Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
Vom Netzwerk:
fürchte, ich kann dir
keine Einzelheiten erzählen, aber ich glaube, dass Jonny tot ist. Der arme
Junge!«, flüsterte sie.
    Ganz offenbar hatte sich der verrückte
Entführer zum Ziel gesetzt, die Burton endlos zu quälen. Doch wer steckte wohl
dahinter? Ein Mann? Eine Frau? Auf jeden Fall hatte diese Person Zugang zum
Haus der Burton. Der Schlafanzug war mitten aufJonnys Bett gefunden worden.
Was hatte diese Geste nur zu bedeuten?
    Wie sicher sich dieses Ungeheuer fühlen muss, dachte Francesca,
einfach so ins Haus zu spazieren und den Schlafanzug des Jungen mit einer
weiteren Nachricht im Kinderzimmer zu hinterlassen.
    »Es tut mir ja so Leid für die Burtons«, sagte Evan. »Du liebe
Güte, was für eine fürchterliche Schweinerei! Ich hoffe nur, sie finden diesen
Irren und hängen ihn an seinen ... na ja, ist ja auch egal«, sagte er.
    Francesca errötete. Sie konnte sich vorstellen, welchen Teil der
Anatomie des Verrückten Evan gemeint hatte. Nach den Erlebnissen des
zurückliegenden Abends würden sprachliche Entgleisungen sie in Zukunft nicht
mehr so leicht aus der Fassung bringen. War sie wirklich in dieser fürchterlichen
Schenke gewesen? Oder hatte sie nur einen Albtraum gehabt? Sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. Wenn sie doch
nur diese ungehobelten Bemerkungen und anzüglichen Worte vergessen könnte!
    »Bist du sicher, dass es keine Hoffnung mehr gibt?«, unterbrach
Evan ihre Gedanken.
    Sie dachte daran, wie niedergeschlagen und
resigniert Bragg ihr am Vorabend erschienen war, und wusste, dass er zu dem
gleichen Schluss gekommen war wie sie. »Ich nehme an, es gibt immer noch
Hoffnung, bis sie seine Leiche finden«, sagte sie. Dann schlug sie die
Bettdecke zurück und schlüpfte aus dem Bett.
    Evan griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest. »Wir müssen
uns unterhalten, Fran.«
    Sein strenger Tonfall verwirrte sie. Sie
zögerte, setzte sich auf die Bettkante und blickte ihn fragend an. »Was gibt es
denn?«
    Sein Gesicht bekam einen harten Ausdruck. »Wo bist du letzte Nacht
gewesen?«
    Francesca spürte, wie ihr die Hitze des schlechten Gewissens in
die Wangen stieg.
    »Ich ... Wie meinst du das?«
    »Du hast mich schon verstanden, Fran. Wo bist
du letzte Nacht gewesen? Ich wollte mich mit dir unterhalten, und da ich weiß,
dass du meistens noch spät auf bist und lernst, habe ich in deinem Zimmer vorbeigeschaut.
Es war Viertel nach zwölf. Aber du warst nicht hier, dein Bett war unberührt,
und niemand wusste, wo du steckst.«
    Ehe Francesca überhaupt nachdenken konnte, war ihr spontan
dieselbe Lüge, derer sie sich in der Nacht zuvor bedient hatte, über ihre
Lippen geschlüpft.
    »Ich war bei Connie«, sagte sie, während sie
seinem Blick auswich. Bevor sie heute irgendetwas anderes tat, musste sie
unbedingt ihre Schwester aufsuchen und sie bitten, ihre Lüge zu bestätigen. Es
würde allerdings nicht leicht sein, Connie dazu zu bringen.
    »Ich glaube dir nicht«, sagte Evan ernst und
stand auf.
    Sie erhob sich ebenfalls. »Ich war bei Connie,
Evan«, wiederholte sie und befeuchtete ihre Lippen. Am liebsten hätte sie noch
hinzugefügt, dass sie ihn niemals anlügen würde, doch das brachte sie nicht
fertig.
    »Bitte«, sagte sie stattdessen. »Bitte, was?
Bitte, glaub mir meine Lüge?« Evan wurde rot vor Wut und begann mit energischen
Schritten im Zimmer auf und ab zu laufen. Dann trat er vor sie. »Weißt du, ich
hatte kürzlich eine überaus seltsame Unterhaltung mit Montrose«, sagte er.
    Francesca erstarrte.
    »Er hat mir allerlei eigenartige Fragen über
dich gestellt. Er wollte wissen, ob du dich in letzter Zeit irgendwie merkwürdig
benommen hättest. Natürlich habe ich das spontan verneint, aber dann begann
ich darüber nachzudenken. Du bist eine ungewöhnliche Frau, Fran. Aber in
letzter Zeit hast du dich selbst für deine Verhältnisse ausgesprochen merkwürdig
verhalten.«
    »Das liegt am College«, murmelte sie.
    »Montrose hat mich gefragt, ob du einen
Liebhaber hast.« Evan starrte sie an. »Natürlich weiß ich, dass es nicht so
ist, und das habe ich ihm auch versichert. Aber als ich es ihm sagte, hatte er
einen seltsamen Ausdruck im Gesicht, den ich zu jenem Zeitpunkt nicht deuten
konnte. Himmel, Fran, er hat es mir nicht geglaubt!«
    »Da ist nichts«, erwiderte Francesca mit
fester Stimme. »Und du, großer Bruder, machst ebenfalls viel Aufhebens um
nichts. So, und jetzt muss ich mich baden und anziehen und zusehen, dass ich zum
College komme, bevor sie

Weitere Kostenlose Bücher