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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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spürte, wie die scharfe Klinge in ihre Haut
schnitt, und war vor Angst wie gelähmt. Würde er ihr die Kehle
durchschneiden? Wenn das nicht Arthur Kurland war, wer war es dann? Wollte
der Unbekannte sie ausrauben, oder steckte mehr dahinter?
    »Vergiss die kleinen Mädchen, du Miststück«, zischte ihr der Mann
ins Ohr und das Messer schnitt tiefer in ihre Haut. Damit hatte sie ihre
Antwort. Und als der Schmerz ihre Kehle durchfuhr, als Angst in panisches
Entsetzen umschlug, hatte sie nur noch einen einzigen schrecklichen Gedanken: Erst Tom Smith – und jetzt würde sie die Nächste sein.
    Sie schrie auf und umklammerte die Hand, die das Messer hielt. Der
Griff des Fremden verstärkte sich, und sie spürte ein warmes Rinnsal an ihrem
Hals. Sie brachte keinen Ton mehr heraus, nur ein hilfloses, ersticktes
Keuchen.
    »Beim nächsten Mal bist du tot, verstanden?«, flüsterte er ihr mit
höhnischer Stimme ins Ohr. Sie fühlte seinen Atem heiß auf der Haut, roch den
Gestank.
    Francesca war wie erstarrt, vermochte sich nicht zu rühren. Sie
wollte ihn anflehen, ihr Leben zu verschonen, doch sie getraute es sich nicht
aus Angst, dass ihr das Messer dann die Schlagader durchtrennen würde.
    »Vergiss die Mädchen«, zischte er noch einmal warnend. »Die Sache
geht dich nichts an.« Dann fühlte sie das Messer plötzlich nicht mehr an ihrer
Kehle, und der Mann war verschwunden.
    Nach Luft ringend, brach Francesca zusammen. Gleichzeitig begann
sie zu schluchzen, so dass sie glaubte ersticken zu müssen. Ihre Finger
krallten sich in den Schlamm, gruben Kiesel und Steine aus der kalten Erde.
Ihr war furchtbar schwindelig, alles schien sich um sie herum zu drehen. Großer
Gott, sie hatte sich gerade in der Gewalt von Tom Smiths Mörder befunden!
    Schwankend stemmte sie sich auf alle viere hoch. Ihr Puls ging wie
rasend. Sie versuchte, ruhiger zu atmen, rang um Fassung, noch immer einer
Ohnmacht nahe. Endlich ließ der Schwindel allmählich nach, und ihre Atmung
normalisierte sich. Sie hockte sich auf die Fersen und blickte in den
sternenbedeckten Himmel hinauf, an dem eine Mondsichel stand. Wie normal das
alles schien.
    Allmählich kam sie zur
Besinnung.
    Der Mann
hatte sie am Hals verletzt, aber sonst ging es ihr doch
gut? Sie tastete nach ihrem Hals, doch ihre Handschuhe waren dreckig, und sie
riss sie sich von den Fingern.
    Als sie die Wunde berührte,
fühlte sie das Blut, sah an ihren Fingerspitzen die dunkle Flüssigkeit. Aber
ich lebe, redete sie sich selbst zu. Wenn er es gewollt hätte, wäre ich
nun tot. Genau wie Tom Smith.
    Wer auch immer für die Entführung der Kinder verantwortlich sein
mochte, hatte einen Mord begangen, um das Verbrechen zu vertuschen.
    Wie schwer mochte ihre Verletzung sein? Gewiss war der Schnitt
nicht allzu tief – das hoffte sie zumindest.
    Als sie hörte, wie eine Tür geöffnet und dann
wieder geschlossen wurde, blickte sie auf. In ihrem Zustand konnte sie unmöglich
ins Haus gehen. Dann erkannte sie einen Schatten, der von der Eingangstür aus
die Vordertreppe hinunterging – eine wohlbekannte Gestalt. Erleichterung durchströmte
sie, gefolgt von schierer Freude. »Calder!« Aber der Ruf war nicht mehr als ein
Krächzen. Mühsam rappelte sie sich auf und stolperte vorwärts. Er musste sie
gehört haben, denn er blickte in ihre Richtung, doch im Schatten der Hecke
konnte er sie wahrscheinlich nicht sehen. »Calder!« Ihre Stimme war jetzt
lauter, ihre Kraft kehrte zurück. Sie beschleunigte ihre Schritte.
    Er bemerkte sie und eilte auf sie zu.
»Francesca?« Da er die Lichter des Hauses im Rücken hatte, lag sein Gesicht im
Schatten, während ihres beleuchtet war. Dennoch hielt er plötzlich inne und
starrte sie mit großen Augen an. »Es geht mir gut«, behauptete sie. Mit einem
Mal fühlte sie sich schrecklich erschöpft, außerstande, einen weiteren Schritt
zu tun. Ihr Körper erschlaffte.
    Er rannte
auf sie zu, und dann lag sie in seinen Armen.
    »Wie schlimm ist es?«, wollte er wissen und riss sich den Binder
vom Hals.
    »Ich glaube, es ist nur ein Schnitt«, erwiderte sie, während er
rasch den Seidenbinder wie einen Verband um die Wunde wickelte.
    Dann hob er sie auf seine Arme. »Was ist
passiert?«
    Sie spürte, wie ein heftiges Zittern seinen
Körper durchlief. »Jemand hat mich dort an den Hecken angegriffen, gleich
nachdem die Kutsche, die mich nach Hause gebracht hat, wieder fort war. Aber es
geht mir wirklich gut, Calder.«
    »Rourke ist übers Wochenende nach

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