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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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getroffen zu Boden und fielen den anderen vor die Füße. Hastig versuchten diese auszuweichen und gerieten dabei ins Stolpern. Das hielt die gesamte Gruppe ein wenig auf. Währenddessen begann der Drache zu wachsen. Zuerst langsam, dann immer schneller. Hastig traten die anderen zur Seite, um ihm nicht in die Quere zu kommen. Innerhalb weniger Sekunden wuchs er zu einer imposanten Größe heran. Gut acht Meter maß er vom Maul bis zur Schwanzspitze. Etwas ungelenk drehte Orbin sich auf dem schmalen Pfad. Sein Kopf zeigte nun auf die Dämonen, die inzwischen ihr Tempo verringert hatten und mit fragenden und besorgten Gesichtern auf den Drachen starrten. Der war doch vorher noch nicht da.
    Orbin öffnete sein Maul. Ein Schwall siedend heißen Feuers schoss heraus – direkt auf die Dämonen zu. Panisch wichen sie zurück. Aber die ersten Reihen hatten keine Chance. In Bruchteilen von Sekunden verbrannten sie zu Asche. Einen Moment schaute er noch den fliehenden Dämonen hinterher. Dann drehte er sich mühsam um. Die Schattenfänger wichen dem riesigen Schwanz und den mächtigen Klauen aus, so gut sie konnten. Schließlich stand der Drache in der richtigen Richtung und schaute zum Abgrund. „Aufsteigen!“, gab Bardinius das Kommando. Mit Seilen und Riemen banden sie sich auf dem Rücken des Drachen fest und klammerten sich mit aller Kraft an die Dornen, die ihm aus dem Rücken wuchsen. Dann hob die Echse ab. Das heißt: zuerst stürzte Orbin etliche Meter in die Tiefe. Erst dann hatte er genügend Luft unter den Schwingen, so dass er wieder aufsteigen konnte. Es ruckte und wogte. Die Passagiere wurden ordentlich durchgeschüttelt, und Nogg musste sich sogar übergeben.
    Bardinius konnte derweil spüren, wie kräftezehrend all dies für Orbin sein musste. Die telepathische Verbindung zwischen den beiden ließ ihn alles hautnah miterleben. Jeder Flügelschlag war wie ein Marathonlauf. Und noch hatten sie einiges an Strecke zurückzulegen. Die Zeit verging ätzend langsam. Der rettende Rand auf der anderen Seite der Spalte näherte sich vermeintlich im Schneckentempo. Dem Drachen wurde schwarz vor Augen. ‚ Durchhalten! ‘, machte er sich selber Mut. Schließlich hatten sie das rettende Ufer erreicht. Orbin krachte ungebremst auf den harten Felsen und blieb benommen liegen. Die Schattensammler wurden unsanft abgeworfen. Kurz darauf schrumpfte der Drache wieder auf seine normale Größe.
    Bardinius rappelte sich mühsam wieder hoch und stürzte auf seinen Freund zu. Behutsam hob er den leblosen Drachen auf und wiegte ihn in seiner Hand. „Orbin.“, schluchzte er und strich ihm zärtlich über den Rücken. Ein leichtes Schnaufen drang aus seiner Kehle. Der kleine Brustkorb hob und senkte sich schwach. Zumindest lebte er. Aber er brauchte jetzt Ruhe. Viel Ruhe. Vorsichtig wickelte Bardinius den Drachen in ein weiches Tuch und schob ihn in seine Tasche. „Ruh dich aus, mein Freund!“, flüsterte er und wischte sich mit dem Handrücken eine Träne weg.

Kapitel 57
     
    Wortlos und mit gesenkten Häuptern marschierten die Schattensammler nebeneinander her. Keiner wusste, was er sagen sollte. Wie auch? Die Ereignisse überschlugen sich. Erst der Tod von Rasmus. Dann der Zusammenbruch von Orbin. Was würde wohl als Nächstes kommen? Ihnen allen graute bei dieser Frage. Seit der Überquerung der Schlucht waren inzwischen mehrere Stunden vergangen. Auch wenn sie sich alle müde und ausgelaugt fühlten, mochten sie nicht rasten. Noch nicht. Der Abstand zum Ort des Geschehens konnte ihnen gar nicht groß genug sein – auch wenn sie davon ausgingen, dass die Dämonen sie nicht über die Schlucht verfolgen würden. Dennoch hatten sie sicher Alarm geschlagen. Und was das bedeutete, lag auf der Hand: zahllose Dämonen, die Ausschau nach ihnen hielten und nur darauf warteten, sie in ihre widerlichen Krallen zu bekommen. Sie mussten dringend zusehen, dass sie diese Welt so schnell wie möglich wieder verließen.
    Nach gefühlten tausend Windungen brachte der Weg, auf dem sie sich befanden, sie schließlich an einen Höhleneingang, ganz ähnlich dem, durch den sie die Brutmutter erreicht hatte. Sofort waren die Bilder wieder da. Bardinius zitterte am ganzen Leib. Beruhigend legte Olof ihm die Hand auf die Schulter. Dankbar schaute der Magier zum Nordmann auf. Es tat gut, dass sie zusammenhielten. Durch den Höhleneingang gelangten sie in einen schmalen Tunnel. Finsternis umgab sie. Im Gegensatz zu der anderen Höhle wuchsen hier

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