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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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ebenso!«, rief Bartolla mit
ihrem breiten, gewinnenden Lächeln. Ihre grünen Augen funkelten Francesca an.
    Francesca glaubte nicht, dass
ihre Worte ehrlich gemeint waren und hatte nicht vor, sich vom Charme dieser
Frau einwickeln zu lassen. »Es freut mich ebenfalls, Sie kennen zu lernen«,
erwiderte sie ein wenig steif.
    »Eine
Frau, die es wagt, der Polizei bei ihrer Arbeit zu helfen! Das ist einfach
unglaublich!« Bartolla ereiferte sich derart, dass ihre Augen immer größer
wurden. »Es sollte mehr Frauen geben wie Sie und meine Cousine, mehr Frauen,
die es wagen, das zu tun, wonach ihnen der Sinn steht!« Sie sprach mit großer
Leidenschaft.
    Francesca spürte, wie ihre
Vorbehalte gegen die Gräfin ein wenig nachließen, doch sie weigerte sich, ihre
spontan gefasste Meinung über sie zu ändern. »Da bin ich hundertprozentig
Ihrer Meinung.« Aber halt dich bloß von Rick Bragg fern!, fügte sie in Gedanken
hinzu.
    »Obwohl
ich nun beinahe schon acht Jahre in Florenz lebe, habe ich nie die europäischen
Traditionen angenommen. Dort ist es verpönt, dass Frauen die Initiative
ergreifen; sie sollen brav daheim bleiben und sich nicht
ihren Leidenschaften hingeben.« Bartolla schüttelte den Kopf und lächelte.
»Außer natürlich ihrer Leidenschaft für die Liebe – Affären sind dort an der
Tagesordnung, beinahe jeder hat eine.«
    Francesca starrte die junge
Frau fassungslos an. Was sollte sie dazu sagen?
    Bartolla ergriff für einen
Moment ihre Hand. »Es ist wirklich so. In Europa herrscht einfach ein ganz
anderer Lebensstil. Mein Mann – möge er in Frieden ruhen – mochte meine
selbstbewusste Art, aber der Großteil seiner Familie tat sich damit schwer.«
Sie warf Francesca einen verschmitzten Blick zu. »Aber das war mir
gleichgültig.«
    »Das mit Ihrem Mann tut mir
sehr Leid«, erwiderte Francesca und versuchte sich gegen den Gedanken zu wehren,
dass diese Frau möglicherweise eine Gleichgesinnte war.
    »Das muss
es nicht«, erwiderte Bartolla und zuckte mit den Schultern. »Er war
fünfundsechzig, als er starb; das war vor zwei Jahren. Er hatte ein langes und
erfülltes Leben, hatte fünf Kinder aus seiner ersten Ehe. Was kann ein Mensch
mehr verlangen?« Sie verdrehte die Augen, so dass Francesca unwillkürlich
lächeln musste. Dann lehnte sich Bartolla vor und flüsterte grinsend: »Und in
seinen letzten sechs Jahren hatte er außerdem noch mich.«
    Damit war
es entschieden – Francesca kam zu dem Schluss, dass ihr diese Frau sympathisch
war. Doch wenn sie auch nur noch ein einziges Mal mit Bragg schäkerte, würde
sie ihr gehörig auf die Füße treten – oder sie beiseite nehmen und ihre
Ansprüche geltend machen. »Wie lange werden Sie in der Stadt bleiben?«
    »Ich weiß
es noch nicht. Ich liebe Italien nun einmal, und da ich mich bereits seit dem
letzten Sommer in Paris aufgehalten habe, zieht es mich wieder zurück nach
Florenz. Aber diese Reise in die Heimat war schon lange überfällig. Allerdings
hat es meine Familie vorgezogen, meine Rückkehr zu ignorieren«, sagte sie und
zuckte ein weiteres Mal mit den Schultern. »Nur Sarah und ihre Mutter nicht.«
    Francesca wusste nicht, was sie
darauf antworten sollte. »Das tut mir Leid«, sagte sie nur.
    »Ach, dazu besteht gar kein
Grund. Das sind ohnehin alles hochnäsige Langweiler. Und außerdem hätten sie es
gern, wenn ich das Vermögen meines Mannes an sie verteilen würde – was ich
aber ganz gewiss nicht tun werde.«
    »Oh!«, entfuhr es Francesca,
die neugierig geworden war. Bartolla Benevente schenkte ihr ein weiteres
breites Lächeln. »Wenigstens ist mein Leben niemals langweilig. Langeweile ist
entsetzlich, finden Sie nicht?«
    Francesca musste lachen. »Ja,
da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.«
    Bartolla
stimmte in ihr Lachen ein und trat an ihr vorbei, um sich auf den Platz
zwischen Francesca und Sarah zu setzen. Als sich Evan an Francesca vorbeischob,
flüsterte er ihr ins Ohr: »Ist dir schon jemals ein solch bezauberndes Wesen
begegnet?«
    Francesca
seufzte. Sie weigerte sich, ihrem Bruder zu antworten – zumindest für den
Moment –, aber später würde sie ihm klar machen, dass die Gräfin wohl eine
lebensfrohe und bezaubernde Frau sein mochte, aber ganz offensichtlich eine
Kokotte war – und außerdem Sarah Channings Cousine.
    Sarah
lehnte sich über Bartollas Schoß hinweg zu Francesca hinüber
und lächelte sie an. »Ich habe mir gleich gedacht, dass ihr beide euch gut
verstehen werdet«, sagte sie.
    Sie hatten

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