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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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davon erzählt,
dass sie Sie um Hilfe gebeten hat.«
    »Ich könnte sie einmal fragen«,
erwiderte Francesca nachdenklich.
    »Sehen Sie, dann haben Sie ja
schon etwas zu tun«, sagte er. »Aber es muss nicht mehr heute Abend sein. Ich
nehme an, dass Mrs Kennedy morgen zu der Beerdigung kommen wird. Welcher Ihrer
Dienstboten hat Ihnen das Gedicht auf den Schreibtisch gelegt?« Er ergriff
ihren Arm und führte sie zur Tür.
    »Ich hatte noch keine Zeit,
mich danach zu erkundigen.« Sie blieb wie angewurzelt stehen. »Bragg, meine
Eltern sind zu Hause! Sie können nicht einfach vorbeikommen und Fragen
stellen.«
    »Leider werde ich genau das tun
müssen, es sei denn, Sie bringen selbst in Erfahrung, welcher Ihrer Dienstboten
den Briefumschlag auf Ihren Schreibtisch gelegt hat. Ich muss diese Person
befragen – je eher, desto besser.«
    »Ich werde es noch heute Abend
in Erfahrung bringen«, erwiderte sie erleichtert. »Soll ich Sie anrufen,
sobald ich etwas weiß?«
    »Hinterlassen Sie eine
Nachricht bei Peter. Es könnte noch eine Weile dauern, bis ich wieder zu Hause
bin«, entgegnete er.
    Sie folgte ihm den Flur
entlang. »Glauben Sie, dass O'Donnell ein Geständnis ablegen wird?«
    »Nein. Aber ich werde ihn unter
Druck setzen und zusehen, wie er sich windet.« Dann rief er: »Peter! Ich muss
los. Wo ist Katie?« Seine Stimme klang ein wenig gereizt.
    Peter erschien mit Dot an der
Hand im Türrahmen des Esszimmers. Das kleine Mädchen strahlte Francesca an,
aber sie vermochte sich nicht zu einem Lächeln aufzuraffen. »Sie ist in der
Küche und will wieder mal nichts essen«, sagte Peter. Zu Francescas Erstaunen
machte sich Bragg sofort auf den Weg in die Küche, und sie folgte ihm
neugierig. Er blieb vor Katie stehen, die ihn mit einem mürrischen Gesichtsausdruck
anschaute. »Willst du etwa verhungern?«, herrschte er das Mädchen an.
    Sie
antwortete nicht.
    »Ehrlich gesagt, es ist mir
völlig egal, ob du isst oder nicht«, sagte er. »Ich bin kein reicher Mann, und
auf diese Weise bleibt mehr für mich übrig.«
    Sie warf
ihm einen finsteren Blick zu.
    »Ich habe nicht darum gebeten,
dass du und deine Schwester hierher gebracht werdet, und ich werde dafür
sorgen, dass ihr beide morgen dieses Haus verlasst.«
    Sie blickte ihn unverwandt an –
oder hatte sie gerade etwa einmal geblinzelt?
    »Ich freue
mich schon auf diesen Moment«, fuhr Bragg fort. »Wer will schon ein so
missmutiges Kind in seinem Haus haben, das obendrein versucht, sich zu Tode zu
hungern? Ganz zu schweigen von deiner Schwester und ihren unschönen
Angewohnheiten. Also gut, lass das Essen stehen. Dann gehst du morgen eben mit
hungrigem Bauch zu deinen neuen Pflegeeltern. Die sind vielleicht noch ärmer
als ich.« Er blickte Peter an. »Sorgen Sie dafür, dass sie morgen früh um neun
fertig sind, um das Haus zu verlassen.«
    »Bragg?«,
sagte Francesca mit ungläubiger Stimme.
    »Ich habe die Nase gestrichen
voll«, erwiderte er und marschierte hinaus.
    Francesca rührte sich nicht.
Sie konnte einfach nicht glauben, was sie soeben gehört hatte.
    Katies
Augen füllten sich mit Tränen.
    »Ist ja schon gut«, versuchte Francesca
das Kind zu beruhigen. Doch Katie griff nach ihrer Gabel, spießte ein Stück
Fleisch auf und starrte zornig auf die Tür, durch die Bragg gerade verschwunden
war.
    Francesca
sah das Kind verblüfft an.
    Katie stopfte sich das Stück
Fleisch in den Mund, machte aber keine Anstalten, darauf zu kauen und richtete
ihren zornigen Blick nun auf Francesca.
    Sie
bemerkte, dass Peter ihr einen verschwörerischen Blick zuwarf
und begriff, dass er sie zum Gehen veranlassen wollte. Sie trat zur Tür, warf
von der Schwelle aus aber noch einmal einen kurzen Blick über ihre Schulter
zurück und sah, wie Katie schluckte und dabei das Gesicht verzog, als nehme sie
bittere Medizin.
    »Das war ein wenig hart, finden
Sie nicht auch?«, sagte Francesca in der Diele zu Bragg.
    »Ich bin auch nicht gerade
bester Stimmung«, erwiderte er. »Dot kann mich nicht leiden, und ich vermute,
dass sie dabei dem Beispiel ihrer Schwester folgt. Es reicht mir einfach. Isst
sie denn jetzt?« Sie traten aus dem Haus. Die Temperatur war gefallen, und Francesca
erschauerte.
    »Ja, das tut sie. Zumindest hat
sie einen Bissen genommen.« Braggs Arm schoss in die Höhle um eine Droschke
heranzuwinken, und Francesca sah, dass er in sich hineinlächelte. Dann setzte
er sogleich wieder eine grimmige Miene auf und sagte: »Sie hat seit zwei Tagen
nichts mehr

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