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Brennende Kontinente

Brennende Kontinente

Titel: Brennende Kontinente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Einfassung, um die Abordnung abzuholen. Mit Schrecken bemerkte Prynn, dass eben fünf weitere Galeeren in das Hafenbecken einliefen; die erste Verstärkung war angekommen.
    Prynn und seine sieben Begleiter kletterten einer nach dem anderen in das Boot; die Vertreter mächtiger Häuser nahmen an der Verhandlung teil. Nur das Haus Malchios musste es erdulden, nicht dabei zu sein.
    Taltrin gehörte zu den Unglücklichen, deren Häuser getroffen und deren Bewohner mit Verletzungen davongekommen waren. Steine aus einer umstürzenden Wand hatten ihm den Unterschenkel gebrochen. Damit nicht genug. Das vermehrte Gewicht war zu schwer für den Boden gewesen. Beim anschließenden Sturz durch die Decke ins Geschoss darunter hatte Taltrin sich an einem geborstenen Balken eine schwere Kopfverletzung zugezogen. Man sagte, die spitzen Splitter hätten ihm die Hälfte des Gesichtes weggerissen.
    Unter anderen Umständen hätte Prynn sich darüber gefreut, doch es wäre ihm lieber gewesen, der im Vergleich zu ihm junge Mann wäre bei den Unterredungen dabei.
    Das Boot setzte sie über, sie erklommen die steile Treppe und standen Nech an Deck gegenüber. Ihnen waren leere Fässer als Sitzgelegenheit bereitgestellt worden, während der Kaiser auf einem bequemen Sessel thronte.
    »Baiuga hätte es anders haben können«, begrüßte er sie Kopf schüttelnd. »Ich suche die Attentäter, und du, Prynn, lässt es zu, dass sich das Volk gegen mich erhebt und dich zu seinem neuen Führer ausruft.«
    »Ich habe niemals danach gestrebt. Aber jetzt, wo ich es bin, übernehme ich das Amt mit Freude«, erwiderte er und verzichtete auf eine respektvolle Anrede. »Meine Aufgabe wird zu Ende sein, sobald Alana die Zweite in ihrem Palast weilt und die Geschäfte führt. Wie es sein sollte.« Er setzte sich und wich den stechend blickenden Augen nicht aus. »Gebt uns Alana. Wir kümmern uns um sie und schwören, dass wir die Attentäter selbst suchen werden. Ihr zieht Eurer Wege, Nech, und regiert Angor als Kaiser. Tersion und Baiuga gehen Euch nichts an.«
    »Deutliche Worte, geboren aus Verzweiflung«, lächelte Nech.
    »Verzweiflung ist es nicht. Es ist die Gewissheit, dass jegliche Eurer Unternehmungen zu nichts führen werden.« Prynn sah keinen Grund, freundlich mit dem jungen Herrscher zu sprechen. »Habt Ihr es denn nicht vernommen? Die Nicti haben ihren Angriff auf Kensustria eingestellt. Somit ist Euer Anspruch dahin.«
    »Sicherlich nicht.«
    Prynn sah an den Augen, dass Nech vom Rückzug der Verbündeten gehört hatte. »Ich sage Euch, warum Ihr hier und nicht in Kensustria seid. Es ist die Feigheit. Ihr könnt es nicht wagen, mit den paar Galeeren, die Euch gehören, über Kensustria herzufallen. Deswegen bleibt Ihr hier, um Euch das wehrlosere Tersion zu sichern. Ist es nicht so?«
    Nech beugte sich nach vorn und lachte laut. »Ich bin der Kaiser von Angor, alter Mann. Ich habe so viele Galeeren, dass ich...« »Wo sind sie denn, Kaiser? «, fiel ihm einer der Männer aus der Delegation ins Wort. »Ich sehe hier zehn von ihnen. Damit werdet Ihr es nicht schaffen, ganz Tersion einzunehmen.«
    »Wie auch ? Es gehört der Regentin, Eurer Schwägerin, und Ihr würdet Euch damit Ihren Zorn zuziehen!« Prynn machte eine kleine Pause, um die Worte wirken zu lassen. »Alana werden wir sofort gehorchen. Aber Euch niemals. Es wird auch nichts ändern, wenn Ihr die Stadt ausradiert. Ihr treibt den Hass der Menschen auf Euch an.«
    Nech grinste. »Alles, was du sagst, kümmert mich nicht. Bald werden meine restlichen Truppen hier sein, dann durchkämme ich das ganze Reich nach den Bastarden, die meinen Bruder getötet haben.«
    Die Augen schweiften über die Delegation. »Und ich beginne zu verstehen, dass es sich hierbei um eine Verschwörung handelt, in welche auch die tersionischen Adelshäuser eingebunden sind.« Er lächelte falsch. »Ich werde sie alle verhaften lassen, sobald Baiuga bestraft worden ist. Und lass die Sorge um das Trümmerfeld meine Sorge sein. Ich errichte Alana eine neue Stadt, eine schönere Stadt, ohne den Abschaum darin.«
    »Ihr solltet abreisen, Kaiser.«
    »Ich«, Nech sprang auf, »bleibe!«
    »Dann nehmt zur Kenntnis, dass der Krieg, den Ihr gegen uns begonnen habt, Euch treffen wird.«
    Prynn nahm keinerlei Rücksicht auf sein Leben. Er hatte ein langes gehabt, es gab andere, die ihn ersetzen würden, wenn Nech sich hinreißen ließe, ihn zu töten.
    »Wir haben Vorbereitungen getroffen, die Galeeren zu versenken,

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