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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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können?
    Bei dem Gedanken begann sie
unwillkürlich zu zittern. Neil hatte den ganzen Abend über nicht ein einziges
Mal das Wort an sie gerichtet. Die Spannungen zwischen ihnen waren nicht zu
übersehen gewesen. Das Ehepaar, mit dem sie zum Essen verabredet gewesen waren,
hatte sie bemerkt. Die Kellner hatten sie bemerkt. Alle hatten sie bemerkt. Und
natürlich war es Connies Schuld.
    Dabei hatte
sie doch nichts Schlimmes getan. Es war doch kein Verbrechen, mit einem anderen
Mann – einem Bekannten – zu Mittag zu essen! Und weiter war doch nichts geschehen.
    Bis auf
einige recht beunruhigende Fantasien, für die sie sich unglaublich
schämte, und die ihre Schuldgefühle nur noch verschlimmerten. Aber in ihrer
Fantasie war Harts Gesicht am Ende immer wieder zu dem ihres Mannes geworden.
    Was tat sie da nur? Und warum
tat sie es bloß?
    Connie errötete; sie konnte die
Hitze in ihren Wangen spüren. Sie durfte sich nicht an all diese verbotenen
Dinge erinnern, die sie sich in ihrer Fantasie gewünscht hatte. Was würde
Neil nur von ihr denken, wenn er wüsste, dass sie davon geträumt hatte, von ihm
auf die schockierendste Art und Weise berührt zu werden?
    Sie wusste ganz genau, was er
von ihr denken würde. Er würde sie für eine Hure halten.
    Die Hitze in ihren Wangen nahm
zu. Selbst während ihres Mittagessens mit Hart, als sie gerade heftig
miteinander geflirtet hatten, war ihr Neil nie aus dem Kopf gegangen. Sie
konnte ihm einfach nicht entkommen, konnte dem Verrat an ihrer Ehe nicht
entkommen. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    Und Neil wusste Bescheid.
    Er hatte zwar kein Wort gesagt,
aber sein Verhalten an diesem Abend und die Art und Weise, wie er sich Hart
gegenüber benommen hatte, waren Beweis genug.
    Natürlich war es kein
Verbrechen, mit einem anderen Mann zu kokettieren. Auch wenn Connie genau
wusste, was Hart von ihr wollte, war es für sie dennoch nichts weiter als Kokettieren.
Hart besaß einen faszinierenden Charme und war eine angenehme und amüsante
Gesellschaft, aber mehr auch nicht. Natürlich gefiel es ihr, mit ihm zu
flirten. Aber du liebe Güte – es war tausendmal aufregender gewesen, mit ihrem
eigenen Mann zu flirten, bevor er sie betrogen hatte!
    Connie
bemerkte, dass ihr eine Träne über die Wange lief. Das
Atmen fiel ihr schwer. Ob es sich so anfühlte, wenn man in einem kleinen,
stickigen Raum eingesperrt war? Mit einem Mal hatte Connie das schreckliche
Gefühl, lebendig in einem Sarg eingeschlossen zu sein.
    Das
Zittern wurde schlimmer. Sie fühlte sich krank.
    Erst wenige Stunde zuvor hatte
sie befürchtet, dass es zu Handgreiflichkeiten zwischen Neil und Hart kommen
würde – und das mitten im Delmonico's!
    Was tat
sie da nur?
    Ich bestrafe ihn, hörte sie
eine kalte, zufriedene Stimme in ihrem Kopf antworten.
    Connie hielt sich entsetzt an
den mit Eisenbeschlägen versehenen Ecken der Kommode fest und starrte auf ihr
Spiegelbild. Wer war diese fremde Frau, die sie da so eiskalt anlächelte?
Natürlich bestrafte sie ihn nicht!
    Man sollte die Vergangenheit
ruhen lassen. Das hatte sie zu Francesca gesagt, und es war ihr damit ernst
gewesen. Ihre Mutter hatte ihr sogar einen Vortrag darüber gehalten, wie
wichtig es sei loszulassen. Und Julia hatte immer Recht.
    Im Übrigen würde sich etwas
Derartiges nicht mehr wiederholen. Neil hatte es ihr versprochen, und sie
glaubte ihm. Er war ein Mann, der zu seinem Wort stand.
    Aber warum herrschten dann
diese schrecklichen Spannungen zwischen ihnen?
    Und warum hatte er nichts
gesagt, wenn er wusste, dass sie mit Hart zu Mittag gegessen hatte?
    Was wäre,
wenn er doch ahnungslos war?
    Wenn sie
sich das alles nur einbildete?
    Aber sie hatte sich seine
Affäre mit Eliza Burton ganz bestimmt nicht eingebildet!
    Connie
wusste einfach nicht mehr weiter. In ihrem Kopf drehte sich alles, und sie war
nicht mehr imstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Und wenn sie nicht einmal
ihre Gedanken ordnen konnte, wie sollte sie da ihr Leben planen? Oder gar eine
glückliche Ehe führen? Ach, sie war eine Versagerin! Was würde Mama wohl an
ihrer Stelle tun?
    Mama würde alles tun, um ihren
Ehemann glücklich zu machen. Mama tat einfach immer das Richtige.
    Und sie
würde ganz gewiss nicht mit einem anderen Mann flirten.
    Widersprich
deinem Mann nicht. Streite nicht mit ihm. Sorge immer dafür, dass er seine
Zeitung und seine Hausschuhe hat. Enthalte ihm niemals seine Rechte vor. Lache,
wenn er versucht amüsant zu sein. Zeige Verständnis, wenn

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