Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
putzte sich die Nase, während sie sich von Caro löste. Verdammt, unter dem Bademantel – Gabes Bademantel – war sie immer noch nackt. Plötzlich wollte sie ihn nur noch loswerden. »Ich muss erst mal duschen«, meinte sie. »Dann erzähle ich dir alles. Ich muss mir was anziehen … vorzugsweise etwas, das nicht von Gabe ist.«
»Ich mache uns heiße Schokolade«, sagte Caroline, deren Miene voller Sorge und Mitleid war.
»Das klingt toll«, erwiderte Mia und ein blasses Lächeln trat auf ihr Gesicht. »Danke, Caro. Du bist die Beste.«
Mia schleppte sich ins Badezimmer und streifte den Bademantel ab. Nach kurzem Zögern stopfte sie ihn in ihren Schrank, statt ihn wegzuwerfen. Bestimmt würde sie etwas so Erbärmliches tun, wie ihn zu tragen, nur weil er Gabe gehörte. Sie brachte es nicht über sich, ihn wegzuwerfen. Zumindest noch nicht.
Nach der heißen Dusche, unter der sie förmlich gekocht worden war, zog sie einen Pyjama an und wickelte sich ein Handtuch um die nassen Haare. Es war ihr egal, dass sie sich dabei völlig verhedderten.
Caroline wartete bereits mit zwei Bechern heißer Schokolade im Wohnzimmer, wo Mia sich neben ihr aufs Sofa fallen ließ. Caroline reichte ihr einen Becher, und Mia griff dankbar mit beiden Händen danach, um ihre Finger an dem heißen Gefäß zu wärmen.
»Wie läuft’s mit dir und Brandon?«, fragte Mia.
Sie hatte entsetzliche Schuldgefühle, weil sie in letzter Zeit jede freie Minute, jede Stunde mit Gabe verbracht hatte. Sie hatte eine Woche lang nicht einmal ein Wort mit Caroline gewechselt.
Caroline lächelte. »Gut. Wir treffen uns noch. Wegen unserer unterschiedlichen Arbeitszeiten ist das schwierig, aber wir bemühen uns, dass es klappt.«
»Das freut mich«, sagte Mia.
»Was ist passiert, Mia?«, fragte Caroline mit sanfter Stimme. »Er hat dir ganz offensichtlich sehr wehgetan. Wie um Himmels willen sind Jace und Ash da hineingeraten und warum kommst du nur mit einem Bademantel bekleidet nach Hause?«
Mia seufzte. »Das ist eine lange Geschichte. Ich war nicht ganz ehrlich zu dir, was meine Beziehung zu Gabe betrifft. Das Ganze war viel komplizierter.«
Caroline betrachtete sie nachdenklich. »Ich höre.«
Mia sprudelte die gesamte Geschichte hervor, sie ließ nichts aus. Als sie endlich bei der Katastrophe des Abends angelangt war, wurden Carolines Augen zunächst groß, dann verengten sie sich vor Empörung zu schmalen Schlitzen.
»Ich fasse es nicht, dass er dich so hat hängen lassen. Ihr hattet euch doch vorgenommen, Jace alles zu erzählen.«
Mia nickte langsam. »Er stand da und log mich an, Caro. Ich weiß, dass er etwas für mich empfindet. Aber er stand einfach nur da und gab diesen Blödsinn von sich … dass ich mich emotional zu sehr verstricken würde, blablabla. Ich hätte ihn am liebsten erwürgt.«
»So ein Schisser«, meinte Caroline grob. »Du hast was Besseres verdient, Mia. Du verdienst jemanden, der sich zu dir bekennt und genau wie du alles riskiert.«
»Genau«, sagte Mia. »Ich habe ihm gesagt, wenn er eines Tages aufwacht und feststellt, was für einen Fehler er gemacht hat, müsse er angekrochen kommen, um mich zurückzugewinnen.«
Caroline lachte. »Braves Mädchen. Und er sollte um Gnade winseln.«
Bestätigend hob Mia ihren Becher. »Ja, genau.«
Carolines Miene wurde wieder ernst. »Und was meinst du, passiert jetzt zwischen Jace und Gabe? Sie sind sowohl Geschäftspartner als auch beste Freunde. Jace scheint ziemlich sauer zu sein.«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Mia ehrlich. »Das ist der Grund, warum ich nicht wollte, dass Jace es je erfährt. Vielleicht war ich naiv, aber vielleicht habe ich auch einfach nicht damit gerechnet, dass es so heiß hergehen würde zwischen mir und Gabe. Ich dachte, es wäre vor Jace leicht zu verheimlichen. Wahrscheinlich dachte ich, Gabe würde mich ein paar Mal die Woche sehen wollen und die restliche Zeit könnte ich dann wie immer verbringen. Darum wollten wir Jace auch von uns erzählen, wir wollten es nicht länger verheimlichen.«
Wieder fing sie vor Wut an zu kochen, färbte die Wut ihre Wangen rosig.
»Verdammt. Und dann scheitert es am Timing, das darf doch nicht wahr sein! Wir hätten nur einen einzigen Tag mehr gebraucht. Wenn Jace Gabe einfach nur angerufen hätte, um ihm zu sagen, dass er wieder da ist, hätten wir es ihm gemeinsam sagen können und alles wäre gut gewesen. Gabe war dabei, sich in mich zu verlieben, Caro. Er war dabei, sich in mich zu verlieben,
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