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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Doch er war jetzt ein anderer. Nicht mehr der alte Snip, sondern der Kopf der Schattensammler. Sein Selbstbewusstsein stieg und machte ihn stark.
    Da verschwanden Ukdugg und die Hütte auf einmal – lösten sich einfach in Luft auf. Doch statt des erwarteten Nebels präsentierte sich dem Goblin jetzt eine Eiswüste. Ein kalter Wind wehte über ihn hinweg. Und schmerzhaft registrierte er, dass er keinen Mantel oder andere dicke Kleidung trug. An der Stelle, wo gerade noch Ukdugg gestanden hatte, befand sich nun eine andere Gestalt. Doppelt so groß, den massigen Körper in Felle gehüllt. Mit einem schiefen Grinsen schaute der Oger ihn an. In seiner Rechten schwang er eine schwere Keule. Wieder ein Dejavu! Und mit Sicherheit eine erneute Illusion. Sofort begann Snip die Prozedur, die auch Ukdugg erfolgreich vertrieben hatte, doch diesmal kam er nicht weit. Mit einem lauten Grunzen setzte sich der Oger in Bewegung und lief auf ihn zu. Seine schweren Schritte wirbelten den Schnee in alle Richtungen auf. Mühelos holte er mit der riesigen Keule aus und ließ sie auf den Goblin niedersausen. Mit einem schnellen Sprung nach vorne brachte Snip sich in Sicherheit. Vorerst. Die Keule fuhr knapp an ihm vorbei. Der Luftzug, den sie dabei verursachte, fühlte sich verdammt echt an – nicht wie eine Illusion. Siedend heißt kamen ihm die warnenden Worte Norberts wieder in den Sinn: „Wenn ihr im Reich der Schatten ums Leben kommt, dann sterbt ihr auch in dieser Welt.“ Keine erfreulichen Aussichten.
    Etwas ungelenk rollte Snip sich ab und kam wieder in den Stand. Der Oger drehte sich langsam um und suchte nach seinem Appetithäppchen. Erneut versuchte der Goblin mit Hilfe der Kraft seiner Gedanken die Illusion zu verscheuchen. Aber den Oger interessierte das herzlich wenig, als er zu einem erneuten Angriff ansetzte. Dieses Mal hielt er seine Keule tiefer und wischte damit knapp über den Boden. So war es für Snip viel schwerer, unter dem Angriff hinwegzutauchen. ‚Mist !‘, dachte und versuchte wegzurennen. Da riss es ihm auf einmal das rechte Bein weg. Sein Fuß war an irgendetwas unter dem Schnee hängen geblieben. Und nun flog er der Länge nach hin. Der weiche Schnee bremste seinen Fall zwar sanft, doch die Gefahr kam faktisch von ganz woanders her. So schnell er konnte, drehte er sich herum. Da stand auch schon der Oger über ihm und hob seinen Fuß um ihn damit wie ein lästiges Insekt zu zertreten. Snip schloss die Augen. ‚Das war’s!‘
    Der finale Tritt blieb aus. Vorsichtig öffnete der Goblin die Augen und sah sich um. Kein Oger, kein Schnee. Dafür stand Bernhard in einigen Metern Entfernung. Seine Hände hatte er, die Handflächen voraus, von sich weg gestreckt. So als wollte er etwas oder jemanden abwehren. Leise murmelte er einige Worte vor sich hin, die Snip aber nicht verstehen konnte. Die Verwirrung im Kopf des Goblins nahm zu. Wieder eine Illusion? Eine Täuschung? Allmählich konnte er die Warnungen Illas nachvollziehen. Dieser Ort war definitiv gefährlich. Mühsam erhob er sich. „Bernhard, bist du das?“, fragte er unsicher. „Keine Sorge!“, gab der Mystiker zurück und ließ seine Hände sinken, „Ich bin es wirklich.“ Natürlich reichte das nicht aus, um Snips Zweifel vollends beiseite zu wischen. Wachsam behielt er den Mystiker im Auge, während er sich ihm langsam näherte. Stolz erzählte Bernhard ihm von dem Bannzauber, den er angewandt hatte. Kleinere Illusionen konnte er so entlarven und zum Verschwinden bringen. „Nicht schlecht!“, lobte Snip ihn.
    Fehlte noch Olof. Auch der Mystiker hatte ihn bislang nicht entdecken können. Also mussten sie weitersuchen – diesmal gemeinsam. Ab durch den Nebel. Und sie brauchten in der Tat nicht lange darin herumzustochern. Bereits nach einigen Minuten – zumindest kam es ihnen so vor – entdeckten sie den Nordmann. Und er bot einen sonderbaren Anblick. Wild und unkontrolliert taumelte er hin und her. Dabei änderte er ständig abrupt seine Richtung. Ganz so, als würde er von unsichtbaren Gestalten kreuz und quer durch die Gegend geschubst. Bisweilen verlor er sogar den Kontakt zum Boden und flog ein kurzes Stück regelrecht durch die Luft. Von Gegenwehr war bei dem Nordmann nichts zu spüren. Er wirkte abgekämpft, ohne Kraft.
    Augenblicklich nahm Bernhard die Pose ein, in der Snip ihn vorhin entdeckt hatte. Seine Hände streckte er nach vorne aus, die Handflächen wiesen auf den Nordmann. Dann sprach er murmelnd seine Formel. Ein feines

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