Breit - Mein Leben als Kiffer
Seite in
mir bringt ununterbrochen neue Ideen hervor,
knüpft aufregende Gedankenzusammenhänge
und boostet mein Ego. Diese Seite veranlasst
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mich dazu, mutig voranzuschreiten, paradox
und bizarr zu agieren.
Der Mond scheint auf das Fußballfeld vor dem
Clubhaus. Für einen kurzen Moment bricht die
normale Wahrnehmung durch, nicht
verunreinigt durch den Wahn, nur ein schöner
Anblick, der Mondschein auf grünem Gras. Ich
muss weiter. Nach einiger Zeit verlasse ich die
Gehwege und gelange wieder auf eine normale
Straße. Noch immer verfolgt mich das Gefühl,
mich in einer Art Lager, einer Kulisse oder
Teststadt zu befinden.
Ein Asiat, der auf der anderen Seite der
Straße entlanggeht, erinnert mich an den
Schlüsselmacher aus Matrix . Ich hoffe, dass er mich in die Zentrale zu den Verantwortlichen
führt. Wir laufen parallel zueinander weiter. Er
scheint Angst vor mir und meinem Didgeridoo
zu haben, als könnte ich ihn damit überfallen
und ausrauben. Nach einem flüchtigen Blick zu
mir verschwindet er auf einmal in einem Haus
und legt sich dort wahrscheinlich in die Arme
seiner Frau. Ich bin enttäuscht, dass sich meine
Illusion nicht manifestierte.
Für mich sind all diese Häuser und Straßen
nicht mehr Teil von Hamburg oder Deutschland,
sondern eine geheimnisvolle, andere Welt. Ich
gehe weiter und höre aus einem Haus laute
hysterische Schreie einer Frau, scheinbar wird
dort gerade aufs heftigste gestritten. Ganz
sicher bin ich mir allerdings nicht, ob ich das
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tatsächlich gehört habe oder ob der Schrei, so
wie der Geruch in der S-Bahn, nur meiner
Einbildung entsprungen ist.
Nach einer Weile liegt der Deich vor mir, und
helles Licht strahlt hinter ihm hervor. Ein
Metallgitter führt den Hügel hinauf. Ich
klammere mich an ihm fest und gehe den Deich
hoch. Für einen kurzen Moment fühle ich mich
unglaublich glücklich, wie beim Erreichen eines
Zieles. Wo bin ich? Vor mir sehe ich einen
Nebenarm der Elbe und einen Bootssteg, an
dem das Schild «BETRETEN VERBOTEN!»
hängt. Ich gehe nach links, immer entlang der
Straße. Das muss eine Art Checkpoint sein. Ich
passiere die Stelle und betrete ein weiteres, in
meinen Augen noch geheimnisvolleres Gebiet.
Dies ist der Zeitpunkt der Reise, an dem der
Trip, auf dem ich bin, meine Wahrnehmung am
massivsten zerschießt. Ich stürze wie Alice im
Wunderland in den Kaninchenbau. Plötzlich ist
alles wie im Traum. Das Gras rechts neben der
Straße sehe ich als hochkomplexes Lebewesen
an, das mich mit Spinnweben zu umschlingen
droht, sollte ich auch nur ein wenig von
meinem Weg abkommen. Es erinnert mich an
die grünen Wesen mit den Tentakeln, doch
diesmal sehe ich sie nicht derart plastisch vor
mir, sondern spüre nur die Angst vor ihrer
Existenz, an die ich fest glaube. Irgendwo
sitzen sie dort im Gras und belauern mich.
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Vor mir ragt ein riesiges Bauwerk empor,
das, von außen durch hohe Elektrozäune
geschützt, übermächtig groß wirkt, ein
schwarzer Klotz, der weißen Rauch in den
Himmel pumpt. Wieder versucht mein Gehirn
krampfhaft, dem Gebäude eine möglichst
phantastische Bedeutung zu geben. In meinen
Gedanken wird es zum Zentrum der Macht. Ich
spüre, dass sich in ihm so etwas wie das Herz
einer künstlichen, die Welt kontrollierenden
Intelligenz befinden könnte.
Als sich ein bedrohliches Geräusch von hinten
nähert, drehe ich mich ruckartig um. Ein
überproportional großer Lastwagen rauscht an
meinem zugedröhnten Gehirn vorbei. Er fährt
auf das Schloss des unsichtbaren Fürsten zu.
Wahrscheinlich ist der Fahrer nur ein Android.
Ich bitte telepathisch um eine Audienz bei der
mir unbekannten Macht, von der ich nicht weiß,
wer oder was sie ist. Über eine 1933 gebaute
kleine Brücke gelange ich zum Schloss. Ich
muss in die Höhle des Löwen, um die Wahrheit
zu erfahren.
Obwohl ich damit rechne, dass das Tor durch
Selbstschuss- oder Laseranlagen gesichert ist,
traue ich mich, die Lichtschranke zu
durchschreiten und dadurch das Tor zu öffnen.
Links neben mir sehe ich Teslaspulen,
Isolatoren, blitzende Metallzangen und
leuchtende Kräne hinter Maschendrahtzaun, die
ich als Stromabnehmer genauso wie als
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Waffenkommunikationsmittel interpretiere.
Nachdem ich das Tor passiert habe, kehrt für
einen kurzen Moment mein Verstand zurück,
und mir wird klar, dass ich hier nichts verloren
habe.
Also drehe ich mich um und gehe
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