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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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langer Zeit waren Sie noch in Rick
verliebt.«
    Francesca erstarrte.
    Als Leigh Anne im Februar nach New York
zurückgekehrt war, hatte sie Francesca sofort zur Rede gestellt und ihr unmissverständlich
zu verstehen gegeben, dass sie nicht beabsichtigte, ihren Ehemann aufzugeben.
Es war eine schrecklich unangenehme Unterredung gewesen. Bis zum heutigen Tag
wusste Francesca nicht genau, wie Leigh Anne von ihrer Liaison mit Bragg
erfahren hatte. Allerdings hatte man sie beide häufig in der Öffentlichkeit
zusammen gesehen, und alle Welt wusste, wie eng sie bei den diversen Kriminalfällen,
die sie gelöst hatten, zusammengearbeitet hatten. Einmal hatte sie eine
Freundin ihrer Mutter in einer vertraulichen Situation im Theater gesehen.
Celia Thornton lebte ebenso wie Leigh Annes Familie in Boston, und Francesca
war sich beinahe sicher, dass es Mrs Thornton war, die Leigh Anne auf die
Romanze aufmerksam gemacht hatte. »Ich habe mich in ihn verliebt, bevor ich wusste,
dass er verheiratet ist. Der Tag, an dem ich es erfuhr, hat mein Leben für
immer verändert.«
    Leigh Anne nickte. »Ich kann verstehen, warum
Sie ihn lieben. Sie beide sind einander so ähnlich. Aber
Sie kennen doch die Redensart: Gegensätze ziehen sich an. Ich bin von Grund
auf anders als Rick, und ich glaube, dass er sich deshalb so zu mir hingezogen
fühlt. Das Gleiche sehe ich bei Ihnen und Calder.«
    Francesca versuchte, nicht mehr an das durchsichtige Negligee zu
denken. »Lieben Sie ihn?«
    Leigh Anne lächelte sanft. »Mehr, als ich in Worte zu fassen
vermag«, sagte sie.
    Sie schien so aufrichtig und offen. »Warum waren Sie dann vier
Jahre lang fort?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch,
erwiderte aber mit vollkommen ruhiger Stimme: »Wenn Sie erlauben, das ist nun
wirklich allzu persönlich und geht, offen gesagt, nur mich etwas an – und
Rick.«
    Ihre Antwort überraschte Francesca nicht. Sie gingen gemeinsam
nach unten. Auf der Treppe erkundigte sich Leigh Anne: »Haben Sie den
Hochzeitstermin schon festgelegt?«
    »Wir dachten an August.«
    Leigh Anne nickte. »Schön, aber heiß. Der Juni wäre empfehlenswerter.«
    Francesca dachte daran, dass Bragg darauf
beharrte, im August die Scheidung einreichen zu wollen. War diese Frau
möglicherweise eine meisterhafte Pokerspielerin? Beherrschte sie die Kunst der
Manipulation und der Intrige, wie Bragg es immer behauptete? Oder war sie
schlicht die elegante und vornehme Frau, die sie immer zu sein schien? Als sie
den unteren Treppenabsatz erreichten, sagte Francesca schließlich: »Calder
besteht auf einer Verlobungszeit von fünf Monaten. Außerdem haben meine Eltern
noch gar nicht zugestimmt.«
    »Ihre Mutter schien außer sich vor Freude – was ich ihr nicht
verdenken kann.« Leigh Anne lächelte.
    »Da sind Sie ja!«, rief eine vertraute Stimme.
    Francesca erblickte Bartolla Benevente, die verführerische Gräfin
mit den rotbraunen Haaren, die ihr anmutig entgegeneilte. Sie musste unwillkürlich lächeln. Bartolla scherte sich im
Allgemeinen wenig um Konventionen – heute trug sie ein gewagtes marineblaues
Kleid, das eher für eine Dinnerparty als für einen Lunch geeignet war. Es ließ
viel von ihrem üppigen Busen frei, ebenso wie ihre schlanken Arme, und dazu
hatte die Gräfin zahlreiche Schmuckstücke mit Saphiren und Diamanten angelegt.
Sie umarmte Francesca herzlich. »Connie sagte, dass Sie kommen würden, aber ich
habe nicht daran geglaubt, Ihnen hier wirklich zu begegnen«, sagte sie mit
einem warmen Ausdruck in den Augen. Doch ihre versteckte Anspielung war
offensichtlich – schließlich war es Bartolla gewesen, die Francesca und Bragg
vor zwei Monaten auf einer Festlichkeit dabei erwischt hatte, wie sie in
inniger Umarmung auf einem Sofa lagen.
    Aber das war gewesen, bevor seine Frau zu ihm
zurückgekehrt war.
    »Wie könnte ich fernbleiben, wenn es um einen
so guten Zweck geht? Der katastrophale Zustand des öffentlichen Bildungssystems
ist eines der Probleme, die mir am meisten am Herzen liegen«, sagte Francesca.
Sie bemerkte, dass Bartolla, die stets Blicke auf sich zog, heute von einer ganz
besonders strahlenden Schönheit war. Man hätte tatsächlich vermuten können,
sie habe erst kürzlich mit einem Mann im Bett
gelegen.
    Francesca wusste, dass ihr Bruder ein wenig in
Bartolla vernarrt war. Evan hatte etwas von einem Lebemann und fühlte sich
stets zu sinnlichen und atemberaubenden Frauen hingezogen. Als er der
verwitweten Gräfin zum ersten Mal begegnete, war es sofort um

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