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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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beobachtet
wurde, und sie wusste, dass der Würger ganz in der Nähe lauerte.
    Joel stand hinter ihr, als sie die Türglocke von Braggs Stadthaus
läutete. Während sie darauf wartete, dass Peter öffnete, spürte sie, wie ihr
wieder die Tränen in die Augen traten. Doch sie weigerte sich standhaft zu
weinen. Schließlich war sie nicht ernsthaft verletzt worden. Sie hatte den Angriff
des Würgers überlebt. Ein Jammer nur, dass sie keine Gelegenheit gehabt hatte,
seine Stimme deutlich zu hören oder sein Gesicht ohne die Maske zu sehen.
    Sie erinnerte sich wieder an Ellies Beschreibung: ein Ungeheuer
ohne Augen, ohne Mund. Gott, die alte Frau hatte recht gehabt.
    Peter öffnete die Tür. Er warf nur einen einzigen Blick auf ihr
Gesicht und ihren Mantel und machte große Augen. »Miss Cahill?«
    Sie brachte ein gequältes Lächeln zustande. »Ist Bragg zu Hause?«
Sein Automobil war nicht auf der Straße geparkt, aber er besaß ein Kutschenhaus
hinter seinem Wohnhaus, wo er es über Nacht unterstellte.
    Peter schien zu zögern, was eigenartig war. »Kommen Sie doch
herein«, forderte er sie dann ruhig auf und der für ihn so typische gelassene
Ausdruck erschien wieder auf seinem Gesicht.
    Francesca trat in die Diele.
    »Möchten Sie im Salon warten? Darf ich Ihnen einen Tee bringen?«,
fragte er.
    Francesca erkannte die Besorgnis in seinen
blauen Augen und ihr wurde bewusst, dass sie erbärmlich aussehen musste. »Nein,
vielen Dank. Es ist dringend, Peter«, betonte sie.
    Er nickte und stieg die Treppe hinauf, was
bedeutete, dass sich Bragg nicht in seinem Arbeitszimmer
befand. Francesca musste sich beherrschen, nicht händeringend auf und ab zu
laufen und zu jammern. Eine Minute verging, eine zweite – noch immer keine Spur
von Bragg. Weshalb brauchte er so lange? Je mehr Zeit verstrich, desto größer
wurde Francescas Furcht. Er war doch offenbar daheim. Er war oben. Was hielt
ihn nur so lange auf?
    Sie mochte die möglichen Antworten auf diese Frage gar nicht erst
in Betracht ziehen.
    Endlich ertönten Schritte auf der Treppe.
    Das Gefühl der Angst wurde mit einem Schlag übermächtig, denn es
waren nicht Braggs Schritte – es waren die Schritte einer Frau.
    Francesca blickte auf und sah, wie Leigh Anne in einem grünen
Satin-Morgenrock die Treppe herunterkam.
    Ihr Magen begann erneut zu rebellieren.
    Leigh Anne blieb auf der vorletzten Stufe
stehen, wodurch sie Francesca überragte. »Guten Abend«, sagte sie lächelnd.
    Francesca brachte keinen Ton heraus. Übelkeit
überkam sie. Leigh Annes langes Haar war für die Nacht zu einem Zopf
geflochten, dabei war es noch nicht einmal halb zehn. Der Morgenrock war
sorgfältig übereinandergeschlagen und der Gürtel fest um ihre schmale Taille
gebunden, aber Francesca vermutete, dass sie darunter nackt war – ihre
Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ab. Ihr Gesicht war
gerötet. Ihre Augen glänzten. Ihre Lippen waren geschwollen.
    Francesca sah Bragg und Leigh Anne vor sich, wie sie sich
leidenschaftlich liebten, und im selben Moment spürte sie wieder den harten, erregten Körper des Mannes, der sich gegen sie
presste. Sie wandte sich hastig ab, da sie fürchtete, sich übergeben zu
müssen.
    »Ist alles in Ordnung, Miss Cahill? Möchten
Sie sich setzen?«
    Sie hatten sich geliebt. Leigh Anne hatte offensichtlich gerade
eine leidenschaftliche Begegnung gehabt, kam offensichtlich aus Braggs Bett.
Calder Hart hatte wieder einmal recht gehabt.
    Francesca blickte in Leigh Annes Augen, in denen ein unverkennbarer
Ausdruck befriedigter Lust lag, für einen Moment gepaart mit Überraschung und
Besorgnis. Rasch wandte sie sich wieder ab. Sie ertrug es einfach nicht, die
andere Frau anzuschauen. »Wie ich sehe ... wie ich sehe, komme ich gerade
ungelegen«, sagte sie heiser.
    »Er schläft, Miss Cahill. Wie Sie ja sicher
wissen, hat er in dieser Woche ausgesprochen viel gearbeitet. Aber wenn es
dringend ist, werde ich ihn wecken«, erklärte Leigh Anne. Francesca musste
unbedingt von hier fort. Fort von ihr, von ihm, von diesem Haus. »Nein.« Sie
eilte durch die Diele davon. »Nein, es ist wirklich nicht dringend!«, rief
sie. Während sie die Haustür öffnete, sah sie Bragg und seine Frau wieder vor
sich, wie sie sich liebten. Und dann hörte sie die lüsterne, heisere Stimme in
ihr Ohr flüstern. Hast du schon mal einen Schwanz im Mund gehabt? Ich werde
ihn dir in den Hals stecken, während dein Herz aufhört zu schlagen.
    Francesca floh in die Nacht

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