Brenda Joyce
mich«, bemerkte er, während er seinen Blick über ihre Züge
gleiten ließ, als finde er sie wunderschön und faszinierend. »Vielleicht
hat Ihre Schwester ja gar nicht so Unrecht.«
Francesca spürte, dass sie
errötete. »Wie bitte?«, fragte sie.
»Ich habe es zufällig mit
angehört.« Hart grinste.
Sie verschränkte ihre Arme vor
der Brust. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
Er ergriff ihre Hand. »Sind Sie
eifersüchtig, Francesca?«, fragte er leise.
»Nein!«,
rief sie viel zu schnell und viel zu laut.
Das schien
ihm offenbar zu gefallen.
»Ach,
jetzt lassen Sie schon meine Hand los!«, fuhr sie ihn an.
Er lachte
und gab sie frei. »Es gibt keinen Grund für Sie, eifersüchtig zu sein«, sagte
er immer noch lächelnd, doch sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck
angenommen. »Die Freundschaft, die uns verbindet, ist viel besser als jede
Liebelei.«
Francesca
blickte ihn an. »Finden Sie, dass Connie und ich uns ähnlich sehen? Viele
halten uns für Zwillingsschwestern.«
»Darüber
haben wir uns doch schon einmal unterhalten, nicht wahr? Und meine Antwort
lautet, nein, das finde ich nicht.«
Francesca war gekränkt, ließ
sich aber nichts anmerken. »Ja, Connie ist viel schöner«, sagte sie. »Das habe
ich auch schon immer gefunden.«
Seine Augen weiteten sich.
»Nein, Sie sind die Schönere, Francesca.«
»Wie
bitte?«, erwiderte sie fassungslos.
Er blickte rasch zur Seite. War
nun etwa er an der Reihe, sich unbehaglich zu fühlen? Und falls ja, warum nur?
»Wieso reden wir eigentlich
über Schönheit? Wollen denn ausgerechnet Sie aufgrund Ihres Aussehens
beurteilt werden?«, fragte Hart schließlich.
»Nein«, brachte sie, nun völlig
durcheinander geraten, heraus. Er hielt sie also für schöner als ihre
bezaubernde und elegante Schwester?
»Vergessen
Sie nicht, dass ich ein Kenner der Kunst und aller anderen schönen Dinge bin.
Und ich beurteile ein Gemälde niemals ausschließlich nach der Farbe, der
Komposition oder der fachmännischen Ausführung.« Er begegnete kurz ihrem Blick.
»Sie und Ihre Schwester haben einige äußerliche Gemeinsamkeiten, aber
ansonsten sind Sie derart verschieden, dass es ist, als würde man den Mond mit
der Sonne vergleichen.«
Sie starrte ihn ungläubig an.
»Sie überraschen mich immer wieder aufs Neue, Calder.«
»Das ist
gut.« Ihre Bemerkung schien ihn zu freuen. »Jetzt sind wir also wieder bei
Calder angelangt?«, fügte er hinzu. Francesca errötete. »Es scheint ganz so.«
Sie zögerte einen Moment lang, bevor sie fortfuhr: »Meine Schwester liebt ihren
Mann wirklich sehr.«
Er blickte sie forschend an.
»Ich bin nicht in der Stimmung für eine Strafpredigt, Francesca.«
»Aber Sie werden trotzdem eine
zu hören bekommen.«
Er seufzte.
»Calder!
Connie liebt Montrose. Sie hat ihn von dem Moment an geliebt, als sie ihm vor
fünf Jahren zum ersten Mal begegnet ist.«
»Mag sein«, murmelte er, wobei
er aus dem Fenster blickte. »Können Sie nicht hinter einer anderen herjagen?«
Er wandte sich Francesca wieder
zu und sah sie an. »Ihre Schwester hat meine Einladung zum Mittagessen angenommen,
Francesca.«
Francesca
zögerte. Es gehörte sich nicht, Calder zu viel über Connies
Privatangelegenheiten zu erzählen, und sie hatte zudem das ungute Gefühl, dass
er dieses Wissen obendrein zu seinem eigenen Vorteil nutzen könnte. »Wenn ich
Sie als Ihre Freundin bitten würde, Connie in Ruhe zu lassen, würden Sie es
dann tun?«
»Nein.«
Sie war
derart schockiert, dass ihr der Mund offen stehen blieb.
»Ihre Schwester ist eine
erwachsene Frau, Francesca. Ich glaube, dass sie sehr gut in der Lage ist, ihr
Leben zu führen, ohne dass Sie sich einmischen.«
Francesca verschränkte die Arme
vor der Brust und gab sich große Mühe, die Beherrschung zu bewahren. »Sie hat
eine schwere Zeit hinter sich!«
»Hm. Wie
schwer?«
»Als ob ich
Ihnen das verraten würde!«, fuhr sie ihn an.
»Sie sind Ihrer Schwester
gegenüber äußerst fürsorglich, und ich frage mich warum.«
»Weil sie
meine Schwester ist!«, rief sie erbost.
»Aber, aber, wer wird denn
gleich so zornig werden!«, neckte Hart sie.
»Sie wollen mir diesen Gefallen
also nicht erweisen? Nach allem, was ich für Sie getan habe?«
Er starrte sie eine Weile lang
an und sagte dann mit drohendem Tonfall: »Sie sollten vorsichtig mit dem sein,
was Sie einfordern. Vielleicht sollten Sie es sich ja lieber für eine andere
Gelegenheit aufsparen, denn wenn ich mich
einmal
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