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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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Affäre nicht gebilligt. Er hat mich abgelehnt. Er
ist ein so rechthaberischer und schwieriger Mensch, dass Mellie ihm nach
Möglichkeit aus dem Weg gegangen ist. Das ist auch der Grund, warum sie ein
Jahr in Paris zugebracht hat – um ihrem eigenen Bruder zu entkommen. Als sie zurückkehrte,
waren wir uns beide einig, ihn auf Distanz zu halten.«
    »Aber Thomas Neville hat seine Schwester beinahe jeden Tag in
ihrer Wohnung besucht«, wandte Francesca ein. Das schien kaum mit Melindas
Wunsch zusammenzupassen, ihn zu meiden.
    Hoeltz versetzte grimmig: »Er lässt sich nur schwer abschütteln.«
    »Ich habe noch eine weitere Frage«, fuhr sie fort. »Wenn Sie sie
so sehr geliebt haben, warum haben Sie sie dann nicht geheiratet?«
    Er lief purpurrot an.
    »Mr. Hoeltz?«, drängte Bragg.
    Hoeltz erhob
sich. Er wirkte peinlich berührt. »Das hätte ich natürlich gern. Aber leider
ist es unmöglich.«
    Francesca
zog fragend die Augenbrauen hoch.
    Er seufzte. »Ich bin bereits verheiratet, Miss Cahill. Meine Frau
lebt mit unseren Kindern in einer kleinen Stadt nördlich von Paris.«

Kapitel 13
    FREITAG, 21. FEBRUAR 1902 15:00 UHR
    Hart hatte
seiner Mätresse ein Haus an der Fifth Avenue gekauft. Francesca schritt
langsam durch ein schmiedeeisernes Tor auf die prächtige Backsteinvilla zu.
Catherine Holmes' Vernarrtheit in ihren Bruder und Brendan Farrs plötzliche
Einmischung in den Fall bereiteten ihr weiterhin Kopfzerbrechen. Aber als
Francesca auf Daisys Haustür zuging, war ihr durchaus bewusst, dass ihre Nervosität
nichts mit den gegenwärtigen Ermittlungen, sondern vielmehr mit ihrem
bevorstehenden Besuch zu tun hatte. Das war schon eigenartig, da sie Daisy –
die, wie sie vermutete, aus ähnlichen Verhältnissen stammte wie sie selbst –
wirklich sehr mochte. Aber nun, nach Harts Heiratsantrag, nach ihrem Kuss, kam
es ihr vor, als trete sie einer Rivalin gegenüber.
    Sie war sich bewusst, dass Hart niemals von
diesem Besuch erfahren durfte. Aber sie war nun einmal furchtbar neugierig und
wollte über seine Beziehung zu Daisy Bescheid wissen.
    Die Eingangstür wurde umgehend von einem Dienstboten geöffnet und
Francesca in eine große Eingangshalle mit glänzenden Holzböden geführt, an
deren Ende eine breite, geschwungene Treppe ins Obergeschoss führte. An den
Wänden hingen mehrere Gemälde, zwei Landschaften, ein Stillleben und eine
wundervolle Darstellung einer Mutter und
ihrer Tochter. Francesca überreichte ihre Visitenkarte und bewunderte kurz das
Porträt von Mutter und Kind in der Hoffnung, sich damit von ihrer Angst
ablenken zu können. Es stammte von einer Künstlerin namens Mary Cassatt.
    »Francesca!«, rief Daisy aufrichtig erfreut und eilte die Stufen
herab.
    Francesca schenkte ihr ein herzliches Lächeln und vergaß für einen
Moment den Mann, der sie beide verband. Daisy war von ätherischer Schönheit,
engelsgleich, eine Vision aus mondbeschienenen Farben und Tönen. Ihr Haar war
platinblond, ihr Gesicht elfenbeinfarben. Sie war zierlich und ihre Züge waren
makellos: große blaue Augen, hohe Wangenknochen, eine schmale Nase. Ihr Kinn
mochte ein wenig zu ausgeprägt sein, was man jedoch wegen ihrer ungewöhnlich
vollen Lippen kaum bemerkte.
    Sie war
die schönste Frau, die Francesca jemals gesehen hatte – und das schloss Leigh
Anne mit ein. Sie war nicht überrascht gewesen, als Hart Daisy zu seiner
Mätresse gemacht hatte. Äußerlich passten die beiden perfekt zueinander – er
die dunkle Nacht, sie das Mondlicht.
    »Wie geht es Ihnen, Daisy?«, erkundigte sich Francesca. In
gewisser Weise fühlte sie sich wie eine Verräterin an ihrer neuen Freundin. Sie
wusste, dass Daisy mit Hart und dem getroffenen Arrangement sehr glücklich war.
    »Wunderbar.« Daisy lächelte. Aber Francesca stellte überrascht
fest, dass es nur ihr Mund war, der lächelte, während ihre erstaunlich blauen
Augen besorgt dreinblickten. Was stimmte da wohl nicht?
    Daisy ergriff ihre Hand. »Kommen Sie nur in
den Salon.
    Ich freue mich sehr, dass Sie mich besuchen«, sagte sie mit ihrer
leisen, ein wenig rauchigen Stimme, die so gut zu ihrer zarten Erscheinung
passte.
    Mit leichtem Unbehagen folgte Francesca ihr in einen eleganten
Salon, dessen Wände einen zarten Goldton aufwiesen, während die Einrichtung in
gedämpften Grün-, Blau- und Goldtönen gehalten war. Auf dem Boden lagen wunderschöne
Perserteppiche und von der hohen Decke hingen drei Kristall-Kronleuchter
herab. Der Raum war, wie das ganze Haus, von

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