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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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ihm eine Ohrfeige gegeben hatte, nicht mehr gesehen. Ob er
wohl immer noch wütend war? Francesca hatte das ungute Gefühl, dass er ein
nachtragender Mensch war, und die Vorstellung, dass sie ihm abends auf dem Ball
begegnen würde, begeisterte sie nicht gerade.
    »Darf ich Ihr Haar öffnen? Es
ist so streng zurückgebunden«, sagte Maggie.
    Francesca zögerte einen Moment
lang, stimmte dann aber zu. Im Gegensatz zu den meisten Frauen hasste sie es,
sich frisieren zu lassen, und daher band sie ihr langes Haar immer zu einem
engen Nackenknoten zurück. Die Mode diktierte einen viel weicheren Stil, wobei
das Haar gekräuselt oder in Wellen gelegt und zu einem lockeren Nackenknoten
oder einer weichen Rolle gesteckt wurde.
    »Ich könnte Ihnen Locken
machen«, schlug Maggie vor und trat hinter Francesca. »Wir haben noch genug
Zeit. Es ist erst halb sechs.«
    Die Feierlichkeiten bei den
Channings sollten um neunzehn Uhr beginnen, und Maggie hatte Francesca
gebeten, das Kleid rechtzeitig anzuprobieren, falls es noch einer kleinen
Änderung bedurft hätte. Aber es saß wie angegossen. »Na schön. Für diesen einen
Abend lege ich mich ausnahmsweise einmal ins Zeug«, sagte Francesca.
    Maggie
lächelte sie an.
    Plötzlich klopfte es an der
Tür, und im selben Moment wurde sie auch schon geöffnet und Evan steckte den
Kopf ins Zimmer. »Fran, hast du vielleicht ...« Er verstummte und blickte seine
Schwester ungläubig an.
    »Wenn du irgendetwas zu sagen
hast, dann sag etwas Nettes!«, rief Francesca und drehte sich zu ihm um. »Ich
fühle mich wie ein kleines Mädchen, das sich herausputzt, um Erwachsene zu
spielen!«
    Evan musterte sie mit
bewunderndem Gesichtsausdruck von Kopf bis Fuß und stieß einen anerkennenden
Pfiff aus. »Ich hätte nie gedacht, dass du so aussehen kannst. Du wirst heute
Abend alle Männerherzen brechen.«
    Francesca musste unwillkürlich
lächeln. »Glaubst du wirklich?« Es gab nur ein Herz, an dem sie interessiert war,
und es lag nicht in ihrer Absicht, es zu brechen.
    »Ich weiß es«, sagte er. »Ist
das Ihr Werk?«, fragte er an Maggie gewandt.
    Sie nickte und errötete vor
Freude. »Ja, Sir, das ist es.«
    »Bitte, Mrs Kennedy, würden Sie
mich bitte Evan nennen?«, fragte er.
    Sie erwiderte sein Lächeln
schüchtern und senkte dann rasch den Kopf. »Ich will's versuchen«, sagte sie.
    »Mrs Kennedy, dürfte ich die
Jungen vielleicht morgen noch einmal zu einer Schlittenfahrt mitnehmen? Sie
hatten heute so viel Spaß dabei.« Er lächelte sie an.
    »Sie sind sehr freundlich zu
den Kindern. Nein, ich hab nichts dagegen«, erwiderte Maggie.
    »Hätten Sie vielleicht Lust,
sich uns anzuschließen? Sagen wir gegen zwölf?«
    »Oh!« Maggie blickte ihn
überrascht an. »Aber das geht doch nich. Ich muss noch Miss Cahills Garderobe
fertig nähen und ...«
    Wenn Francesca es nicht besser
gewusst hätte, wäre ihr der Verdacht gekommen, dass sich zwischen ihrem Bruder
und Maggie etwas anbahnte. Aber Evan genoss bekanntermaßen die Aufmerksamkeit
der schönsten und elegantesten Frauen – Frauen wie Bartolla Benevente und
seiner Mätresse, der Schauspielerin Grace Conway. Maggie war hübsch, aber sie
war eine Näherin, und Evan würde sich niemals ernsthaft für sie interessieren.
    Francesca unterbrach die
beiden. »Maggie, ich fände es sehr schön, wenn Sie mit meinem Bruder und den
Kindern eine Schlittenfahrt unternehmen würden. Das wäre einmal eine schöne
Abwechslung für Sie nach allem, was geschehen ist. Es wird bestimmt ein großer
Spaß, und wenn man mich eingeladen hätte, würde ich wohl auch mitkommen.«
    Evan grinste seine Schwester an
und drückte sie in einer ungestümen Umarmung so fest an sich, dass sie Angst
um ihre Rippen hatte.
    »Evan!«,
protestierte sie. »Mein Kleid!«
    »Sieh mal einer an!«, rief er
lachend. »Jetzt sorgst du dich also schon um deine Kleidung!« Er zwinkerte
Maggie zu. »Gut gemacht! Wir werden noch eine richtige Dame aus meiner
Schwester machen. Bis morgen Mittag dann.« Und mit diesen Worten spazierte er
lächelnd aus dem Zimmer, ohne die Tür hinter sich zu schließen.
    Francesca lachte nervös. Doch
sie wusste, dass Evan sie eigentlich nie anlog, und wenn er ihr Kleid guthieß,
dann durfte sie getrost annehmen, dass es gelungen war.
    Francesca betrat
den Ballsaal an Evans Arm, gemeinsam mit ihren Eltern. Er grinste stolz, als er
seine Schwester hineinführte, und Francesca wurde sich bewusst, dass sie sich
bei einem solchen Anlass noch nie so gut

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