Ich habe mich schon gefragt, ob du bei Gabe eingezogen bist.«
Mia lächelte. »Ich wünsche dir auch einen guten Tag.«
Caroline kam auf Mia zugeeilt und umarmte sie stürmisch. »Ich hab dich vermisst, Mädchen. Wir haben dich alle vermisst. Wollen wir uns heute Abend etwas zum Essen bestellen und Filme gucken?«
Mia zuckte zusammen. »Tut mir leid, ich kann nicht. Jace kommt vorbei, darum bin ich heute auch nicht bei Gabe. Jace und Ash führen mich zum Essen aus. Wir wollen uns gegenseitig auf den neusten Stand bringen, weil Jace doch ein paar Tage nicht in der Stadt war. Er wird mich bestimmt in die Mangel nehmen und wegen Gabe ausquetschen, jetzt, wo er weiß, dass ich für ihn arbeite.«
Caroline verzog enttäuscht das Gesicht. »Verdammt. Es ist echt ätzend, dass ich dich so wenig sehe. Und ich mache mir Sorgen, dass dir das Ganze über den Kopf wächst. Du scheinst deine gesamte Zeit nur noch mit ihm zu verbringen.«
Voller Unbehagen sah Mia ihre Freundin an. Es stimmte, dass sie Caroline oder die Mädels seit Beginn ihrer Beziehung mit Gabe nicht mehr gesehen hatte. Das war zwar noch keine Ewigkeit her, aber sie und ihre Freundinnen verbrachten normalerweise viel Zeit miteinander und gingen häufig gemeinsam aus.
»Wir treffen uns im Club. Freitagabend«, erklärte Caroline mit fester Stimme. »Ich trommel die Mädels zusammen. Wir gehen alle zusammen aus und amüsieren uns.«
»Ich weiß nicht«, wich Mia aus. Sie hatte keine Ahnung, welche Pläne Gabe für sie hatte.
Caroline sah sie mit durchdringendem Blick an. »Sag jetzt nicht, dass du ihn erst um Erlaubnis bitten musst, wenn du mit deinen Freundinnen ausgehen willst. Er besitzt dich nicht, Mia.«
Mia wäre beinahe schuldbewusst zusammengezuckt, konnte es aber gerade noch unterdrücken. Gabe besaß sie sehr wohl. Er hatte das vertraglich abgesicherte Recht auf ihren Körper, ihre Zeit und alles andere. Allerdings hatte sie nicht vor, diese unbedeutende Information an Caroline weiterzugeben. Ihre Freundinnen würden das nie verstehen.
Sie seufzte. Ihr war klar, dass es das Beste wäre, den Abend mit ihnen zu verbringen. Sie wollte sich nicht von ihren Freundinnen abkapseln, denn wenn Gabe ihr den Laufpass gab, würde sie sie brauchen. Sie waren mit ihr bisher durch dick und dünn gegangen, und wenn sie die Kontakte nicht pflegte, würde sie am Ende alleine dastehen.
Sie musste Gabe einfach sagen, dass sie sich für Freitagabend etwas vorgenommen hatte, und dann hoffen, dass er es akzeptierte.
»Okay, Freitagabend«, gab Mia nach.
Caroline strahlte übers ganze Gesicht und tanzte um Mia herum. »Wir werden viel Spaß haben! Ich habe dich vermisst, Mia. Wenn du nicht da bist, ist alles so langweilig.«
Wieder verspürte Mia Schuldgefühle. Es war ihre Idee gewesen, dass Caroline bei ihr einzog. Abgesehen davon, dass Caroline irgendwo hatte wohnen müssen, war es Mia wichtig gewesen,
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