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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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sein. Dann lächelte er
Katie an, wobei er sich fragte, ob es wohl so gezwungen aussah, wie es sich
anfühlte. »Ich komme gleich wieder.«
    Katie
nickte. Sie vertraute ihm offensichtlich.
    Das erfüllte ihn mit einer wunderbaren Wärme,
die seinen Körper von Kopf bis Fuß durchströmte. Er folgte Peter in die
Eingangshalle und sah Farr dort an der Haustür stehen. »Farr. Was führt Sie an
einem Sonntag hierher?«, fragte er, während er dem Polizeichef entgegenging. Zu
seiner eigenen Zufriedenheit klang seine Stimme nun forsch und professionell.
Ein Fall käme ihm jetzt gelegen.
    Farr trug seine Sonntagskleider und drehte einen Filzhut in den
Händen. »Sir«, begann er mit durchdringendem Blick, »ist Mrs Bragg daheim?«
    Die Frage
traf Bragg wie ein Messerstich. »Wie bitte?« Farr schien sich mit einem
Mal äußerst unbehaglich zu fühlen. »Die Frage mag Ihnen seltsam erscheinen,
aber ich muss wissen, wo sich Mrs Bragg aufhält.«
    Bragg beschlich eine dunkle Ahnung. »Was ist los?«, fragte er mit
scharfer Stimme.
    »Sir ...«
    »Sie ist nicht hier und ich weiß nicht, wo sie sich aufhält«, fuhr
er den Polizeichef schroff an. »Also?«
    Farr berichtete grimmig: »Gestern Nachmittag
hat es einen Unfall mit einer Kutsche gegeben. Dem Kutscher sind die Pferde
durchgegangen, Sir.«
    Bragg starrte ihn an. Furcht überkam ihn, und der Raum schien sich
zu verdüstern.
    »Eine Frau wurde überfahren. Ihre Handtasche ging in der Aufregung
verloren, deshalb wurde heute die Polizei hinzugezogen, um ihre Identität zu
klären. Officer Wade ist der Meinung, es handele sich um ihre Frau.«
    Für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen, doch er riss
sich zusammen und blickte wieder in Farrs düsteres Gesicht. »Wie schlimm steht
es um sie?«
    »Sehr schlimm, Sir. Sie lebt, aber ihr Zustand
ist bedenklich.«
    Bragg war bereits halb zur Haustür hinaus. »Wo liegt sie?«
    »Im Bellevue«, antwortete Farr.

Kapitel 15
    SONNTAG, 30. MÄRZ 1902 – 16:00 UHR
    »Sie ist
bei Bewusstsein, Commissioner, aber im Augenblick schläft sie. Wir haben ihr
eine hohe Dosis Laudanum gegen die Schmerzen gegeben.«
    Bragg blickte auf die schmale Gestalt hinunter, die schlafend in
dem Krankenhausbett lag. Sie hatte ihm das Gesicht zugewandt, das so makellos
schön aussah, als sei ihr gar nichts zugestoßen. Am liebsten wäre er an ihre
Seite geeilt, um ihre Hand zu nehmen und ihr über das Haar zu streichen. Er bemerkte,
dass er zitterte, und musste sich zwingen, Dr. Barnes anzusehen. Das Atmen fiel
ihm schwer. Er versuchte sich einzureden, dass alles wieder gut werden würde.
Jetzt durfte er auf keinen Fall in Panik ausbrechen. »Was ist geschehen?«
    »Sie wurde gestern Nachmittag um drei Uhr in die Notaufnahme
gebracht. Eine Kutsche hat sie überfahren, Sir. Offenbar sind die Pferde
durchgegangen«, erklärte der Arzt, ein großer Mann mit silbergrauem Haar.
    Bragg mochte gar nicht daran denken, wie er seine Frau insgeheim
verwünscht hatte. Dabei hatte sie ihn gar nicht verlassen. Leigh Anne hatte
die ganze Zeit über verletzt und einsam im Krankenhaus gelegen und gelitten.
    »Wie schwer ist sie verletzt?«, fragte er mit heiserer Stimme,
unfähig, den Blick von ihr loszureißen.
    »Sehr schwer, Sir.«
    Die Angst überwältigte ihn, so dass er für einen Moment keine Luft
mehr bekam und glaubte zu ersticken.
    »Commissioner, bitte, setzen Sie sich. Erlauben Sie mir, Ihnen
etwas Riechsalz zu holen.«
    Bragg schüttelte den Kopf und zwang sich, tief durchzuatmen. »Wird
sie sterben?«
    »Nein. Augenblicklich ist sie stabil – ihr Zustand ist jedoch sehr
ernst. Gestern hat kurzzeitig ihr Kreislauf versagt, aber heute geht es ihr
schon etwas besser, Sir. Ihre Vitalfunktionen haben sich ein wenig
verbessert.«
    Bragg bekam vor Erleichterung ganz weiche Knie. Sie würde nicht
sterben. Sie würde ihn nicht verlassen.
    »Sir, ich bin zuversichtlich – ich erwarte im Laufe des Tages eine
weitere Verbesserung. Aber noch gibt es keine Gewissheit, wir müssen die
nächsten Tage abwarten.«
    Bragg brachte kein Lächeln zustande. Er nickte nur. »War sie
zwischenzeitlich bei Bewusstsein?«
    »Ja, einmal, aber nur ganz kurz. Sie bekommt starke Medikamente
gegen die Schmerzen, Commissioner. Ich kann nicht sagen, wann sie das nächste Mal aufwacht. Aber reden Sie
ruhig mit ihr. Sie kann Sie möglicherweise hören.« Der Doktor lächelte ihn
ermutigend an.
    Bragg stammelte ein Dankeschön und betrat eilig das Krankenzimmer.
    Im Raum standen noch

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