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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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unerwarteterweise. »Wie auch immer, wir haben unsere Preise. Wenn
Sie reden wollen, dann ist das Ihre Angelegenheit, aber das steht nicht auf der
Karte. Sie müssen nehmen, was auf der Karte steht. Zwanzig für Daisy in der
Missionarsstellung. Für Rose gilt das Gleiche. Zusammen macht es fünfzig. Die
zehn extra sind für die Freude des Herrn. Wenn Sie was Ausgefallenes wollen,
liegt der Preis natürlich noch höher, und Sie müssen es erst mit mir
vereinbaren.«
    Francesca war sprachlos. Was hatte es wohl mit »für die Freude
des Herrn« auf sich? Natürlich sollte sie darüber nicht einmal nachdenken,
aber wie hätte sie es nicht tun sollen?
    Die Frau machte Anstalten, die Tür erneut zu
schließen.
    »Ich werde Ihnen fünfzig Dollar geben, auch
wenn ich mich nur mit den Mädchen unterhalten möchte«, sagte Francesca schnell.
    Die Frau lächelte. »Ich bin Mrs Pinke. Treten Sie ein.« Sie trat
beiseite und warf dann einen Blick auf Joel. »Der kann mitkommen, aber wenn er
was klaut, müssen Sie dafür bezahlen.«
    »Joel wird nichts stehlen«, versprach
Francesca ganz atemlos vor Aufregung. Ehe sie sich versah, stand sie auch schon
in einem Flur mit lachsfarbenen Wänden, und die Tür schloss sich hinter ihr.
    »Sie haben Glück, die beiden sind gerade frei«, sagte Mrs Pinke und
führte Francesca und Joel zu einer Treppe. »Rose ist gerade mit einem Kunden
fertig, und Daisy wartet auf einen Stammkunden, der kommt aber erst um sechs.«
    Francesca wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie spähte den Flur
entlang in einen Salon, dessen Ausstattung vornehmlich in Rot gehalten war, und
erhaschte einen Blick auf eine wunderschöne junge Frau, die lesend auf einem
Sofa lag. Sie trug ein sehr gewagtes, tief ausgeschnittenes Kleid.
    Die Männerstimmen, die Francesca zuvor
vernommen hatte, waren jetzt verstummt. »Wo sind denn die Kunden?«, fragte sie.
    »Oben.« Die Frau lächelte Francesca über die Schulter zu.
»Diskretion ist das A und 0 in diesem Haus.«
    »Ist das der Grund, warum Sie nicht nach meinem Namen gefragt
haben?«, erkundigte sich Francesca.
    »Wenn Sie es gewünscht hätten, dass ich Ihren Namen erfahre,
hätten Sie ihn mir genannt«, erwiderte Mrs Pinke mit fester Stimme.
    »Bin ich die Erste, die heute um ein Gespräch mit Daisy und Rose
bittet?«, fragte Francesca, als sie den Treppenabsatz erreicht hatten. Hinter
einer geschlossenen Tür vernahm sie das Kichern einer Frau.
    »Das kann man wohl sagen. Unsere Kunden haben
meist andere Wünsche«, erwiderte Mrs Pinke mit einem amüsierten Lächeln.
    Francesca dachte erfreut, dass die Polizei die Schwestern offenbar
noch nicht befragt hatte.
    Aber in gewisser Hinsicht war sie auch enttäuscht.
Wo waren all die halb nackten Mädchen? Außerdem hatte sie darauf gehofft,
einige Herren zu sehen, die auf ihre Geliebten warteten. Aber vielleicht war es
auch besser so – womöglich wäre sie jemandem begegnet, den sie kannte. »Haben
Sie die Herren, die heute zu Besuch sind, um meinetwillen verscheucht?«, fragte
sie.
    »Die Herren haben sich aus freien Stücken zurückgezogen«,
erwiderte Mrs Pinke und klopfte an eine Tür. Sie warf Francesca einen Blick
zu. »Sie haben dreißig Minuten Zeit. Ich darf Sie bitten, im Voraus zu zahlen.«
    Francesca griff in ihre Handtasche, um das
Geld herauszuholen. Im selben Moment öffnete sich die Tür, und Francesca hielt
in der Bewegung inne. Eine der schönsten Frauen, die sie jemals gesehen hatte,
stand vor ihr. Sie trug ein durchsichtiges Negligee und darunter nichts weiter
als Strümpfe und schwarze Strumpfbänder.
    »Daisy, die junge Dame hier wünscht mit dir und Rose zu sprechen.«
Mrs Pinke nickte Francesca zu, nahm das Geld entgegen und wandte sich zum
Gehen.
    Francesca bemerkte mit einem Mal, dass Joel
mit offenem Mund neben ihr stand. Sie bedeckte seine Augen mit ihren Händen.
»Du wartest unten auf mich!«, rief sie.
    »Hey, lassen Sie mich los«, protestierte er. »Ich habe auch
Rechte! «
    »Du verschwindest auf der Stelle nach unten,
ansonsten bist du die längste Zeit mein Gehilfe gewesen!«, fuhr sie ihn an.
Dann fügte sie über ihre Schulter gewandt hinzu: »Miss ... äh ... Jones, würden
Sie sich bitte etwas überziehen?«
    Daisy schien verblüfft zu sein, drehte sich dann
aber um und schlenderte davon. Doch zuvor hatte Francesca einen Blick in ihre
strahlend blauen Augen geworfen und darin nicht etwa einen abgestumpften,
gelangweilten Ausdruck entdeckt, sondern ein Leuchten, das auf Neugierde

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