Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
Vom Netzwerk:
gehabt
hatte. »O'Connor ist ein Mann Gottes, was zu der Religiosität des Täters passt,
und er hat beide Frauen gekannt.«
    »Er
behauptet, Mary nur einmal getroffen zu haben«, sagte Bragg.
    »Glauben
Sie ihm nicht?«
    »Ich vermag nicht zu sagen, ob
ich ihm glaube oder nicht. Warten wir einmal ab, ob er morgen zu Marys Beerdigung
erscheint. Sie findet um zwölf Uhr statt. Das dürfte ein interessanter Tag
werden.«
    Francesca zögerte. »Sollen wir
zusammen hingehen?« Er warf ihr einen Blick zu. »Warum nicht?«
    Sie atmete
erleichtert auf. »Ich dachte schon, dass Sie es nach allem, was Sie mir letzte
Nacht gesagt haben, ablehnen würden.«
    »Ich habe
seitdem über einiges nachgedacht«, sagte Bragg. Er senkte die Stimme, obwohl
sich die Trennwand zwischen ihnen und dem Kutscher befand. »Unsere Freundschaft
ist mir ebenfalls sehr wichtig, und ich möchte sie auf keinen Fall
aufgeben – auch wenn das bedeutet, dass sich mein Diener in ein Kindermädchen
verwandelt hat.«
    Francescas Herz vollführte
einen Freudensprung. »Sehr schön«, sagte sie. »Dann bleiben wir also Freunde
und ein Ermittlergespann – ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen!« Bragg
warf ihr einen sonderbaren Blick zu.
    In diesem Moment wurde ihr
bewusst, dass ihre Wortwahl ein wenig unglücklich gewesen war, und sie errötete
unter Braggs Blick. »Unter den gegebenen Umständen«, ergänzte sie.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte Francesca, nachdem sie
Lydia Stuart begrüßt hatte. Es war früher Nachmittag und sie befanden sich in
einem kleinen, heiter wirkenden Salon.
    »Aber nicht
im Mindesten«, erwiderte Lydia mit einem Lächeln, das ein wenig gezwungen
wirkte. Sie wandte sich ihrem Diener zu, der an der Tür stand. »Das wäre dann
alles, Thomas. Bitte schließen Sie die Tür, wenn Sie gehen.« Sobald der Mann
die Tür hinter sich zugezogen hatte, wandte sich Lydia an Francesca. »Mr Stuart
ist nicht zu Hause, aber ich kann mir vorstellen, wo er ist und auch mit wem er
zusammen ist«, sagte sie.
    »Mrs Stuart ...«, hob Francesca
an, die ein schlechtes Gewissen plagte, da sie bisher noch nicht die Zeit
gefunden hatte, sich dem Problem ihrer Klientin zu widmen.
    »Bitte nennen Sie mich doch
Lydia!«, fiel Mrs Stuart ihr ins Wort. »Haben Sie herausfinden können, ob mein
Mann das tut, was ich befürchte?«
    »Nein,
bisher leider noch nicht«, erwiderte Francesca.
    »Wie
bitte?«, fragte ihre Auftraggeberin fassungslos.
    »Es tut mir Leid, aber zwei
unschuldige junge Frauen sind auf brutale Weise ermordet worden, und ich muss
der Polizei bei der Aufklärung dieser Verbrechen helfen.«
    Lydia
blinzelte. »Oh. Ich verstehe.«
    »Aber ich
werde Sie nicht im Stich lassen«, fuhr Francesca mit fester Stimme fort. »Es
ist nur alles so plötzlich geschehen.«
    Lydia, die immer noch
schrecklich aufgebracht wirkte, nickte. Doch mit einem Mal erstarrte sie und
ihre Augen wurden kugelrund. »Ach du meine Güte!«, entfuhr es ihr.
    »Was ist denn?«, erkundigte
sich Francesca, und im selben Moment öffnete sich bereits die Tür des Salons.
    Lydia
setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und drehte sich um. »Ich hatte dich gar
nicht so früh zurückerwartet, Liebling«, sagte sie betont heiter, doch ihre
Stimme klang angespannt.
    Ein Herr von mittlerer Größe
und Statur mit grauem Haar und Bart betrat den Raum. Sein Blick wanderte
lächelnd von seiner Frau zu Francesca. »Hallo, Liebste«, sagte er, küsste Lydia
herzlich und wandte sich dann Francesca zu.
    »Das ist
Miss Francesca Cahill«, erklärte Lydia. »Wir haben uns kürzlich bei dieser
Soiree kennen gelernt und Freundschaft geschlossen! Ich freue mich ja so sehr
über Ihren Besuch.« Sie ergriff Francescas Hände. »Es ist nicht so leicht,
Anschluss zu finden, wissen Sie, denn wir sind erst vor einigen Monaten von
Philadelphia hierher gezogen. Aber das hatte ich Ihnen ja bereits erzählt. Mein
Mann scheint Gott und die Welt zu kennen, aber ich kenne niemanden hier.«
    Francesca
hatte gar nicht gewusst, dass die Stuarts noch nicht lange in der Stadt
weilten.
    Lincoln
Stuart hatte ein angenehmes Äußeres und machte einen freundlichen Eindruck.
»Ich freue mich, dass meine Frau hier eine Freundin gefunden hat.« Er kniff die
Augen zusammen. »Wieso kommt mir Ihr Name nur so bekannt vor?«
    »Vielleicht kennen Sie meinen
Vater«, erwiderte Francesca rasch. »Andrew Cahill?«
    »Nein, ich
glaube nicht.«
    Francesca konnte sich
vorstellen, woher Mr Stuart ihren Namen kannte –

Weitere Kostenlose Bücher