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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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dem Versuch, den
furchtbarsten Namen zu verteidigen, den man einem Kind nur antun kann: Brian
Bragg. Darum heiße ich seither Rourke.« Er lächelte voller Herzlichkeit.
    »Sind Sie derjenige, der Medizin studiert?«, erkundigte sich
Francesca mit aufrichtiger Neugier. Ihr wurde klar, dass er ein paar Jahre
älter als sie und nur wenig jünger als Bragg sein musste.
    »Ja, in Philadelphia. Im dritten Jahr. Eine hervorragende Hochschule.
Übrigens, meine Schwester ist ganz hingerissen von Ihnen.«
    Francesca lächelte und wollte gerade betonen, dass sie Lucy ebenfalls
sehr mochte, als Rourke unvermittelt hinzufügte: »Wobei sie offenbar nicht die
Einzige ist.«
    Francescas Lächeln erstarb. Sie
folgte seinem Blick ... und ertappte Bragg dabei, wie er sie beide aufmerksam
beobachtete. Ausnahmsweise fehlten ihr die Worte. Sie starrte Rourke nur an und
brachte keine vernünftige Antwort zustande.
    Sein Lächeln nahm einen bedauernden Ausdruck
an. »Es tut mir Leid, das hätte ich wohl besser nicht gesagt. Ich habe eine
schlechte Angewohnheit: Ich neige dazu, zu sagen, was ich denke.«
    Francesca schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie
sprechen«, behauptete sie, doch sosehr sie sich auch um einen unbekümmerten
Tonfall bemühte – ihre Stimme klang entsetzlich heiser.
    Er tätschelte ihr den Arm. »Lassen Sie uns
diesen für einen Gentleman unziemlichen Kommentar einfach aus dem Protokoll
streichen. Freunde?« Er grinste. Doch in seinen Augen stand noch immer eine
unübersehbare Frage.
    »Freunde«, willigte sie flüsternd ein. Gleich darauf wanderte ihr
Blick an Rourkes breiten Schultern vorbei zum Eingang des Foyers, und sie
stutzte. In diesem Moment betrat der Gauner, der Lucy gestern vor dem
Polizeirevier bedrängt hatte, das Plaza.
    Francesca blickte sich verstohlen nach Lucy um, weil sie wissen
wollte, wie diese reagierte – sofern sie den stämmigen Mann überhaupt bemerkt
hatte.
    »Was ist?«, erkundigte sich Rourke rasch.
    Lucy hatte gerade einen Schluck
von ihrem Champagner genommen. Nun erbleichte sie und stellte ihr Glas abrupt
ab. Francesca wandte sich wieder Rourke zu. »Nichts. Ach, im wievielten Jahr
studieren Sie eigentlich?«
    »Im dritten«, erwiderte er ruhig, während er sie mit forschendem
Blick musterte. »Aber das sagte ich bereits.«
    Francesca hörte mit halbem Ohr, dass sich
Lucy entschuldigte, sie müsse sich die Nase pudern. Während sie Rourke zulächelte,
beobachtete Francesca zugleich aus dem Augenwinkel, wie Lucy das Atrium
durchquerte, offenbar in großer Hast und ebenso offensichtlich bemüht, sich
ihre Hast nicht anmerken zu lassen. Als sie die Empfangshalle erreichte, war
der Gauner verschwunden. Plötzlich tauchte Bragg neben Francesca und Rourke
auf.
    »Wie ich sehe, hast du bereits Miss Cahills Bekanntschaft gemacht«,
bemerkte er, an seinen jüngeren Bruder gewandt, wobei er nicht sonderlich
erfreut schien.
    »In der Tat, und zwar mit größtem Vergnügen.«
Rourke lächelte.
    »Lassen Sie sich nicht von dem
Beruf meines Bruders täuschen«, warnte Bragg. »Er ist ein unverbesserlicher
Schürzenjäger.«
    Rourke kicherte. »Es können
nicht alle so edel sein wie du.« Dabei zwinkerte er Francesca zu.
    »Meine edle Gesinnung ist mir schon vor einiger Zeit abhanden
gekommen«, versetzte Bragg steif. Er wandte sich Francesca zu, und ihre Blicke
trafen sich.
    Sie fasste das so auf, als sei sie der Grund für seine verlorene
Moral. Unbehaglich starrte sie ihn an. Er konnte seine Worte doch nicht so
gemeint haben, wie sie klangen?
    Bragg wandte sich erneut Rourke zu, der die
beiden mit Argusaugen zu beobachten schien. Offenbar war er ein Mann, dem nichts
entging. »Ich bezweifle, dass du dich von einem Heiligen in einen Teufel
verwandelt hast«, bemerkte er gelassen. »Aber viel wichtiger erscheint mir im
Augenblick die Frage, was mit Lucy los ist.« Dabei blickte er Francesca direkt
an.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Bragg. »Aber ich denke, ich sollte zu
ihr gehen und es in Erfahrung bringen.«
    »Ich werde gehen«, widersprach Rourke.
»Geleite du unterdessen Miss Cahill zu Tisch.« Die zwei Brüder maßen sich mit
Blicken.
    »Die Channings sind noch nicht eingetroffen«, stellte Bragg
schließlich fest, wobei sich die Haut über seinen Wangenknochen rötete.
    »Ich werde gehen«, unterbrach Francesca die beiden, und noch ehe
sie Einwände erheben konnten, durchquerte sie bereits mit langen Schritten das
Atrium. Lucy war inzwischen um eine Ecke gebogen und

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