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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Mutter auch. Es wird schon wieder alles gut werden, Fran«, sagte er
und tätschelte ihr Knie mit aufrichtiger Zuneigung. »Sie wird inzwischen zu
Hause sein, und Neil und sie haben wahrscheinlich bereits begonnen, die Dinge
wieder ins Lot zu bringen.«
    Ob Evan wirklich glaubte, dass es so leicht sein
würde? War sie denn die Einzige, die sich um Connie sorgte? Francesca blickte
ihn zweifelnd an. »Und das von einem Mann, der selbst eine Mätresse hat«,
murmelte sie.
    Evan hatte sich nach vorn gebeugt und klopfte
an die Trennscheibe. »Jennings, lassen Sie mich bitte am Club raus und bringen
Sie Francesca dann nach Hause.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Jennings und ließ
die Pferde erneut antraben.
    Evan wandte sich wieder seiner Schwester zu.
»Fran, ich bin noch nicht verheiratet. Und Sarah Channing liebt mich nicht.
Ehrlich gesagt, glaube ich sogar, dass sie Angst vor mir hat. Es wäre ihr
gleichgültig, wenn sie von Grace Conway wüsste.«
    »Du verwechselst ihre ruhige Art mit
Schüchternheit und Ängstlichkeit. Das habe ich anfangs auch getan.«
    Er seufzte. »Bitte verschone mich mit den
Vorzügen von Sarah Channing. Hast du mich etwa deswegen abgefangen? Ich weiß,
dass du etwas mit mir besprechen willst, das sehe ich dir an der
Nasenspitze an.« Er seufzte erneut, dieses Mal noch tiefer. »Also, ich bin
bereit – lass hören!«
    »Wie meinst du das?«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie an. »Ich rechne
mit einer Standpauke, weil ich einer bestimmten Dame nicht den Laufpass gegeben
habe, die mir sehr viel bedeutet. Es tut mir Leid, dass wir uns gestern Abend
gestritten haben, Fran. Zwar geht dich das alles eigentlich nichts an, aber das
entschuldigt nicht mein ausfallendes Verhalten. Eine unanständig große Menge
Gin war daran schuld.«
    »Ich habe dich vorher noch niemals so betrunken gesehen«, sagte
Francesca.
    »Die Sache ist ganz einfach. Ich bin ein Mann auf dem Weg zum
Galgen – warum sollte ich meinen Kummer also nicht ersäufen?« Evans Mund
lächelte sie an, aber seine blauen Augen blickten traurig.
    Francesca hasste es, ihn so zu sehen. Und sie
war wütend auf ihren Vater, weil er den Gefühlen seines Sohnes keine Beachtung
schenkte und sich weigerte, auch nur in Erwägung zu ziehen, die Verlobung
wieder zu lösen. Sie lächelte und strich ihrem Bruder eine Locke seines
schwarzen Haares aus der Stirn. »Evan, lass uns morgen doch gemeinsam Sarah
besuchen«, schlug sie einer spontanen Eingebung folgend vor.
    »Lieber nicht.«
    »Kannst du sie jetzt etwa nicht einmal mehr
leiden? Ich weigere mich, das zu glauben. Dazu bist du zu sehr Gentleman.«
    »Ich habe nie behauptet, dass ich sie nicht
leiden kann, aber ich kann auch nicht gerade behaupten, dass ich sie mag. Ich
habe sie doch erst gestern Abend in der Oper gesehen, schon vergessen? Du
warst schließlich auch da. Ich war höflich und aufmerksam, und sie – na
ja, vielleicht sollte ich es besser nicht sagen.« Er wandte sich mit einer
Grimasse ab.
    »Es ist wichtig. Bitte, Evan«, drängte Francesca. »Vielleicht
empfindest du danach ganz anders für sie.«
    »Ich würde möglicherweise ganz anders für sie
empfinden, wenn sie nur eine Meinung hätte und es wagen würde, sie auch zu
äußern«, erklärte er erbittert. »Und hast du übrigens schon einmal bemerkt,
dass sie spindeldürr und alles andere als hübsch ist?«
    »Sie ist zierlich. Und sie hat die schönsten braunen Augen, die
ich jemals gesehen habe, und eine makellose Haut wie eine Porzellanpuppe ...«
    »Das reicht! Wenn du glaubst, mich überzeugen
zu können, dass Sarah hübsch ist, so wirst du es nicht schaffen. Sie ist
bestenfalls unscheinbar, um es einmal freundlich auszudrücken«, sagte er mit
finsterem Blick.
    »Ich glaube, du hast dir einfach in den Kopf
gesetzt, sie nicht zu mögen.« Der Gedanke war Francesca gerade erst gekommen,
doch sie hoffte sehr, dass sie damit ins Schwarze traf. Der Brougham hatte
mittlerweile vor dem imposanten Granitgebäude Halt gemacht, in dem der Club
untergebracht war. »Ich glaube, du würdest jede Frau ablehnen, die Papa dir vorschlägt.
Vielleicht bist du einfach noch nicht reif für die Ehe.«
    »Wie scharfsinnig! Leider ist Papa auf diesem
Ohr vollkommen taub. Der Mann diktiert mir ja geradezu die Zukunft. Er benimmt
sich wie ein Tyrann und will einfach nicht auf mich hören.« Er wandte ihr
seinen finsteren Blick zu. »Und auch nicht auf dich. Ich möchte dir noch einmal
danken, dass du dich für mich eingesetzt

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