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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Lebemann und sein Flittchen waren, sondern einfach Liebende, die füreinander bestimmt waren.
    Aber Calder hatte recht. Sie würde nichts erfahren, solange sie in diesem winzigen Zimmer auf ihn wartete und ihr die Decke auf den Kopf fiel, während sie langsam die Nerven verlor. In Brook House hätte sie Sophie und saubere Kleidung und besten Zugriff auf jegliche Nachrichten, die Calder von seinen Detektiven erhalten würde.
    Sie ließ die Hände fallen und fuhr mit den Fingerspitzen über den schmierigen Bettpfosten. Es tut mir so leid, Liebster.
    Dann nahm sie ihr Schultertuch aus Calders Händen entgegen und ging hoch erhobenen Hauptes vor ihm aus dem Zimmer.
     
    Rafe wachte mit heftigen Kopfschmerzen auf.
    Nicht schon wieder.
    Dieses Mal erwartete er nicht, eine nackte Phoebe in den Armen zu halten, die beste Medizin, die der Menschheit bekannt war. Dieses Mal erinnerte er sich sofort daran, wie er hierhergekommen war.
    Sie hatten ihn erwartet. Keine Meile die Straße hinunter, wo die Hecken hoch waren und der Morgenverkehr in Richtung London noch nicht begonnen hatte.
    Er war ihnen direkt in die Arme geritten, hatte kaum auf seine Umgebung geachtet, war in Gedanken ganz bei
Phoebe gewesen, hatte sich an ihr Zittern und Schwitzen erinnert und daran, wie sie ihr Haar auf das Kopfkissen geworfen hatte, während er auf ihr wie auf einer Flöte spielte...
    Ein Mann trat aus dem Gebüsch, ein kleiner, unscheinbarer Mann mit einem Taschentuch über der unteren Hälfte seines Gesichtes. Das war nicht der Wegelagerer aus der Nacht zuvor, zumindest nicht der, den er gesehen hatte.
    Er hatte sich umgedreht, um den anderen zu suchen, aber es war zu spät gewesen. Der erste Schlag hatte ihn nur leicht an der Schläfe berührt, als er versucht hatte, sich darunter wegzuducken, aber der zweite musste ihn erledigt haben.
    Hier lag er nun, gefesselt und geknebelt auf der Ladefläche eines Karrens, der nach verrottetem Gemüse stank, ein Streifen kratzigen Sackleinen über sich, durch den das Licht in kleinen, grellen Quadraten auf seine schmerzenden Augen fiel.
    Er unterdrückte den Drang, gegen die Fesseln anzukämpfen, und schloss einfach die Augen. Es hatte keinen Sinn, seine Kraft zu verschwenden und die einzige Möglichkeit zu verlieren, seine Entführer, wer auch immer sie waren, zu überraschen.
    Es wäre gut, wenn er erst einmal herausfinden könnte, warum ihn irgendjemand entführen wollte. Vor einiger Zeit hätte er vermutet, dass er irgendjemandem Geld schuldete, aber nicht mehr. Seine Schuldscheine waren leer. Er war pleite, aber nicht verschuldet.
    Phoebe war nicht bei ihm im Karren, also hoffte er, dass das bedeutete, dass sie nicht hinter ihr her waren. Wenn sie es wären, hätten sie sie natürlich bereits letzte Nacht in ihre Gewalt gebracht, ob mit oder ohne Ast.
    Sie war dort im Wirtshaus in Sicherheit, mit den Dienern
um sie herum. Sie würde auf ihn warten, während er sich etwas ausdachte, wie er sich aus diesem Schlamassel befreien konnte.
    Seine Fesseln saßen sehr stramm. Es war offensichtlich, dass er bleiben würde, wo er war, bis ihn jemand befreite.
    Verdammt.

Fünfundvierzigstes Kapitel
    I n Brook House vergingen die nächsten Tage mit kaum erträglicher Langsamkeit. Sophie versuchte zu helfen, indem sie ihre Übersetzung beendete.
    »Dann beugte er sich über sie und küsste sie, und als seine Lippen die ihren berührten, öffnete Dornröschen die Augen und schaute ihn voller Liebe an. Dann gingen sie gemeinsam die Treppe hinunter, und der König und die Königin wachten auf und mit ihnen der ganze Hofstaat, und sie schauten einander überrascht in die Augen.«
    Deirdre lauschte dem Ende der Geschichte gereizt und voller Verachtung. »Das war’s? Die ganzen jungen Männer sterben, und dann marschiert dieser eine einfach da rein, und er ist ihre wahre Liebe?«
    Phoebe schaute vom Feuer auf. »Manchmal glaube ich, dass Liebe einfach eine Frage des richtigen Augenblicks ist.« Sie wünschte, Rafe hätte ein besseres Gefühl für den richtigen Augenblick gehabt – und ihr als Erster einen Antrag gemacht.
    Tagsüber, wenn die Zweifel der anderen an Rafes Charakter ihren Beschützerinstinkt weckten, war es einfach, fest und treu zu ihm zu stehen.
    Nachts jedoch, wenn die anderen Hausbewohner ihre Zweifel mit ins Bett nahmen, fingen ihre eigenen geheimen Zweifel an, sich zu regen.
    Bist du dir sicher, dass er zu dir zurückkommen wird?
    Sie war sich sicher. Absolut sicher. Überzeugt.
    Du warst dir

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