Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sagte Ash. Er griff nach Mias Arm, zog sie den Flur entlang und schob sie durch die offen stehende Tür in sein Büro. »Setz dich hin«, wies er sie an. »Tu so, als würden wir uns wie in guten alten Zeiten unterhalten.«
Er rannte um seinen Schreibtisch herum, schmiss sich auf seinen Stuhl und legte die Füße auf die polierte Tischplatte. Keine drei Sekunden später stürmte Lisa mit gerötetem und verweintem Gesicht an der Tür vorbei. Sie setzte eilig eine Brille auf, um das zu verbergen, dann war sie auch schon verschwunden.
»Bleib noch ein bisschen«, sagte Ash leise. »Ich würde dir nicht raten, so kurz nach einem Streit wieder die Höhle des Löwen zu betreten.«
Ein Geräusch ließ sie beide aufschauen, und sie sahen Jace, der gerade vorbeiging. Er blieb stehen, als er Mia erblickte, und wirkte sofort verwirrt. Mit gerunzelter Stirn kam er herein, und Mia stöhnte innerlich auf. Das war eine mehr als unangenehme Situation. Sie saß mit Jace in Ashs Büro fest, während ein Analplug in ihrem Hintern steckte und Gabe nebenan die Avancen seiner Ex-Frau abwehrte.
»Was ist los? Warum ist Mia hier bei dir?«
Ash schüttelte den Kopf. »Darf ich meinem kleinen Mädchen nicht Hallo sagen?«
»Lass das, Ash. Führ dich nicht wie ein Blödmann auf«, knurrte Jace. »War das Lisa, die ich da gerade durch den Empfang habe gehen sehen?«
»Ja«, erwiderte Ash. »Das ist auch der Grund, warum Mia hier bei mir ist. Ich bewahre sie vor Gabes Zorn, nachdem der gerade ein Treffen mit seiner Ex-Frau hatte.«
»Was wollte die denn hier?«, fragte Jace.
Es war nicht zu übersehen, dass weder Ash noch Jace Lisa in irgendeiner Form zugetan waren. Sie waren Gabe treu ergeben und hielten zusammen. Das hatte sich nach der Scheidung nur noch verstärkt.
»Ash und ich haben an Gabes Tür gelauscht«, sagte Mia.
Jace zog eine Augenbraue hoch. »Und du willst deinen Job wirklich behalten? Gabe würde dir den Kopf abreißen, wenn er das wüsste, und nicht einmal ich könnte dich davor bewahren.«
»Willst du nun wissen, was wir gehört haben, oder nicht?«, fragte sie ungeduldig.
Jace steckte den Kopf zur Tür hinaus und blickte zu Gabes Büro. Dann kam er wieder herein und schloss die Tür hinter sich. »Spuck’s aus.«
»Sie will ihn zurückhaben«, erklärte Ash gedehnt. »Sie hat ihm eine tolle Show geboten.«
»Oh, verdammt«, brummte Jace. »Ich hoffe, er hat ihr gesagt, sie soll verschwinden.«
»Ich weiß nicht genau, was er ihr gesagt hat«, murmelte Mia. »Da war einer, der konnte den Mund nicht halten, sodass ich nicht alles mitbekommen habe.«
»Ich garantiere dir, dass Gabe auf das blöde Gesäusel nicht hereingefallen ist«, sagte Ash, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
Mia war sich da nicht ganz so sicher. Schließlich war Gabe mit ihr verheiratet gewesen. Das Zerbrechen dieser Beziehung hatte die Grundlage für alle weiteren Beziehungen – einschließlich ihrer eigenen mit ihm – gebildet. Das sagte viel darüber aus, wie berührt er gewesen war. Er mochte zwar wütend sein – das bestritt sie keine Minute lang, aber das bedeutete nicht, dass er sie nicht immer noch liebte, und genauso wenig bedeutete es, dass er nicht vielleicht doch versuchen würde, alles zu klären, um sie zu seinen Bedingungen zurückzubekommen.
»Ich werde ihm einen Tritt in den Hintern geben«, brummte Jace.
Er sah Mia an und streckte dann die Hand vor, um ihr das Haar zu zerzausen. »Unsere Verabredung für morgen Abend steht doch noch, oder? Wann soll ich dich denn abholen?«
»Was? Und ich bin nicht eingeladen?«, fragte Ash entsetzt.
»Kannst du nicht ausnahmsweise mal jemand anderem auf die Nerven gehen?«, meinte Jace.
Ashs Mimik erstarrte kurz, bevor er brummte: »Aha, ein Familientreffen. Ich bin also außen vor.«
Mia war gerührt, und sogar Jace verzog das Gesicht vor Mitgefühl. Ash und seine Familie pflegten keinen Umgang miteinander. Nie. Ash startete nicht einmal einen Versuch. Wenn seine Familie zufällig auch irgendwo eingeladen war, achtete er darauf, woanders zu sein. Meistens war das dann mit Gabe und Jace.
»Ach, lass ihn doch mitkommen«, sagte Mia und behielt einen beiläufigen Tonfall bei, um Ash keinen Grund für Argwohn zu geben. »Das hält dich davon ab, mir Vorträge über Gott weiß was zu halten. Ash ist immer auf meiner Seite.«
»Siehst du, sie mag mich lieber«, erklärte Ash selbstgefällig.
»Okay, wann sollen wir dich also abholen?«, fragte Jace
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