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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Licht breitete sich von seinen Fingerspitzen aus – hin auf den taumelnden Olof. Wenig später umhüllte es ihn und seine Umgebung wie ein leuchtendes Netz. Dann blitzte es kurz auf, und der Nordmann fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Instinktiv rannten Snip und Bernhard zu ihm hin und beugten sich über ihn. Olof wirkte ganz schön mitgenommen. Doch seine Augen waren geöffnet. „Schön, euch zu sehen!“, sagte er leise und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln.
     
    Mit gemischten Gefühlen betrachteten die anderen im Unterschlupf die leblos wirkenden Körper ihrer Freunde. Nogg hatte inzwischen den Raum verlassen und lief ständig den Flur davor auf und ab. Er konnte das einfach nicht mit ansehen. Mia spielte nervös mit einem Dolch herum und Bardinius kaute an seinen Nägeln. Eine Unart, die er eigentlich schon längst aufgegeben hatte. Seit einer Stunde befanden sich ihre Freunde nun schon im Reich der Schatten. Zwischendurch gaben sie merkwürdige Laute von sich. Und jetzt zuckte auf einmal Olof wild in alle Richtungen. Mia wollte aufspringen, aber die Mystiker hielten sie zurück. „Nicht anfassen!“, warnten sie sie, „Das kann schlimme Folgen haben.“ Leise knurrend ließ sie sich wieder in ihren Sessel sinken. Sie hasste es, wenn sie zur Untätigkeit verdammt war.
     
    „Mir geht es gut.“ Mit Hilfe der anderen beiden stand Olof langsam auf. Wie durch ein Wunder hatte er sich nichts gebrochen. Dafür gab es kaum einen Teil seines Körpers, den er sich nicht geprellt hatte. Wellenartig durchfuhr ihn der Schmerz. In der Tat hatten große haarige Monster ihn wie einen Ball durch ihre Reihen tanzen gelassen. Dabei hatten sie die ganze Zeit über laut gelacht. Eine erniedrigende Erfahrung und eine, die er nicht noch einmal brauchte.
    „Wo finden wir jetzt diesen Aelfjur?“, fragte Snip und schaute dabei in Bernhards Richtung. Der zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber vielleicht finden wir irgendwo einen Hinweis. Schauen wir uns einfach ein wenig um.“ Gesagt – getan. Und tatsächlich stießen sie kurz darauf auf eine sonderbare gelbe Markierung. Sie sah aus, wie ein Grenzstein, den jemand mit leuchtender Farbe angestrichen hatte. Das erschien absurd. Aber irgendwie passte es gleichzeitig in diese unwirkliche Umgebung. „Da vorne ist noch einer.“, rief Olof plötzlich aus. Schnell folgten sie dem Wegweiser und entdecken immer mehr von ihnen. Ganz offensichtlich markierten sie einen Pfad. Fragte sich nur, wohin er sie wohl führen mochte.
    In leichten Windungen schlängelte sich der Pfad durch den Nebel. Beharrlich folgten die drei ihm, bis er sie schließlich an den Rand eines Abgrunds brachte. Neugierig schauten sie hinab. Doch wie tief es da vor ihnen hinunter ging, ließ sich beim besten Willen nicht sicher sagen. Der Abgrund verlor sich einfach in einem gähnend schwarzen Loch. Snip schaute nach links und rechts. Soweit seine Blicke reichten, erstreckte sich auch der Spalt. Die gegenüberliegende Seite ließ sich in der Dunkelheit nicht erkennen. Es mochten zwanzig Meter sein, aber vielleicht auch hundert oder gar tausend. Wer konnte das schon sagen? Der Weg unterdessen führte auf eine schmale Brücke, die sich über den Abgrund spannte und im Nebel verschwand. In einiger Entfernung glänzte ein weiterer gelber Stein. Ein sicherer Hinweis darauf, dass der Weg hier weiter ging. Oder? Unsicher schauten die drei sich an. Sollten sie es wagen, die Brücke zu betreten? In einer Welt, wo Schein, Trug und Täuschung regierten? Das wäre ein Wagnis erster Güte.
    Da hatte Snip eine Eingebung. „Kannst du vielleicht auch hier mit deinem Bannzauber etwas werden?“, fragte er Bernhard. „Dann sehen wir, ob die Brücke und der Abgrund echt sind.“ „So einfach geht das leider nicht.“, gab der Mystiker zurück. Ich kann nur kleine Illusionen bannen, räumlich begrenzt – und schon das kostet mich sehr viel Kraft. Für heute habe ich fast alles aufgebraucht. Wenn das hier eine Illusion sein sollte, dann ist sie so gewaltig, dass ich sie nicht einfach bannen kann. Dazu bräuchte es eine ganze Gruppe von Mystikern.“ Betroffen schaute er zu Boden. „Tut mir leid!“, fügte er schließlich mit leiser Stimme hinzu.
    Snip klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Ist schon gut. Du hast uns bislang schon sehr geholfen.“, sagte er. Dann fischte der Goblin ein Seil aus seinem Rucksack. ‚War wenigstens das real?‘, fragte er sich und schob den Gedanken sofort wieder

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