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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Cahill zu alarmieren, doch das hätte zu lange gedauert. Mr Hart
hätte er ebenfalls um Hilfe bitten können, doch auch der Weg zu dessen Büro im
Stadtzentrum wäre zu weit gewesen. So sehr Joel die Polizei auch hasste und
fürchtete, das Präsidium lag nun einmal am nächsten. Als das Gebäude endlich
vor ihm aufragte, verstärkte sich sein Hinken, und seine Angst wurde größer.
    Was, wenn ihm niemand glaubte? Wenn sie ihn einfach in eine Zelle
steckten? Es konnte Tage, Wochen, Monate, ja sogar Jahre dauern, bis jemand
herausfand, wo er war, bis er wieder freikam und nach Hause durfte! Joel hatte
solche Geschichten gehört, schreckliche Geschichten, in denen die verdammten
Polypen unschuldige Jungen und Männer in den Knast steckten und lachend den
Schlüssel wegwarfen. Er hasste die Polypen mehr als irgendjemanden sonst. Aber
ihr Boss war in Ordnung, das musste Joel widerstrebend eingestehen. Er blieb
zitternd an der Steintreppe vor dem Eingang stehen. Noch nie hatte er das
Präsidium aus freien Stücken allein betreten. Aber allzu oft war er an den
Haaren oder am Ohr hineingezerrt worden, weil er wieder einmal die eine oder
andere Geldbörse gestohlen hatte und erwischt worden war. Doch dann kehrten
seine Gedanken zu Bridget zurück.
    Was, wenn sie ihr gerade wehtaten, während er hier stand und sich
wie ein elender Feigling aufführte?
    Tapfer stieg er die Stufen
hinauf.
    Zwei Polypen kamen gerade aus der Eingangstür, als er hineinging.
Sie würdigten ihn keines Blickes, ganz so, als existiere er nicht oder als sei
er unsichtbar.
    Joel erstarrte und schaute bestürzt zum Tresen hinüber, wo er
keinen der wachhabenden Beamten erkannte.
    Er hörte laute, erboste Stimmen und sah, dass sich zwei Betrunkene
in der Zelle stritten. Sein Blick huschte wieder zum Tresen und er überlegte,
wie er die Sache anfangen sollte. Vielleicht wäre es das Beste, direkt nach
oben in Braggs Büro zu gehen.
    Er lief auf die Treppe zu.
    »Hey! Hey,
du! Bleib stehen, Junge!«
    Joel
rannte schneller und erreichte die Treppe.
    »Haltet
den Jungen auf!«
    Er hatte den ersten Treppenabsatz erreicht und wollte gerade um
die Ecke biegen, als ihm zwei Beamte entgegenkamen, die auf dem Weg nach unten
waren.
    »Haltet ihn fest!«
    Die beiden Polizisten erkannten, was los war,
und wollten ihn packen. Joel wich ihren Händen geschickt aus und rannte den
Flur entlang. Hinter ihm ertönten Schritte und laute Rufe.
    Die Tür zum Büro des Commissioners war geschlossen. Ihm blieb
keine Zeit, um anzuklopfen. Joel riss die Tür auf und stürzte ins Zimmer, wo er
ungläubig stehen blieb – der Stuhl hinter dem Schreibtisch war leer.
    Eine fleischige Hand umklammerte von hinten seine magere
Schulter. »Hab ich dich!«, sagte der Mann.
    Joel versuchte sich umzudrehen, aber der Polizist drehte ihm rasch
die Hände auf den Rücken und fesselte sie. »Ich muss mit dem Commissioner
reden!«, schrie Joel.
    »Einen Dreck musst du, mein Junge«, versetzte der große, kräftige
Polizist verächtlich. »Sieht ganz so aus, als hätten wir's hier mit versuchtem
Einbruch zu tun!«
    Der andere Polizist und der Beamte vom Tresen unten kamen ins
Zimmer. »Verrücktes Kerlchen«, brummte der Polizist und schüttelte den Kopf.
    »Ich bin nicht verrückt!« schrie Joel. Dann musste er an Bridget
denken, und zu seinem Entsetzen stiegen ihm Tränen in die Augen. »Meine
Freundin is entführt worden, sie heißt Bridget, aber ich konnte entkommen und
sie braucht Hilfe, bevor die ihr was antun!«
    »Aber sicher«, sagte der große Polizist lachend. »Steck ihn zu den
beiden Trunkenbolden in die Zelle, ich schreib den Bericht.«
    Der andere Polizist packte Joel am Ellenbogen und führte ihn aus
Braggs Büro. »Der Junge blutet am Kopf«, bemerkte er. »Sollen wir uns das mal
ansehen?«
    »Sind wir hier etwa im
Bellevue?«, versetzte sein Kollege. »Sie müssen mir helfen!«, schrie Joel.
»Bitte! Sagen Sie wenigstens dem Commissioner Bescheid. Der wird mir helfen,
das weiß ich!«
    »Halt die Klappe«, knurrte der große Polizist und versetze Joel
eine Ohrfeige.
    Der Junge schrie auf, als ihn der brutale Schlag traf. Er hatte
sich auf die Lippe gebissen und schmeckte Blut. Während er die Treppe
hinuntergezerrt wurde, fand er seine Stimme wieder. »Leck mich doch!«, fauchte
er hasserfüllt.
    Der Polizist drehte sich um und holte zu einem weiteren Schlag
aus.
    Joel zuckte
zurück.
    Der andere Polizist packte seinen kräftigen Kollegen am Arm. »Hör
auf, den Jungen zu

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