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Brennende Schuld

Brennende Schuld

Titel: Brennende Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Driest
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Rotwein aus Rioja Alta neben sich auf dem mit Büchern überhäuften Tisch, hielt das zu einem Drittel gefüllte Glas in der einen Hand und dirigierte mit der anderen das Orchester. Torres war ein Mensch, nach dessen Gewohnheiten man die Uhr stellen konnte.
    »Ich möchte, dass du dir ein Opfer des Waldbrandes noch mal auf den Tisch legst.«
    »Toni, ich habe die Brandleichen, bei denen die Todesursache fraglich war, bereits vor sechs Tagen obduziert. Ihre Identität steht fest. Alles Weitere ist nicht deine Sache, sondern die der Policía Local.«
    »Mir ist nur so eine Idee gekommen, nachdem ich deinen Bericht gelesen habe«, sagte Costa. »Zwei sind eindeutig verbrannt, steht hier. Beim dritten, Cayetano Herrera, hast du die Eintragung offen gelassen.«
    »So was ist manchmal schwer festzustellen. Nur, wenn sich eingeatmete Rußpartikel in den unteren Lungenwegen finden lassen, ist es … Verdammt noch mal, Toni. Also gut. In einer halben Stunde in der Forensik.«
     
    Der Arzt hatte bereits die Leichen nebeneinander aufbahren lassen, als er ankam.
    »Das kostet dich eine Kiste Wein, wenn du mich umsonst herbestellt hast«, begrüßte er Costa.
    Eines Tages werde ich den Jahrgang des Weines, den du getrunken hast, an deiner Fahne erkennen können, dachte Costa, während er einen Blick auf die Leichen warf. Alle waren in einer seltsam verkrümmten Bewegung erstarrt.
    »Man nennt es Fechterstellung«, sagte Torres. »Außerdem schrumpfen sie, wie du siehst.« Er ging zum ersten Tisch. »Catalina Noguera. Vitale Reaktion. Erythem an den Brandblasen, CO-Hb-Nachweis, Krähenfüße. Sie hat die Augen zugekniffen. Eindeutig lebend verbrannt. Federico Martinez, der hier«, er wies auf den nächsten Toten, »war schon schwieriger. Die Identifizierung, meine ich. Der Dampfdruck, der durch die enorme Hitze entstanden ist, hat sein Hirn gekocht und die Schädeldecke gesprengt. Dafür hat aber seine künstliche Hüfte der Hitze standgehalten, die er sich vor drei Monaten hier im Krankenhaus Can Misses zugelegt hat.« Torres schlug die letzte Seite seines Notizblocks auf. »Federico Martinez hieß er.«
    Torres sah auf den Zettel am Fuß der nächsten Leiche. »Cayetano Herrera. Sein Motorrad lag in der Nähe. Der Tank war explodiert, das Nummernschild aber lesbar. Der Rest war einfach. Also, worum geht’s?«
    »Ich will von dir wissen, ob dieser Cayetano Herrera vorsätzlich ermordet wurde.«
    »Du meinst, ob er mit derselben Sprengladung umgebracht wurde, mit der er …?«
    »Zum Beispiel.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wenn Cayetano Herrera das Feuer gelegt hat – und das ist meine Hypothese –, könnte das ja auch ein Motiv sein, ihn umzubringen.«
    »Du meinst, er hat es in irgendjemandes Auftrag getan, der ein Interesse daran hatte, Keulemans’ Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen?« Der Arzt sah ihn erwartungsvoll an.
    » Phönix « , sagte Costa.
    Die Leichen hatten Temperatur angenommen und verströmten einen Geruch wie Weihnachtsgänse, die zu lange im Ofen waren. Costa trat einen Schritt zurück.
    » Phönix hat Cepero in der Höhle Kleidung und Handy abgenommen. Dann hat er auf den Zeitpunkt gewartet, an dem der Wind kräftig genug war, und Herrera beauftragt, Feuer zu legen. Herrera leistet gute Arbeit, die Luft ist voller Funken. Phönix weiß also, dass man Cepero über das Handy zum Einsatz rufen wird, denn der Brand ist zu groß, um ihn ohne den Einsatz der Flugzeuge unter Kontrolle zu bekommen. Es gelingt ihm, in Ceperos Uniform die Maschine zu besteigen, Kerosin statt Wasser zu laden und es über Keulemans abzuwerfen. Zum Schluss müsste er nun doch noch den Brandstifter als Zeugen beseitigen, und zwar so, dass es wie ein Unfall aussah. Oder siehst du das anders?«
    »Wenn er so verdammt intelligent ist. Aber wer ist das schon?«
    » Phönix. Ich bin sicher, dass er so verdammt intelligent ist.«
    Costa grinste. »Mindestens so intelligent wie du.«
    »Es wird nicht einfach sein, den zu finden.« Torres sah sich nach seinem Rotweinglas um. »Und es wird nicht einfach sein, jetzt überhaupt noch etwas zu finden.«
    »Doch. Du musst nur verdammt intelligent sein. Aber wenn ich dir irgendwie helfen kann …«
    Der Arzt winkte ab. »Erspar dir das. In zwei Stunden rufe ich dich an.«
    Ziellos ging Costa durch die Straßen der Stadt. Es war klar: Wenn seine Theorie stimmte, die er eben Torres dargelegt hatte, würde man Phönix über Cayetano Herrera finden. Wenn Phönix ihn mit Anweisungen zur

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