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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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türkisfarben war, genau wie Neils
Augen.
    Francesca spürte, dass Connie
besorgt war, aber sie lächelte und ließ die Welt wieder einmal nicht merken,
was wirklich in ihr vorging. »Francesca, bist du das?«, fragte sie lächelnd.
Sie hatte genau die gleichen Worte wie Julia benutzt. »Ja, ich bin es«, antwortete
Francesca. Sie war sich sehr wohl bewusst, dass Hart hinter ihr stand und sich
seine Augen in ihren Rücken bohrten. Obwohl sie sich eigentlich bereits ein
wenig an das gewagte Kleid gewöhnt hatte, fühlte sie sich jetzt wieder halb
nackt. Sie nahm einen tiefen Atemzug und drehte sich um. »Guten Abend, Calder.«
    Er warf ihr einen kühlen Blick
zu und musterte sie auf eine unhöfliche und desinteressierte Weise von Kopf bis
Fuß.
    Francesca war schockiert.
    Nicht so sehr von seiner Kälte,
sondern von seinem unhöflichen Blick – es war der Blick eines Mannes, der an
Sex interessiert war und dann zu dem Schluss kam, dass das, was er sah, der
Mühe nicht wert war. Es war ganz so, als begutachte er ein Stück Fleisch, um
sich dann dagegen zu entscheiden. »Miss Cahill.« Er nickte kurz, ohne sich ein
Lächeln abzuringen, drehte sich dann um und schritt davon.
    Francesca
blickte ihm mit offenem Mund nach.
    Eine der Damen kicherte nervös,
jemand anderes raunte: »Du liebe Zeit!«
    »Fran? Was
sollte das?«, fragte Connie erstaunt.
    Zu ihrer eigenen Überraschung
traten Francesca die Tränen in die Augen. Sie hörte kaum, was ihre Schwester
sagte und eilte Hart nach. »Warten Sie!«
    Er schien einen Moment lang zu
zögern, ging dann aber einfach weiter.
    »Hart! So
warten Sie doch, verflixt noch mal!«, rief sie.
    Endlich blieb er stehen und
drehte sich um. Die Muskeln in seinem Kiefer bewegten sich rhythmisch, als
versuche er seine eigenen Zähne zu zermahlen.
    Sie war ganz außer Atem, als
sie ihn erreichte. »Es tut mir Leid.«
    Er starrte
sie an. »Wirklich?«
    »Ja, es tut mir Leid«,
wiederholte Francesca und bemerkte, dass sie vor Aufregung schwitzte. »Aber Sie
haben sich auch wirklich anmaßend benommen.«
    Schweigend
wandte er sich zum Gehen.
    Sie packte ihn am Arm. »Sie
haben sich aufgeführt, als ob ...«
    »Ich habe lediglich versucht,
Ihre Tugendhaftigkeit zu verteidigen«, unterbrach Hart sie mit scharfer
Stimme. »Töricht von mir, nicht wahr?«
    »Meine Tugendhaftigkeit muss
nicht verteidigt werden«, erwiderte sie trotzig und nervös zu gleich.
    »Meiner Ansicht nach schon«,
sagte er. »Und dummerweise wollte ich Sie auch noch davor bewahren, einen
riesigen Fehler zu begehen, der nur mit einem gebrochenen Herzen enden kann.«
    Francesca biss sich auf die
Unterlippe. »Ich bin eine erwachsene Frau.«
    »Nein, das sind
Sie nicht.«
    Sie
starrte ihn an und wollte protestieren.
    »Ein rotes Kleid macht noch
lange keine erwachsene Frau, Francesca«, sagte er.
    Seine
Worte verletzten sie.
    Und er schien es zu bemerken,
denn sein Gesichtsausdruck wurde weicher. »Sie sehen heute Abend wunderschön
aus, aber Sie sind keine erwachsene Frau.«
    »Ich bin
zwanzig Jahre alt«, sagte sie.
    »Und stecken Ihre Nase in
Bücher und schweben in höheren Regionen.«
    »Sie sind
ein Skeptiker!«
    »Ja, das
bin ich.«
    Sie starrten einander an.
    »Calder, ich bin Ihnen sehr
dankbar, dass Sie mich beschützen wollen. Ich habe übertrieben reagiert.
Können wir bitte vergessen, was geschehen ist?« Sie verstummte.
    Sein Blick wanderte über das
Mieder ihres Kleides hinweg. Francesca stand ganz still da. Auf diese Weise hatte
er sie noch nie angesehen! Es lag nichts Abschätziges mehr in seinem
Verhalten, und wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass sich seine Augen wie
von einem Magneten angezogen auf ihr Dekolleté richteten. Sie hätte am liebsten
die Arme vor der Brust verschränkt, aber das wäre unreif und kindisch gewesen,
und nach allem, was er ihr an den Kopf geworfen hatte, widerstand sie dieser
Versuchung.
    Stattdessen
blieb sie bewegungslos stehen. »Bitte, Calder.« Das Sprechen fiel ihr schwer.
Sein Blick wanderte zu ihren Augen hinauf. »Wir sind doch Freunde. Und unsere
Freundschaft ist mir wichtig. Ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich da
geritten hat. Ich habe noch niemals zuvor irgendjemanden geschlagen. Können wir
bitte vergessen, was geschehen ist?«
    Er schaute
sie an, und es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis er antwortete.
Schließlich sagte er: »Ich möchte Ihre Freundschaft nicht verlieren, aber wagen
Sie es ja nicht, mich noch einmal zu schlagen, Francesca, sonst

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