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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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aus seiner Tasche. »Hier«, sagte er. »Hier ist
ein Beweisstück für Sie.«
    Francesca sah, dass er ihr einen seidenen Damenstrumpf hinhielt.
Er war zerrissen. »Was soll ich damit?«
    »Das hat er benutzt, um Sarah zu würgen«,
erklärte Rourke. »Aber in Anbetracht der Male an ihrem Hals hat er zuerst seine
Hände benutzt.«
    Sarah schloss zitternd die Augen. »Ja, er hat mich mit den Händen
gewürgt. Und als ich mir sicher war, dass ich sterben würde, hat er mir den
Strumpf da um den Hals gelegt und ihn zugezogen.« Sie vergrub ihr Gesicht in
den Händen, die furchtbar zitterten.
    Francesca legte rasch den Arm um sie, blickte aber zugleich zu
Rourke auf und fragte: »Haben Sie ihn richtig sehen können?«
    »Er war maskiert, Francesca«, antwortete er grimmig. »Er trug
einen Damenstrumpf über dem Gesicht.« Und er fügte hinzu: »Wenn Sie diesen Kerl
nicht erwischen, dann werde ich es tun.«
    Aber Francesca hörte kaum, was er sagte. Ein Ungeheuer ohne
Augen, ohne Mund. Ellie hatte recht gehabt.
    Bragg kam mit großen Schritten zur Tür
herein, gefolgt von Hart. Rick machte einen ungehaltenen, ja zornigen Eindruck.
Francesca ahnte wieso, und sie wusste, dass es nichts mit dem Würger zu tun
hatte.
    Weniger als eine halbe Stunde war vergangen. Hart musste seine
Kutsche durch die Straßen der Stadt gejagt haben. Sarah hatte sich merklich
beruhigt, was zu einem Großteil dem Portwein zu verdanken war, den Rourke ihr
schluckweise verabreicht hatte.
    Francesca sprang auf, als Bragg das Zimmer betrat, und eilte auf
ihn zu. »Gott sei Dank, dass Sie hier sind!«
    Sein Blick glitt über ihr elegantes,
türkisfarbenes Abendkleid mit dem tief ausgeschnittenen Mieder und huschte
dann zu Sarah hinüber, die immer noch am Tisch saß. Rourke hatte sich
inzwischen neben sie gesetzt und eine Hand über ihre gelegt. »Wie geht es ihr?«,
fragte Bragg ausdruckslos.
    »Etwas besser. Sie hat schlimme Blutergüsse am Hals, Bragg«,
teilte Francesca ihm leise mit.
    »War es derselbe Mann?«, erkundigte er sich
ebenso leise.
    »Es scheint so.« Sie sah ihn an. »Könnten wir den Fall draußen
besprechen?«
    Er nickte. Francesca verließ mit ihm die Küche, wobei sie sich
bewusst war, dass ihr Harts Blick folgte. Im Flur trat sie Bragg gegenüber.
»Sehen Sie nur«, flüsterte sie.
    Sie zeigte ihm den Strumpf. »Er trug einen als
Maske und hat diesen hier benutzt, um Sarah zu strangulieren. Offenbar hat er
sie zunächst mit seinen Händen gewürgt. Sie kann sich nicht genau an seine
Worte erinnern, aber er nannte sie eine kleine Hure und drückte sich sinngemäß so aus,
dass er sie nicht vergessen habe.«
    Braggs Miene verdüsterte sich. »Mir schwant Böses, Francesca.
Unser Mörder scheint wirklich wahnsinnig zu sein und ganz offenbar hasst er
Frauen.«
    »Ich fürchte, das hier hat nichts mit Evan zu tun«, flüsterte sie.
»Es wird noch schlimmer. Sarah glaubt, dass er sie vergewaltigen wollte.«
    Bragg zuckte zusammen. »Hat er etwas Derartiges angedeutet?«
    »Er war erregt.«
    Bragg starrte sie einen Moment lang an und sie fügte hinzu:
»Außerdem berichtet Sarah, er habe viele obszöne Dinge gesagt.«
    »Weder Miss
Conway noch Miss Holmes wurden vergewaltigt, Francesca«, versetzte Bragg
aufgebracht.
    Francesca
blickte ihn mit großen Augen an. »Wie bitte?«
    »Beide
Opfer wurden gründlich untersucht. Keine der beiden Frauen wurde
vergewaltigt«, wiederholte Bragg. »Ich habe Ihnen nichts von der medizinischen
Untersuchung erzählt, weil ich Ihnen das ersparen wollte.«
    Francesca starrte ihn noch immer an, fassungslos, dass er eine
solche Untersuchung an Grace Conway und Catherine Holmes angeordnet hatte.
    »Unser Mörder hat perverse
Bedürfnisse, Francesca.«
    Sie riss sich zusammen. »Ja, offenkundig.«
    »Sie sind doch Sarahs Freundin. Sie sollten sich mit ihr
zusammensetzen und genau aufschreiben, was dieser Verrückte gesagt hat.«
    »Sie erinnert sich nicht mehr an alles. Was
den ersten Überfall betrifft, hat sie versucht, alles, was geschehen ist, zu
vergessen, Bragg. Beinahe wie ein Kind, das versucht etwas ungeschehen zu
machen, indem es die Realität einfach verleugnet. Das ist auch der Grund,
weshalb sie uns nichts davon erzählt hat.«
    Er nickte, akzeptierte ihre Erklärung für
Sarahs eigenartiges Verhalten. »Und was ist denn nun tatsächlich geschehen?«
    »Sie hat ihn überrascht, als er gerade ihr Atelier verlassen
wollte – sie haben kurz miteinander gerungen, er ist gestolpert und sie

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