Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Was ist passiert? Geht’s dir gut?«
Mia umarmte ihre Freundin und brach zu ihrem eigenen Entsetzen in Tränen aus, unfähig, die Fassung zu wahren.
Caroline drückte sie fest an sich und fuhr gleichzeitig Ash und Jace an, was sie Mia angetan hätten.
»Sie sollen einfach gehen, Caro. Mach, dass sie gehen«, stieß Mia schluchzend hervor. »Jetzt, wo ich bei dir bin, geht’s mir wieder gut.«
Caroline führte sie zur Couch und half ihr sich hinzusetzen, ehe sie sich mit finsterem Blick zu Jace und Ash umdrehte.
»Sie haben sie gehört. Raus. Ich kümmere mich jetzt um sie.«
Jace blickte finster drein und ging zu Mia auf der Couch. Er sah sie lange an, dann seufzte er und zog sie in seine Arme.
»Es tut mir leid, Kleines. Ich weiß, dass es wehtut. Ich schwöre bei Gott, dass das überhaupt nicht unsere Absicht war. Wir hatten keine Ahnung, dass du bei Gabe warst. Er hatte mir eine SMS geschickt und geschrieben, dass er nach meiner Rückkehr etwas Wichtiges mit mir zu besprechen hätte. Deshalb bin ich zu ihm in seine Wohnung gefahren. Ash und ich haben Schlüsselkarten zu seinem Stockwerk. Verdammt, ich dachte, es ginge um etwas Geschäftliches. Es klang dringend, deshalb sind wir sofort nach der Landung zu ihm gefahren.«
Mia klammerte sich an ihren großen Bruder und ließ den Tränen freien Lauf. So wie sie es früher als Kind und Teenager so häufig getan hatte.
»Ich bin nicht wütend auf dich«, flüsterte sie. »Ich bin wütend auf ihn. Wenn er nicht den Mut hat, sich gegen dich und Ash zu behaupten und für mich einzustehen, dann will ich ihn nicht. Ich habe was Besseres verdient.«
Jace strich ihr übers Haar. »Du hast auf jeden Fall was Besseres verdient, Kleines. Gabe ist – oder eher war – mein Freund, aber ich werde ihn nicht in Schutz nehmen. In Bezug auf Frauen macht er, was er will, und wenn man nicht tut, was er sagt, kann man gehen.«
»Aber du bist da anders, ja?«, fragte Mia vorwurfsvoll, während sie sich von ihm löste.
Jace seufzte und sah Ash an, der genauso betreten wirkte.
»Ich möchte nicht mit dir darüber reden«, erklärte Jace sanft. »Es hat für das, was heute Abend passiert ist, keine Bedeutung.«
Mia verdrehte die Augen. Das war mal wieder ein typisch männliches Ausweichmanöver. Hätten Jace und Ash Gabe mit einer anderen Frau angetroffen, wären sie leise gegangen oder wer weiß … vielleicht wären sie auch geblieben und hätten zugeschaut. Sie hätten noch nicht einmal einen flüchtigen Gedanken an die Frau verschwendet und Gabe wahrscheinlich noch bestätigend auf den Rücken geklopft.
Aber es war nicht irgendeine andere Frau gewesen. Sondern sie. Jace’ Schwester und, so gesehen, auch Ashs Schwester. Was bedeutete, dass plötzlich andere Regeln galten.
»Bitte, geht jetzt einfach«, sagte sie ruhig. »Caro ist da und kümmert sich um mich.«
Jace ließ den Blick mit zweifelnder Miene zwischen den beiden Frauen hin- und herschweifen. »Ich will nicht, dass du allein bist, Mia.«
»Sie ist nicht allein«, erklärte Caroline verärgert. »Glauben Sie wirklich, ich würde sie in diesem Zustand allein lassen?«
»Aber Sie müssen doch zur Arbeit«, meinte Ash mit einem Stirnrunzeln.
Mia schüttelte den Kopf. »Herrgott noch mal. Meint ihr, ich schneide mir die Pulsadern auf, oder was? Ich bin wütend und traurig, aber doch nicht dumm oder lebensmüde.«
»Ich komme morgen vorbei und sehe nach dir«, sagte Jace. »Und Thanksgiving wirst du mit mir und Ash verbringen. Verstanden? Ich will nicht, dass du wegen Gabe Trübsal bläst.«
Mia seufzte. »Meinetwegen. Geht jetzt. Ich will allein sein und weinen, ohne dass ihr beiden die ganze Zeit an mir klebt. Das Ganze ist schon peinlich genug. Ich bin heute genug gedemütigt worden. Das reicht für ein ganzes Leben.«
Ash zuckte zusammen. »Okay, verstanden.«
Zögernd erhob Jace sich vom Sofa und ging auf die Tür zu. Er hielt noch einmal inne und drehte sich um. »Ich komme morgen vorbei. Wir gehen zusammen essen. Ash und ich überlegen uns etwas für Thanksgiving, wir sagen dir dann Bescheid.«
Mia nickte erschöpft. Sie wollte nur, dass die beiden endlich gingen, damit sie sich bei Caro ausheulen konnte.
Sobald sie die Wohnung verlassen hatten, setzte Caroline sich neben Mia auf die Couch und zog sie in ihre Arme.
Mia musste gleich wieder anfangen zu weinen.
»Was ist passiert?«, fragte Caroline, während sie Mia in ihren Armen wiegte. »Sollen die Mädels vorbeikommen?«
Mia schniefte und
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