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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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sehr entschlossen.
Doch dann gähnte er, und sie musste sich ein Lachen verkneifen.
    »Grundgütiger, ich muss mich entschuldigen«,
sagte er und erhob sich. Ganz offensichtlich wünschte er ihre Unterhaltung zu
beenden. Als er aufrecht stand, begann er erneut zu schwanken.
    »Du meine Güte, Calder, wie viel haben Sie denn nur getrunken?«,
flüsterte Francesca.
    Er sah sie
mit verhangenem Blick an. »Keine Ahnung. Wieso? Machen Sie sich etwa Sorgen um
mich?«, fragte er belustigt. Sie ignorierte den anzüglichen Unterton. »Darf ich
Ihnen noch ein paar weitere Fragen stellen, bevor ich gehe?«, fragte sie.
    Er vollführte eine Bewegung mit der Hand, die wohl seine Zustimmung
ausdrücken sollte, während er sich auf das Sofa zubewegte. Dann ließ er sich
auf die Plüschkissen sinken und streckte sich vor ihren Augen lang aus.
    »Sie haben es doch nicht ernst gemeint, als Sie Mary als Männerhasserin
bezeichneten, oder? Sie muss ihren Vater sehr geliebt haben«, sagte Francesca.
    »Sie ist eine Männerhasserin,
Francesca.« Er schloss die Augen. »Und ich könnte mir vorstellen, dass sie in
nicht allzu ferner Zukunft feststellen wird, dass ihre Neigungen in eine andere
Richtung gehen.«
    »In eine andere Richtung?« Francesca fand es
überaus seltsam, sich mit einem Mann zu unterhalten, der ausgestreckt vor ihr
lag, als sei dies eine ganz alltägliche Sache.
    »Ich garantiere Ihnen, dass es nur eine Frage
der Zeit ist, wann Mary sich eine Geliebte nimmt«, murmelte er. Dann gähnte er
erneut und legte einen angewinkelten Arm über sein Gesicht. Francesca saß mit
offenem Mund da. Ob Hart wohl Recht hatte? Konnte es wirklich sein, dass Mary
Frauen Männern vorzog? Ihre Gedanken wanderten zu Daisy und Rose. »Calder, es gibt
jemanden, der behauptet, Sie wären am Freitagabend nicht mit Daisy und Rose
zusammen gewesen.«
    Er hob den Arm und sah sie blinzelnd an. »Hat sich meine süße
Daisy also verplappert!«
    Bei diesen Worten errötete sie. »Nein, das hat sie nicht. Es war
jemand, der eine Unterhaltung der beiden mit angehört hat. Stimmt es denn?«
    Er nickte, seufzte tief und schloss die Augen
wieder.
    Francesca starrte ihn an. Sein Verhalten
zeugte von einer zu großen Vertraulichkeit, und sie wusste, dass sie nun wohl
besser gegangen wäre, aber sie musste einfach mehr erfahren. »Und wo waren Sie
dann, Calder? Wo waren Sie am Mordabend um sieben Uhr?«
    Er ließ den Arm auf seiner Stirn liegen,
wandte ihr das Gesicht zu und öffnete die Augen. Sie bemerkte zum ersten Mal,
dass sie haselnussbraun waren, mit grünen, goldenen und dunkelbraunen
Sprenkeln darin. Er ließ seinen Blick langsam und genüsslich von ihrem Gesicht
bis zu ihren Füßen und wieder zurückwandern, ehe er schließlich sagte: »Ich war
hier.«
    »Hier?«, wiederholte sie erleichtert. »Warum
haben Sie das denn nicht gleich gesagt? Sie haben ein Haus voller Dienstboten
...«
    »Ich war allein«, schnitt er ihr das Wort ab und schloss seine
Augen wieder. »Ich hatte alle weggeschickt.«
    Als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde, starrte sie ihn
entgeistert an.
    Plötzlich rutschte sein Arm auf seine Brust hinunter, und er
atmete tief und gleichmäßig.
    Francesca legte ihre Hände auf ihre Wangen, die sich warm und
feucht anfühlten. Sie atmete tief ein und spürte, wie die Anspannung ein wenig
von ihr abfiel.
    Hart war also in der Mordnacht allein in diesem grässlichen Haus
gewesen.
    Francesca wandte sich abrupt ab und
schlängelte sich durch Sessel, Tische, Sofas und Polstertruhen hindurch bis zur
Tür. In diesem Augenblick tauchte gerade Alfred am Ende des Flurs auf. »Alfred,
wie viel hat Mr Hart getrunken?«, fragte Francesca.
    »Er hat nach Ihrem Besuch gestern Nachmittag damit angefangen«,
sagte der Butler mit ängstlichem Blick.
    Francesca schnappte nach Luft. »Ach, du meine Güte! Bringen Sie Mr
Hart doch bitte ein Tablett mit einem Imbiss hier ins Arbeitszimmer, Alfred. Er
schläft jetzt, aber stellen Sie es neben ihn, sodass er es bequem erreichen
kann.«
    Alfred nickte und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als
Francesca ihn noch einmal am Ärmel zupfte. »Und entfernen Sie die
Whiskeyflaschen aus der Bar. Verstecken Sie sie, schließen Sie sie irgendwo
ein.«
    Alfred
erbleichte. »Miss Cahill?«
    Sie verschränkte die Arme. »Er sollte sich der Trauer um seinen
Vater stellen, finden Sie nicht?«
    Der Butler zögerte. »Da stimme ich Ihnen zu. Aber er wird mich
deshalb aus seinen Diensten entlassen.«
    »Nun,

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