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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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mich dort auf einem unaussprechlichen Teil meiner
Anatomie vor die Tür setzen.« Sie brachte ein Lächeln zustande. »Sehen wir uns
unten?«
    Evan verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete seine
Schwester aus zusammengekniffenen Augen. Er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Wo bist du letzte Nacht gewesen, Fran?«, wiederholte er. »Und
viel wichtiger noch, mit wem?«
    Sie warf ihm einen trotzigen Blick zu und
platzte heraus: »Evan! Ich weiß, dass du es nicht verstehen wirst, aber ich
helfe bei den Ermittlungen im Fall Jonny Burton, und ich kann dir nicht sagen,
wo ich letzte Nacht gewesen bin!«
    Seine Augen weiteten sich. »Wie bitte?«
    »Das ist die Wahrheit.«
    »Ja, hast du denn den Verstand verloren?«,
rief er.
    »Nein, das habe ich nicht. Bitte, Evan, lass
es auf sich beruhen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben
soll. Bragg würde dir niemals erlauben ...«
    »Es ist natürlich inoffiziell, und er hat keine Ahnung davon«,
sagte sie rasch.
    »Wie ich schon sagte, ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll«,
wiederholte Evan. »Aber den Detektiv zu spielen wäre wieder einmal typisch für
dich! Ich weiß, welch leidenschaftlicher Mensch du bist, Fran, und ich habe
voller Furcht auf den Tag gewartet, an dem du die Liebe entdeckst«, sagte er
offen heraus.
    »Liebe? Was hat das denn damit zu tun?«,
erwiderte sie, doch während sie die Worte aussprach, sah sie plötzlich Bragg
vor sich, wie er an seinem Schreibtisch im Polizeipräsidium saß. Aber das
Ganze war zu beunruhigend, um darüber auch nur nachzudenken, und so verbannte
sie das Bild schnell wieder aus ihrem Kopf.
    »Was auch immer du vorhast, ich rate dir, es
zu lassen«, sagte Evan. »Reicht es nicht, heimlich das College zu besuchen,
Fran? Musstest du dir unbedingt noch etwas anderes in den Kopf setzen? Oder
sollte ich besser sagen, jemand anderen?«
    »Auf Wiedersehen, Evan«, sagte Francesca mit
fester Stimme. »Ich muss mich jetzt anziehen.« Ohne abzuwarten, bis er das
Zimmer verlassen hatte, ging sie ins Bad und verriegelte die Tür hinter sich.
Dann lehnte sie sich für einen Moment mit dem Rücken dagegen und bemühte sich,
ihre Fassung wiederzuerlangen.
    An einem
normalen Tag wäre Francesca nach ihren Seminaren in die Bibliothek gegangen,
um zu lernen und Hausaufgaben zu erledigen. Aber dies war kein normaler Tag.
    Sie war im Besitz wichtiger Informationen. Informationen, die sie
der Polizei mitteilen musste.
    Als die Droschke, die sie auf der Fifty-third
Street genommen hatte, vor dem Polizeipräsidium hielt, fragte sie sich, ob der
Commissioner überhaupt in seinem Büro war. Möglicherweise war die Polizei ja
damit beschäftigt, auf Friedhöfen nach frischen Gräbern zu suchen. Diese
Vorstellung konnte Francesca kaum ertragen.
    Sie nahm sich vor, später noch bei Eliza
vorbeizuschauen, um ihr, so weit es eben möglich war, Trost zu spenden.
Zumindest bestand aber kein Grund mehr, ihrer Schwester einen Besuch
abzustatten, um sie zu bitten, ihre Lüge zu decken. Denn nun spielte diese Lüge
keine Rolle mehr, da Francesca beabsichtigte, Bragg ganz offen zu berichten, wo
sie am vergangenen Abend gewesen war und was sie dort erlebt hatte.
    Sie bezahlte den Kutscher und stieg die
Stufen zum Präsidium hinauf. Auf dem Treppenabsatz warf sie noch einmal einen
Blick zurück. Einige Herren in Mänteln und Melonen spazierten auf der
gegenüberliegenden Straßenseite auf und ab, und einer von ihnen winkte ihr zu.
Es war Kurland.
    Francesca gab vor, ihn nicht erkannt zu
haben, und eilte in das Gebäude. Ein Mann in Handfesseln, der von zwei uniformierten
Polizisten bewacht wurde, saß auf einer Bank. Francesca ging auf den Tresen zu,
als gerade ein Polizeibeamter aus einem Büro trat.
    »Was kann ich für Sie tun, Ma'am?«, fragte der Dienst habende
Sergeant.
    »Sie ist hier, um mit dem Commissioner zu sprechen«, sagte der
andere Beamte, der hinzukam. »Er ist in seinem Büro. Gehen Sie nur hinauf, Miss
Cahill.«
    Francesca errötete vor Freude. Der Beamte hatte auch am Tag zuvor,
als sie auf der Suche nach Bragg gewesen war, Dienst hinter dem Tresen getan,
und offenbar hatte er sich an sie erinnert. Als sie auf die Treppe zustrebte,
hörte sie den Dienst habenden Sergeanten fragen: »Was will sie hier?«
    »Keine Ahnung«, lautete die Antwort. »Aber sie ist Andrew Cahills Tochter und mit dem Commissioner bekannt.
Ich glaube, sie ist in einer dienstlichen Angelegenheit hier.«
    Lächelnd stieg

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