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Breed: Roman (German Edition)

Breed: Roman (German Edition)

Titel: Breed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chase Novak
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erleben kann, aber manchmal bringt sie Merkmale mit sich, die man sonst nur bei Männern findet, zum Beispiel eine stärkere Körperbehaarung. Auf dem geschwollenen Bauch einer schwangeren Frau kann plötzlich ein Haarstreifen wachsen, eine Art pelzige Linie, die die Kugelform unterteilt. Manchmal wird der Flaum auf der Oberlippe dunkler und dichter. Manchmal werden die zarten Härchen auf dem Kinn schwarz und borstig. Aus heiterem Himmel bilden sich Koteletten. Manchmal sprießen dunkle Haare aus den Brüsten, und manchmal tauchen Haare auf dem Rücken auf, wo sie ein Nestchen aus dunklem Fell bilden, das sich mehr oder weniger über dem Steißbein befindet. Die Ursache dieser plötzlichen Haarigkeit sind zu den Schwangerschaftshormonen gehörende Androgene, und gegen die kann man nichts tun, weshalb man sich auch keine Sorgen darum machen sollte.
    In Leslies Fall ist der Haarwuchs allerdings extrem und besonders schockierend, weil sie immer so glatt und mädchenhaft war. Sie gehörte zu den Frauen, die sich nur einmal im Monat die Beine und Unterarme rasieren müssen; das Haar auf ihrem Kopf wuchs so langsam, dass sie es nur einmal, vielleicht zweimal im Jahr schneiden ließ.
    Es ist im zweiten Monat ihrer Schwangerschaft, als sie die Veränderungen bemerkt, die in ihr stattfinden. Eines Tages wacht Alex gegen sieben Uhr morgens gerade dann auf, als Leslie wieder ins Bett schlüpft. Sie wendet ihm den Rücken zu, und er rückt neben sie, um sie zu wärmen. Er drückt sich an ihren Rücken und schlingt die Arme um sie. Ihr Körper zittert, und Alex merkt, dass sie weint.
    »Was ist denn?«, fragt er sie.
    Sie schüttelt den Kopf, bringt jedoch kein Wort heraus.
    Er schmiegt sich enger an sie, so eng, wie zwei Körper überhaupt aneinander liegen können. »Hey«, sagt er, »ich bin doch da.«
    Sie zieht ihr Nachthemd hoch, nimmt seine Hand, führt sie nach unten und legt sie zwischen ihre Beine.
    Alex versucht, keine Reaktion zu zeigen – sich nicht zurückzuziehen, nicht zu erschaudern, auch kein winziges bisschen, nichts zu tun, woraus sie schließen könnte, wie seltsam und beunruhigend sich dieser vertraute, intime Fleck plötzlich anfühlt. Doch der Unterschied ist unverkennbar; es fühlt sich an, als hätte die Dichte ihres Schamhaars sich verdreifacht, vielleicht gar vervierfacht, und was einmal eine weiche, zarte, auf dem Kopf stehende Pyramide war, ist nun ein dichtes, grobes Rechteck. Sie hält seine Hand fest, als wollte sie ihn daran hindern, sie vor Abscheu zurückzuziehen, obgleich er in keiner Weise Abscheu verspürt. Was er empfindet, sind Verblüffung und Neugier. Wie ist dies nur geschehen? Was bedeutet es?
    Statt seine Hand loszulassen, bewegt Leslie sie langsam an ihrer Mitte auf und ab.
    »Puh«, sagt Alex, wobei er versucht, beeindruckt statt bestürzt zu klingen, »wann ist das passiert?«
    Leslie schüttelt den Kopf, ohne etwas sagen zu können.
    »Also, ich finde das sexy«, sagt Alex.
    Aber davon will Leslie nichts hören. »Ich finde es ekelhaft«, sagt sie und klettert rasch aus dem Bett. Alex fragt sich, wie spät es ist, und stützt sich auf die Ellbogen, um einen Blick auf den alten, schrottigen Digitalwecker aus seiner Collegezeit in Williamstown, Massachusetts, zu werfen, von dem er sich nicht hat trennen können. Doch der Wecker ist irgendwie umgefallen, sodass er die Ziffern nicht erkennen kann. Er hebt den Unterarm an, um seine Rolex zu betrachten, und was er sieht, erschreckt ihn derart, dass er nur ein ersticktes
Aahhhh
hervorbringt, abgestoßen vom Anblick seines Arms.
    Als er vor sieben Stunden ins Bett gegangen ist, war das Haar auf seinem Arm spärlich und hellbraun. Nun ist es mehrere Nuancen dunkler geworden und sieht eigentlich eher wie Hundefell als wie menschliche Behaarung aus. Er schüttelt den Kopf, wie um einen Nebel aus Hirngespinsten und Halluzinationen zu vertreiben, und ein nasser Speichelfaden fliegt ihm aus dem Mund.
    Alex geht ins Bad, wo Leslie auf dem Rand der Wanne sitzt. Sie hat die Hände vors Gesicht geschlagen und weint. Als sie zu ihm hochschaut, sind ihre Augen in der Dunkelheit kaum zu erkennen.
    Alex schaltet das Licht an und streckt den Arm aus. »Mit mir geschieht es auch.«
    So wie sie seine Hand geführt hat, damit er spüren konnte, was mit ihr geschehen ist, nimmt er Leslies Hand und bewegt sie am plötzlich gewachsenen Fell seines Unterarms auf und ab. »Was zum Teufel ist das?«, fragt sie und entreißt ihm ihre Hand, als würde die in

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