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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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ein Geständnis und einen Abschiedsbrief
zu schreiben«, keuchte Neville. Er drohte an seinem eigenen Blut zu ersticken.
    »Aber er war im Gefängnis, als ich überfallen wurde«, wandte
Francesca ein.
    Neville sah
sie an. »... nicht ... gewusst.«
    Francesca richtete sich auf. »Er benötigt die Hilfe eines Arztes.«
    Bragg
blickte sie nur an.
    »Er stirbt!«, rief sie.
    »Wen
kümmert das?«, versetzte er.
    »Wo ist Melinda?«, flüsterte Francesca, ohne sich Neville weiter
zu nähern. Braggs grausame Reaktion hatte sie schockiert.
    Nevilles
Blick wurde leer.
    »Wo ist Melinda?«, rief
Francesca.
    Bragg packte ihn am
Mantelkragen und zerrte ihn auf die Knie hoch. »Lebt sie noch? Wo ist sie, du
Mistkerl?«
    »Im Keller«, keuchte er. »Ich
habe sie die ganze Zeit hier im Keller gefangen gehalten. Direkt unter seiner
Nase.«
    Francesca sprang auf und rannte los,
durchquerte die beiden Ausstellungsräume und sah Inspector Newman und Brendan
Farr die Treppe heraufkommen. Farr blickte sie mit eiskalten Augen an.
    »Es ist Neville. Er ist in Handschellen, aber er wird sterben,
wenn ihm kein Doktor hilft.«
    Sie eilte an den beiden Männern vorbei die Treppe hinunter und
weiter in den Keller. Die Tür war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Sie
rüttelte daran. »Melinda? Miss Neville? Können Sie mich hören? Sind Sie da
drin?«
    »Ja! O Gott, helfen Sie mir! Ich werde hier gefangen gehalten«,
rief die andere Frau aufgeregt.
    Plötzlich stand Bragg neben ihr. »Zurück«, befahl er.
    Sie gehorchte sofort, und er warf sich mit der Schulter gegen die
Tür, die sofort aufsprang, wobei die Kette an dem Vorhängeschloss riss.
Francesca eilte an ihm vorbei ins Dunkel des Kellers und erblickte eine
zierliche Frau, die an einen Stuhl gefesselt war.
    Melinda
begann zu weinen.
    Francesca stürzte auf sie zu und streichelte sie beruhigend,
während Bragg ihre Fesseln löste.

SONNTAG,
23. FEBRUAR 1902 – 18:00 UHR
    Francesca und Bragg betraten sein Büro im Präsidium.
Sie hängte ihren Mantel an einen Wandhaken, warf ihre Handschuhe auf seinen
Schreibtisch, drehte sich um und musterte ihn besorgt. Er wollte gerade
ebenfalls seinen Mantel aufhängen.
    »Lass mich
das doch tun!«, rief sie und eilte auf ihn zu.
    Er schenkte ihr ein schwaches, schmerzerfülltes Lächeln. »Danke«,
sagte er mit heiserer Stimme.
    Sie nahm ihm den Mantel ab. Er hatte sich
inzwischen im St. Francis Hospital behandeln lassen. Nun ruhte sein rechter Arm
in einer Schlinge und seine Schulter war unter dem blutigen Hemd verbunden.
Die Kugel war unterhalb des Schlüsselbeins im Fleisch stecken geblieben und es
hatte über eine Stunde gedauert, sie herauszuholen und die Wunde zu nähen.
Bragg sah schrecklich aus und schien weitaus mehr als nur erschöpft zu sein.
Sein Gesicht war kreidebleich und unrasiert, um den Mund und die Augen herum
hatten sich tiefe Falten gebildet. Die Wunde war zwar nicht lebensbedrohlich
gewesen, aber er hatte einen chirurgischen Eingriff hinter sich, viel Blut
verloren, und man hatte ihm geraten, nach Hause zu gehen und sich einige Tage
auszuruhen, um eine Infektion zu vermeiden.
    Neville war ebenfalls in das St. Francis
Hospital eingeliefert worden, aber kurz nach seiner Ankunft dort gestorben.
    Francesca griff nach Braggs gesundem Arm. »Am besten nehmen wir
uns eine Mietdroschke und ich setze dich zu Hause ab.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte einen vorläufigen Bericht
schreiben, solange die Ereignisse des heutigen Tages noch frisch in meinem
Gedächtnis sind.«
    »Oh, Rick. Das kann doch warten«, widersprach sie, denn sie wollte
unbedingt, dass er nach Hause fuhr und sich ins Bett legte.
    Er schenkte ihr ein kleines Lächeln, ging zu
seinem Schreibtisch, öffnete eine Schublade und holte eine Hasche Scotch und ein
Glas hervor, welches er mit zitternder Hand füllte. »Gott sei Dank ist Melinda
Neville am Leben. Traumatisiert, aber am Leben.«
    Francesca wünschte, er möge ihr auch einen
Scotch anbieten. »Sie tut mir ja so schrecklich leid«, sagte sie. Melinda war
vor Kummer zusammengebrochen, als sie von Hoeltz' Tod erfuhr. Francesca hatte
versucht, sie so gut es eben ging zu trösten, aber das war unmöglich gewesen.
Nachdem Melindas Aussage aufgenommen worden war, hatte ein Polizist sie zu
einer Freundin gebracht. Abgesehen von den Schrecken des Eingesperrtseins
hatte ihr Bruder ihr offenbar nichts angetan. Melinda war allerdings davon
überzeugt, dass er sie früher oder später umgebracht hätte.
    Bragg

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