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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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noch eine Waffe! Aber sie musste unbedingt mit Georgette reden. »Und es
war auch nicht meine Absicht, Ihrer Schwester meine Nachforschungen in Rechnung
zu stellen«, fuhr sie fort. Anthony blickte sie amüsiert an. »Wirklich? Das ist
sehr nett von Ihnen.« Er beugte sich ein wenig vor. »Nun, meiner Erfahrung
nach gibt es nichts umsonst«, sagte er und lehnte sich wieder zurück.
    »Ich glaube nicht, dass Ihre Schwester den
Mord begangen hat«, sagte Francesca, und als sie die Worte aussprach, kam ihr
der Gedanke, dass dieser Mann möglicherweise der Mörder war. Immerhin trug er
eine Pistole. Es war zwar keine kleine Pistole – wie die Mordwaffe, die man
bereits gefunden hatte –, aber Mark Anthony machte den Eindruck, als lebe er,
wie es ihm gefiel, ohne dabei besondere Rücksicht auf das Gesetz zu nehmen. Er
war angezogen wie ein Gentleman, aber davon ließ sich Francesca nicht täuschen.
Sie spürte, dass er nicht zu ihren Kreisen zählte und es auch niemals tun
würde. In gewisser Weise erinnerte er sie an Calder Hart, aber andererseits erschien
ihr Hart im Vergleich zu Anthony wie ein perfekter Gentleman.
    Der Gedanke, dass sie womöglich mit einem Mörder durch die Stadt
fuhr, ließ sie erschauern. Was, wenn es sich um eine Falle handelte?
    »Im Gegensatz zu den Menschen, die Sie vielleicht kennen,
bin ich durchaus bereit, anderen zu helfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu
verlangen«, fügte sie nach einer Weile steif hinzu.
    Sie starrte in sein grobschlächtiges Gesicht und bemerkte erst
jetzt eine Narbe neben seinem linken Auge. Seine Brauen waren dunkler als sein
Haar und sehr ausgeprägt.
    »Meine Schwester benötigt keine Almosen, von niemandem«, erwiderte
Mark Anthony und kicherte.
    Francesca hatte keine Ahnung, was ihn
amüsierte. »Nun, das wird sich noch herausstellen. Soweit es den Commissioner
angeht, ist Ihre Schwester nämlich die Hauptverdächtige im Randall-Mordfall«,
sagte Francesca. Im selben Moment, als ihr die Worte über die Lippen kamen,
bedauerte sie sie auch schon.
    »Ach, wirklich? Glaubt dieser verfluchte Bulle tatsächlich,
Georgette hätte Randall erschossen?« Anthonys Lippen verzogen sich zu einem
hässlichen Grinsen.
    Francesca war seine plötzliche Wut nicht geheuer. »Es gibt mehrere
Verdächtige«, brachte sie heraus. »Aber wie dem auch sei, dass ich meine
Dienste umsonst anbiete, hat nichts mit Almosen zu tun, Mr Anthony. Ich nehme
an, dass Ihre Schwester mir den Auftrag nicht erteilen würde, wenn ich eine
Bezahlung verlangte, daher soll mir die Tatsache, dass ich im Dienste der
Gerechtigkeit arbeite, Motivation genug sein.«
    Er starrte sie ungläubig an. »Sie müssen ja Geld wie Heu haben«, sagte
er schließlich kopfschüttelnd.
    Francesca musterte ihn kühl. »Meine Vermögensverhältnisse dürften
hier nicht von Belang sein.«
    Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen. »Hören Sie, Miss Cahill,
halten Sie sich heute Abend um sieben Uhr bereit. Ich komme vorbei und bringe
Sie zu Georgette.«
    »Aber fahren wir nicht gerade zu ihr?«, erkundigte sich Francesca
überrascht.
    »Nein, das tun wir nicht. Ich hatte Sie
lediglich darum gebeten, mit Ihnen sprechen zu dürfen. Ich hole Sie heute Abend ab.«
    Sie starrte ihn an. Sollte sie sich wirklich mit diesem Mann, den
sie nicht kannte, und dem sie nicht traute, in die Stadt hinauswagen?
    Sie beschloss, Mark Anthony nicht zurückzuweisen, da er sie zu
Georgette führen würde. Aber sie würde Joel mitnehmen und nahm sich zudem vor,
Bragg zu erzählen, wohin sie fuhr und warum.
    »Na, schön. Aber ich werde meinen Gehilfen mitbringen«, sagte sie
nach einer Weile.
    Er verschränkte seine muskulösen Arme vor seiner breiten Brust.
»Den kleinen Taschendieb?«, fragte er lachend.
    »Ja.«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Also, gut.
Aber keine Polypen. Ganz besonders nicht Ihr Freund Bragg.« Nun war das
Grinsen verschwunden, und er musterte sie mit einem eisigen Blick.
    Francesca lief es kalt den Rücken hinunter. Was hatte diese besondere
Betonung zu bedeuten gehabt? Sie biss sich auf die Lippe und beschloss, dass
sie Bragg doch nichts von ihrem Vorhaben erzählen würde.
    »Es ist mein Ernst. Wenn ich auch nur einen einzigen Bullen sehe,
ist das mit Georgette gelaufen.«
    Sie nickte zögernd und hoffte nur, dass sie es
nicht bereuen würde.
    Er klopfte gegen die Trennscheibe, um die Aufmerksamkeit des
Kutschers zu gewinnen. »Halten Sie an!«, befahl er.
    Francesca blickte aus dem Fenster. Sie hatten die

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