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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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hatte sich so danach gesehnt! Und Erfolg gehabt.
    Sein Ei drang durch mein Fleisch, von meinem Nacken bis zu meinem Rückgrat, das es erforschte wie eine Maus ein Loch in der Mauer, aber auf Füßchen, die wie Säure brannten! Und mit jeder Berührung meiner Nervenenden überschwemmten mich neue Wellen der Pein!
    Ah! Wie ich mich wand und an meinen Ketten riss! Aber nicht lange. Schließlich fand das Ding einen Ruheplatz. Ein Neugeborenes ermüdet rasch. Ich glaube, es ließ sich in meinen Eingeweiden nieder, die sich sofort zusammenkrampften und mir solchen Schmerz verursachten, dass ich aufschrie und um die Gnade des Todes bettelte! Doch dann wurden die Haken eingezogen, und das Ding schlief ein.
    Die Todespein verschwand innerhalb eines Augenblicks aus mir, so rasch, dass sogar dieses Gefühl wieder eine Art von Schmerz darstellte. Und danach – im Hochgefühl der Schmerzlosigkeit – schlief auch ich ein.
    Als ich erwachte, fand ich mich bar aller Fesseln und Ketten und lag verkrümmt auf dem Fußboden. Nichts tat mir mehr weh. Obwohl mir bewusst war, dass meine Zelle in tiefster Dunkelheit lag, konnte ich genauso gut sehen wie im hellsten Tageslicht. Zuerst begriff ich nichts. Ich suchte vergebens nach dem Loch, durch welches all dieses Licht eindrang, eindringen musste, und versuchte sogar, an der rauen Wand hochzuklettern, in der Hoffnung, ein verborgenes Fenster oder einen Lichtschacht zu entdecken. Vergeblich.
    Zuvor jedoch, vor meinem lächerlichen Versuch zu entkommen, wurde ich mit den anderen konfrontiert, jenen, die mein bedrückendes Gefängnis mit mir teilten. Oder mit dem, was aus ihnen geworden war.
    Zuerst war da der alte Arvos, der auf dem Boden lag, wie Faethor ihn zurückgelassen hatte – zumindest glaubte ich das. Ich ging zu ihm hinüber, musterte seine graue Haut, den eingefallenen Brustkorb unter den Fetzen seines groben Hemdes. Und dann legte ich meine Hand auf seinen Körper, vielleicht im Versuch, die Wärme des Lebens noch in ihm zu spüren, oder einen schwachen versagenden Herzschlag. Denn ich glaubte, ein ganz leichtes Heben und Senken seiner knochigen Brust beobachtet zu haben.
    Kaum hatte ihn meine Hand berührt, als der Zigeuner auch schon in sich zusammenfiel, wie ein hohles brüchiges Ding, wie das Laub des letzten Herbstes, wenn man darauf tritt. Unter dem Käfig von Rippen, die ebenfalls zerbröckelten, war nichts! Auch das Gesicht zerfiel zu Staub, wie durch die Lawine seines Körpers erfasst und mitgerissen. Das alte unschöne Gesicht verschwand im Staub. Die Gliedmaßen kamen als Letztes dran. Der Inhalt entwich aus ihnen wie aus aufgeschlitzten Weinschläuchen. Nach wenigen Augenblicken lagen da nur noch ein Haufen Staub und Knochensplitter und altes Leder, und all das noch immer von seinen groben Kleidungsstücken umschlossen.
    Fasziniert und mit herunterhängendem Unterkiefer starrte ich die Überreste des alten Arvos an. Ich erinnerte mich, wie Faethors Finger sich gelöst hatte und wie ein Wurm in ihn eingedrungen war. Und war dieser Wurm für all das verantwortlich? Hatte ihn dieser kleine fleischige Teil Faethors von innen heraus derartig vollständig zerfressen? Was war dann mit dem Wurm selbst geschehen? Wo befand er sich nun?
    Meine Fragen wurden beinahe im gleichen Moment beantwortet. »Aufgebraucht, Thibor, so ist es«, sagte eine dumpfe Stimme, die in der engen Zelle widerhallte. »Nun nährt er denjenigen, der in der Erde unter deinen Füßen lebt!« Aus dem Schatten des Kerkers trat mein alter Kamerad, der Wallache mit dem mächtigen Brustkorb, den langen Armen und den kurzen Stummelbeinen. Ehrig war sein Name – als er noch ein Mensch war!
    Denn als ich ihn jetzt musterte, kam er mir unbekannt vor. Er war wie ein Fremder, um den eine eigenartige Aura lag. Doch ich kannte diese seltsame Ausstrahlung bereits.
    Es war die morbide Gegenwart des Ferenczy. Ehrig war nun sein Geschöpf!
    »Verräter!«, sprach ich ihn voller Verachtung an. »Der alte Ferenczy hat dein Leben gerettet, und in deiner Dankbarkeit gibst du ihm dieses Leben jetzt. Und wie viele Male und in wie vielen Schlachten habe ich dein Leben gerettet, Ehrig?«
    »Ich kann die Gelegenheiten längst nicht mehr zählen, Thibor«, erwiderte der andere mit kratzender Stimme, die Augen groß und rund in seinem hageren eingefallenen Gesicht. »Oft genug, und du müsstest wissen, dass ich mich niemals aus freiem Willen gegen dich stellen würde!«
    »Was? Willst du damit sagen, dass du mir immer noch

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