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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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für
Ameisen.
    »Haben Sie eigentlich herausgefunden, welche
Art von Schreibmaschine für die Nachricht benutzt wurde?«, fragte sie.
    Bragg
legte die Mappe auf den Schreibtisch. »Francesca!«
    Beim
Tonfall seiner Stimme wurde ihr bewusst, dass sie wieder einmal über das Ziel
hinausgeschossen war. »Ich kann nichts dafür«, sagte sie entschuldigend. »Ich
bin nun einmal von Natur aus neugierig.«
    Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. »Das ist mir bekannt.«
Dann fügte er hinzu: »Es handelt sich um eine alte Remington 2.«
    »Eine Remington 2?«, fragte sie verdutzt. »Von einem solchen
Modell habe ich noch nie gehört.«
    »Das liegt vermutlich daran, dass dieses Modell schon vor fast
zwanzig Jahren auf den Markt kam.«
    Francesca blickte ihn mit großen Augen an. »Aber das ist ja ein
ganz wundervoller Hinweis! Eine zwanzig Jahre alte Schreibmaschine – wie viele
mag es davon noch geben?«
    Statt einer Antwort begann er einige der Papiere auf seinem
Schreibtisch zu sortieren. Dann wandte er sich Francesca mit einer abrupten
Bewegung wieder zu.
    »Wollen Sie mir nicht verraten, welchem Umstand ich Ihren Besuch
verdanke?«
    »Wir haben Gordino gefunden«, sagte sie leise. »Gestern Abend.«
    Bragg blickte sie mit großen Augen an. »Wie bitte?«, fragte er
ungläubig.
    »Bitte
werden Sie jetzt nicht wütend!«
    »Wütend?«, fragte er. Sein Gesicht lief dunkelrot an, und er
presste für einen Moment die Lippen zusammen. »Wo steckt er?«, fragte er dann.
    Seine Stimme klang so scharf, dass Francesca unwillkürlich zu
zittern begann. »Er war gestern Abend in einer Schenke auf der Twenty-third
Street, Nähe Broadway. Ungefähr gegen Mitternacht.«
    Bei dem Blick, den Bragg ihr zuwarf, brach Francesca der
Angstschweiß aus.
    »Setzen Sie sich. Sofort«, befahl er.
    Sie ließ
sich ohne Protest zurück auf den Stuhl sinken.
    »Und jetzt
erzählen Sie mir, warum Sie gestern Abend in dieser Schenke gewesen sind und
warum zum Kuckuck nicht ich stattdessen dort war«, fuhr er barsch fort.
    Francesca spürte, wie ihr die Tränen in die
Augen stiegen.
    »Ich habe Maggie Kennedy aufgesucht«,
flüsterte sie. »Und dadurch habe ich Joel gefunden. Er hasst die Polizei,
Bragg! Ich wollte Ihnen eigentlich schon vorher alles erzählen, weil ich
furchtbare Angst hatte, aber ich wusste, dass Joel mir nicht geholfen hätte,
wenn ich die Polizei eingeschaltet hätte! Gordino war in dieser Schenke, und
ich habe versucht, ihn zu bestechen, aber er hat nur mein Geld genommen, ohne
mir etwas zu verraten, und das ist der Grund, warum ich gestern Nacht so spät
allein nach Hause gekommen bin. Man munkelt übrigens, dass Rache das Motiv für
die Entführung sei, Rache an Burton. O Gott, Bragg! Werden Sie meinen Eltern
davon erzählen?«
    »Ja, das werde ich, aber erst nachdem ...« Er verstummte für einen
Moment. »Erst nachdem ich mich entschieden habe, was ich mit
Ihnen anstellen werde«, brach es aus ihm hervor.
    Francesca
wurde bleich.
    Bragg
begann auf und ab zu laufen, fuhr dann mit einem Mal herum und bombardierte
Francesca mit Fragen. Sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, als sie zu
beantworten.
    »Wo haben
Sie Joel entdeckt?«
    »Er war bei Nachbarn im dritten Stock, Wohnung C.«
    »Und er wusste, wo Gordino sich aufhält?«
    »Er sagte, Gordino hielte sich versteckt,
ginge aber gelegentlich in diese Schenke, um Karten zu spielen. Bragg, zu
meiner Verteidigung kann ich nur vorbringen, dass Joel mir erst gesagt hat,
dass wir zu dieser Spelunke fahren, als wir bereits dorthin unterwegs waren!«
    Er
ignorierte ihre Worte. »Ich möchte den Namen der Schenke wissen und wo genau
ich sie finden kann.«
    Francesca
zögerte. »Die ganze Straße bestand nur aus Schenken und gewissen
Etablissements ...« Sie verstummte.
    »Bordellen.
Fahren Sie nur fort.«
    »Ich ... ich müsste mich noch einmal in der
Gegend umsehen.« Sie geriet allmählich in Panik. Am vergangenen Abend war sie
so furchtbar nervös gewesen, dass sie sich nicht mehr richtig daran erinnern
konnte, welche dieser Spelunken sie betreten hatte. »Ich glaube, ich würde mich
wieder erinnern, wenn ich dort wäre«, sagte sie schließlich.
    »Sie glauben?«, schrie Bragg sie an.
    »Ich hatte schreckliche Angst«, schrie sie
ebenso laut zurück. »So große Angst wie noch niemals zuvor in meinem Leben. Ich
wollte da nicht reingehen, aber ich musste es doch tun! Wegen dem Jungen! Ich
glaube, ich würde mich wieder erinnern, wenn ich die Straße sehe,

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