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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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einem
der beiden Schreibtische und telefonierte. Als er Francesca auf der Schwelle
stehen sah, begegneten sich ihre Blicke, und sie lächelten sich an.
    Während er
sein Gespräch beendete, hatte Francesca Gelegenheit, ihn zu beobachten. Sein
Großvater war zur Hälfte Apache gewesen, was man an Braggs fast schon
olivfarbenem Teint und seinen hohen Wangenknochen erkennen konnte. Sein Haar
war goldbraun und seine Augen bernsteinfarben – eine wirklich ungewöhnliche
Mischung. Keine Frage, er sah umwerfend aus. Er war ein Mann, nach dem sich die
Frauen umdrehten, und der eine gewisse Macht und Autorität ausstrahlte. Wenn
er einen Raum betrat, verstummten häufig die Unterhaltungen.
    Bragg hatte
sein Jackett und seine Weste abgelegt und die Hemdsärmel aufgekrempelt.
Francesca sah, wie muskulös und in welch guter körperlicher Verfassung er war.
Er hatte breite Schultern, eine sehr schlanke Taille und schmale Hüften. Im
Gegensatz zu den meisten Männern hatte er nicht ein einziges überschüssiges
Gramm Fett an seinem Körper; das wusste sie aus erster Hand.
    In den vergangenen Wochen hatte
sie schon zweimal in seinen Armen gelegen – aber so etwas durfte natürlich nie
wieder geschehen.
    Nach einer Weile legte Bragg
den Hörer auf und erhob sich. Noch immer ruhte sein Blick auf Francesca, und
das Lächeln in seinen Augen wirkte so warmherzig, das es sicherlich Eis zum
Schmelzen hätte bringen können.
    Francesca vermochte sich der
Wirkung seines Blickes nicht zu entziehen und lächelte ebenfalls. Sie trat ein
und schloss die Tür hinter sich.
    »Francesca!«, sagte er und trat
hinter dem Schreibtisch hervor. »Was für eine angenehme Überraschung.«
    »Ich hoffe, es macht Ihnen
nichts aus, dass ich Sie derart überfalle«, sagte sie. »Schließlich bringe ich
dieses Mal keine Informationen zu irgendeinem Fall, Bragg.«
    »Gott sei
Dank!«, erwiderte er lachend.
    Sie
stimmte halbherzig in sein Lachen ein.
    »Dann handelt es sich also um
einen Höflichkeitsbesuch?«, fragte er und berührte sie leicht am Arm.
    Francesca
zog ihren nerzgefütterten Mantel aus und reichte ihn Bragg, der ihn an einen
Wandhaken hängte. »Ja, so kann man es wohl nennen«, sagte sie. »Ich war gerade
auf dem Nachhauseweg vom College und wollte nur einmal guten
Tag sagen.« Sie fragte sich, ob er wenigstens die Weste wieder überziehen
würde. Er tat es nicht, was sie ein wenig irritierte.
    »Und wie geht es meinem
Lieblings-Blaustrumpf?«, fragte er stattdessen mit neckender Stimme.
    Ihr Lächeln erstarb. Leider
wusste Bragg von ihrem Studium. »Nun, ich muss einiges nachholen.
Möglicherweise werde ich in Biologie sogar durchfallen.«
    »Durchfallen? Sie? Das
bezweifle ich. Dazu sind Sie gar nicht fähig«, sagte er. »Und das verdanken Sie
weniger Ihrer Intelligenz als vielmehr Ihrer Entschlossenheit.«
    »Ihr Vertrauen ehrt mich«, gab
sie zurück. Seine Worte hatten sie vor Freude erröten lassen.
    »Mein
Vertrauen in Sie ist grenzenlos«, sagte er.
    Einen
Moment lang sahen sie sich schweigend an.
    Francesca
konnte seinen Blick kaum ertragen. Sie spürte, dass die Unschuld ihrer
Freundschaft verschwunden war und etwas ihren Platz eingenommen hatte, das so
viel mehr war. Wie sehr hätte sie sich gewünscht, dass er ungebunden wäre! Dann
hätte er sie in diesem Moment bestimmt zu einem leidenschaftlichen Kuss in die
Arme geschlossen.
    »Sie hinken also hinterher?«,
fragte er schließlich mit einer etwas unsicheren Stimme. Er räusperte sich.
»Wann bleibt Ihnen denn überhaupt noch die Zeit zum Lernen? Sie studieren,
sammeln Spenden, klären Verbrechen auf – das kann für eine Hochschulbildung
wohl kaum förderlich sein.«
    »Es ist
wirklich nicht leicht, Reformistin, Privatdetektivin und Studentin zugleich zu
sein«, erwiderte sie mit ernster Stimme.
    »Das glaube
ich Ihnen gern. Und nun sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben, Francesca.
Ich sehe doch, dass Sie etwas beschäftigt.« Er musterte sie durchdringend mit
seinen bernsteinfarbenen Augen, die wie Gold schimmerten.
    Francesca
fragte sich, ob er mit seiner Frage darauf anspielte, dass sie mittlerweile
wusste, dass eine Frau – seine Frau – zwischen ihnen stand. Oder bezog
er sich womöglich auf den Artikel in der Sun? »Wie habe ich nur am
Dienstag dieses Interview geben können, Bragg?«, fragte sie schließlich.
    Das schien ihn zu amüsieren.
»Nun, Sie haben es nun einmal getan – und Sie haben sich den Leitartikel
verdient, Francesca. Stecken Sie deshalb in

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